
Test: Sony Alpha 7 IV für die Videografie
Veröffentlicht am 7. April 2025 von MPB
Im Oktober 2021 brachte Sony die Sony A7 IV auf den Markt, die einige Verbesserungen gegenüber der Sony A7 III bereithält: Sie bietet 33 Megapixel, 50 fps in 4K, das Sony A1 -Autofokussystem und viele neue Vorteile, die den Workflow von Videograf:innen und Fotograf:innen vereinfachen.
Die Sony A7 IV hat unter anderem ein neu gestaltetes Touchscreen-Menü, das benutzungsfreundlicher und intuitiver ist als das der Sony A7 III. Die A7 IV verfügt zudem über mehr benutzerdefinierte Tasten und Wählräder, denen verschiedenen Funktionen zugewiesen werden können, wodurch du mehr Kontrolle und Flexibilität über die Kameraeinstellungen bekommst.
Wir haben den Videografen Simon Vaza gebeten, die Sony A7 IV für die Videografie unter die Lupe zu nehmen. Sehen wir uns im folgenden Artikel die Bedienungsweise und die technischen Daten einmal genauer an. Lies weiter, um mehr zu erfahren.

Sony Alpha 7 IV mit Tilta Kamerakäfig
Auswahlrad
Ich finde es sehr praktisch, dass Sony ein Auswahlrad integriert hat, um schneller zwischen dem Foto-, Video- und S&Q- (Slow-Motion und Zeitraffer) Modus zu wechseln. Das Beste daran ist, dass man bei einem Moduswechsel dieselben Einstellungen beibehält, die man zuvor hatte, und dass man drei verschiedene Aufzeichnungsarten speichern kann. In meiner Kamera verwende ich zum Beispiel Modus 1: 25 fps 4K, Modus 2: 50 fps 4K, Modus 3: 100 fps HD. Das Wechseln zwischen den Modi funktioniert bei der Sony A7 IV super einfach und schnell. Sony hat bei dieser Kamera auch das Belichtungsrad modifiziert und anpassbar gemacht.

Speicherkarten
Die Kamera hat drei Speicherkartensteckplätze, einen für CFexpress A und zwei für SD. CFexpress A-Speicherkarten sind in der Regel ziemlich teuer, aber man braucht sie eigentlich nicht in dieser Kamera.

Bitrate
Bei der Sony A7 III ist das Aufnahmeformat 8-Bit, die A7 IV bietet 10-Bit 4:2:2. Alles im Detail zu erklären ist sehr komplex, aber im Grunde genommen erfasst das neue Aufnahmeformat deutlich mehr Farbinformationen, mit denen man in der Postproduktion arbeiten kann.
Lies unseren Artikel über den Unterschied zwischen 8-Bit vs 10-Bit in der Videografie, wenn du mehr darüber erfahren möchtest.

Videoformate
Bei der Sony A7 IV kannst du zwischen drei Videoformaten wählen: XAVC S ist ein Videoformat, das häufig bei 4K- und HD-Videoaufnahmen für Vlogging und Streaming verwendet wird.
XAVC S bietet kleinere Dateien und eine geringere Qualität. Dieser Codec nimmt 25 fps (Bilder pro Sekunde) bei 140 Mb/s (Megabits pro Sekunde), 50 fps bei 200 Mb/s und 100 fps (8-Bit) bei 100 Mb/s auf.
XAVC-I ist ein professioneller Codec, der in professionellen Produktionen verwendet wird und höhere Bitraten und eine bessere Bildqualität bietet. Allerdings sind die Dateien auch um einiges größer als in den anderen Formaten, mit 24 fps bei 250 Mb/s und 50 fps bei 500 Mb/s.
XAVC HS ist ein hybrides Videoformat, das die Vorteile von XAVC S und XAVC-I vereint und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Bildqualität und Dateigröße bietet, das für verschiedene Anwendungen geeignet ist. Es nimmt 24 fps bei 50 Mb/s und 50 fps bei 200 Mb/s auf.

Anti-Staub-Funktion
Im Gegensatz zur A7 III ist es bei der A7 IV nun möglich, den Verschluss zu schließen und den Sensor somit vor Staub und Kratzern zu schützen. Diese Funktion kannst du im Menü unter den Einstellungen auswählen.
Augen- und Gesichtserkennung für Menschen, Tiere und Vögel
Die Sony A7 IV wurde um eine Augen- und Gesichtserkennung für Vögel erweitert, wofür im Menü eine eigene Funktion angelegt wurde.
HDMI-Anschluss
Die Sony A7 IV kann über ein normales HDMI-Kabel mit einem anderen Gerät verbunden werden, es ist also nicht nötig, dir ein extra Kabel anzuschaffen.

