
MPB trifft: Architekturfotografin Simone Hutsch
Veröffentlicht am 11. Oktober 2021 von MPB
Die Architekturfotografin Simone Hutsch hat ihren eigenen Blickwinkel auf Gebäude entwickelt. Durch ihre surrealistische Herangehensweise verwandelt sie gewöhnliche Gebäude in traumähnliche Bilder. Wir sprechen mit Simone über ihre bevorzugte Fotoausrüstung sowie über ihren Arbeitsprozess und die Inspiration, die dahintersteckt.
MPB: Du bist gelernte Grafikerin – wann hast du dich entschieden, Fotografie damit zu verknüpfen?
SH: Im Studium hatten wir einen Kurs in Stilllebenfotografie, da habe ich schnell gemerkt, wie viel Spaß mir diese Art von Fotografie macht. Nach dem Studium habe ich dann mit Architekturfotografie angefangen. Geometrische Formen und Farben sind für mich im Grafikdesign nach wie vor am spannendsten und diese kann ich sehr gut in Gebäuden wiederfinden.

MPB: Welche Kameraausrüstung benutzt du? Und wie wichtig ist dir die Ausrüstung als Fotografin?
SH: Momentan benutze ich eineCanon EOS 7D und Sony A7R II mit lichtstarken Zoomobjektiven. Meine Ausrüstung spielt natürlich eine wichtige Rolle, ich bin aber nicht der Meinung, dass du immer die teuerste und beste Kamera haben musst, um gute Fotos zu machen. Etwas im Mittelfeld finde ich persönlich vollkommen ausreichend. Viel wichtiger finde ich, dass du ein gutes Auge hast, dich mit den Einstellungen der Kamera und der Objektive sowie ggf. mit der Bildbearbeitung auskennst.

MPB: Farbtöne sind ein Hauptbestand deiner Werke. Wie entscheidest du deine Farbkompositionen?
SH: Ich achte immer darauf, dass die Farben entweder in sich stimmig sind oder im direkten Kontrast zueinander stehen. Die Farbtöne lege ich bei jeder Serie im Vorfeld fest (z. B. Blautöne, Pastell, Dunkle Verläufe, etc.). Wenn ich dann meine Fotos bearbeite, achte ich darauf, dass jedes Gebäude andere Farbkombinationen bekommt, sie aber dennoch als Serie zusammen passen. Meist sind die Farben des Gebäudes selbst die Inspiration für die jeweilige Kombination.

MPB: Was ist das beste Objektiv für die Architekturfotografie?
SH: Ich glaube, da hat jede:r eigene Favoriten, viele lieben Tilt-Shift-Objektive. Für mich persönlich ist ein Superzoom-Objektiv am besten (z. B. das Canon RF 24-240mm f/4-6.3 IS). Da habe ich viel Spielraum in Sachen Perspektive.

MPB: Deine Arbeiten erinnern uns an eine surrealistische Welt. Wie kommt es zu dieser Bildsprache?
SH: Ich liebe es, meine Gebäude so zu bearbeiten, dass du nicht genau sagen kannst, ob es das Gebäude so in der Realität gibt oder nicht. Zudem verleiht der Stil dem Gebäude die volle Aufmerksamkeit.

MPB: Was sind die 3 wichtigsten Dinge, die man bei Architekturaufnahmen beachten sollte?
SH: Am allerwichtigsten ist mir die Perspektive. Eine interessante Perspektive kann das langweiligste Gebäude spannend machen. Das richtige Licht spielt ebenfalls eine große Rolle. Ein interessanter Schattenwurf, eine Spiegelung oder rot-orangenes Licht eines Sonnenuntergangs finde ich sehr reizvoll. Für meine Arbeiten ist es mir wichtig, das Gebäude als Ganzes zu fotografieren, so kann ich später den Ausschnitt noch einmal anpassen.

MPB: Welche Bildbearbeitungsprogramme verwendest du? Wie lange dauert dein Prozess vom Fotografieren bis hin zur Bearbeitung?
SH: Ich verwende ausschließlich Adobe Photoshop. Das Fotografieren geht recht schnell. Dabei nehme ich das Gebäude genau unter die Lupe und versuche alle möglichen Winkel zu betrachten und mache aus den unterschiedlichsten Perspektiven Fotos. Danach bearbeite ich ein Foto im Durchschnitt 15-60 Minuten. Wobei ich auch hier sehr detailliert vorgehe und z. B. Straßenlaternen, Äste von Bäumen oder angelassene Lampen retuschiere. Das kann manchmal sehr aufwendig sein.

Danke, Simone. Mehr von Simone Hutschs Arbeiten kannst du auf Instagram unter @heysupersimi sehen.
Weitere Interviews findest du auf dem MPB-Blog.
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