Rolling-Shutter-Effekt
Dies ist ein Problem, das sich seit der A7 III nicht verbessert hat: Bei dynamischer seitlicher Bewegung wird das Bild in einer Weise verzerrt, dass die Ober- und Unterseite des Bildes falsch positioniert sind, was bedeutet, dass eine gerade Linie gekrümmt wird. Für mich ist es kein großes Problem, da meine Arbeit nicht viele seitliche Kamerabewegungen erfordert, aber es ist etwas, das man im Hinterkopf behalten sollte.
Dreh- und schwenkbarer Bildschirm
Der Bildschirm der Sony A7 IV kann im Gegensatz zur A7 III nun auch seitlich ausgeklappt werden. Das kommt Vlogger:innen mit Sicherheit entgegen, die während des Filmens ganz einfach checken können, ob sie im Bild sind.

Crop-Faktor
Der Sensor-Crop von 1,5x tritt auf, wenn die Kamera mit 4K 60 fps aufzeichnet. Sony hat ihn in diese Kamera integriert, damit nicht der gesamte Sensor verwendet wird und die Kamera nicht so schnell überhitzt. Manchmal kann dies ein Problem sein, wenn man an einem eingegrenzten Ort ist und in Zeitlupe aufnehmen möchte oder muss (z. B. im Auto oder in einem kleinen Raum), und es kann schwieriger sein mit dem Sensor-Crop.
1080p Auflösung fürs Vloggen
In 1080p (Full HD) zu filmen, klingt erstmal wie ein Downgrade, wenn auch 4K zur Verfügung steht. Allerdings bietet das Filmen mit 1080p auch einige Vorteile. Das Filmmaterial ist leichter und schneller zu bearbeiten. Außerdem benötigst du weniger Speicherplatz und kommst auch mit günstigeren Speicherkarten aus. Du kannst die Videos zudem schneller hochladen. Damit eignet sich die Sony A7 IV ebenfalls perfekt fürs Streamen.

Wetterschutz
Der Wetterschutz funktioniert. Ich habe die Kamera nicht in einen Pool getaucht oder mit an den Strand genommen, um sie zu testen (nicht empfohlen), aber ich habe sie bei mäßigem Regen benutzt und die Kamera funktioniert noch immer normal.
Überhitzung
Für mich ist dies der größte Nachteil der Kamera. Letzten Sommer hatten wir in Berlin 36 Grad, und die Kamera hat während der Aufnahme aufgrund von Überhitzung mitten in der Session aufgehört zu filmen. Dann musste ich warten, bis sie abgekühlt war, um fortzufahren, sodass die Aufnahme viel länger dauerte als erwartet.
Eine Lösung besteht darin, die Temperatur der Kamera auf “hoch” einzustellen, damit sie sich nicht ausschaltet, wenn das Überhitzungssignal angezeigt wird. Eine anderer Vorschlag wäre es, den Bildschirm immer offen zu lassen. Anscheinend sammelt sich viel Wärme hinter der Kamera an – wenn der Bildschirm geschlossen ist, kann die Wärme nicht abgeführt werden, und die Kamera heizt sich schneller auf.

Fazit
Ich denke, die Sony A7 ist eine großartige spiegellose Hybridkamera. Im Videomodus ist der Fokus unglaublich schnell, das Menü ist einfach zu navigieren, und die Kamera fühlt sich solide an. Für eine lange Aufnahmezeit ist sie aufgrund der Überhitzungsprobleme im Sommer allerdings keine gute Wahl. Außerdem mag ich es nicht besonders, wenn die Kamera beim Wechsel in den Zeitlupenmodus einen 1,5-fachen Crop-Faktor hinzufügt.
Insgesamt ist die Möglichkeit, zwischen Foto- und Videomodus zu wechseln, ohne Einstellungen zu verlieren, großartig, und die 33 Megapixel erfassen tolle Details und Qualität in Bildern und Videos.
Danke, Simon. Entdecke weitere Kameras im Test auf dem MPB-Blog.
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