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Marc Kromer

MPB trifft Blogger & Grafikdesigner Marc Kromer

Veröffentlicht am 6. September 2021 von MPB

Der in Deutschland lebende Food-Blogger und Grafikdesigner Marc Kromer verbringt seine Zeit damit, seine eigenen amerikanischen Rezepte zu kreieren und zu teilen. Die Fotografie ist dabei ein wichtiger Bestandteil, seine Kreationen festzuhalten und mit anderen zu teilen. Wir haben uns mit Marc unterhalten, um mehr über seinen Prozess, seine Kameraausrüstung, seinen Werdegang und seine Einflüsse zu erfahren. Nun zu dir, Marc.

Foto einer Bohnen-Tomaten-Suppe mit getoasteten Brotscheiben, von oben fotografiert.

MPB: Wie bist du zur Fotografie gekommen?

MK: Ich hab im Designstudium mit dem Fotografieren angefangen – erst mit Architekturfotografie, dann Portraitfotografie und irgendwann dann Produktfotografie und Food-Fotografie. Ich fand Food-Fotografie schon immer spannend – lange bevor Instagram und Co. alle dazu gebracht hat, ihre Mahlzeiten im Internet zu posten. Ich fand die Techniken, die Fotograf:innen und Foodstylist:innen anwenden, um ihre Objekte perfekt in Szene zu setzen, super interessant. Aus meinem Hobby, dem Backen, ist dann irgendwann ein Blog entstanden und da war Food-Fotografie natürlich ein wichtiger Bestandteil.

Foto von gefüllten Teigtaschen in einem Bambuskorb

MPB: Welche Kamera und Ausrüstung benutzt du? Und wie wichtig ist dir die Ausrüstung als Fotograf?

MK: Ich benutze seit Jahren eine ganz schlichte Canon EOS 70D mit einer 50mm Festbrennweite. Reicht mir im Grunde vollkommen aus für meine Zwecke. Wenn das Objekt gut in Szene gesetzt ist, bekommt man auch mit einer einfache Kamera gute Bilder hin. Da braucht man nicht immer das Neueste vom Neuen.

Foto von Kaiserschmarrn mit Kirschen, von oben fotografiert.

MPB: Welches Equipment sollten alle Food-Fotograf:innen im Studio haben?

MK: Für Food-Fotografie braucht man erstmal einiges an Platz – nicht unbedingt um die Objekte zu fotografieren, aber für all die Props, die man für die unterschiedlichen Settings benötigt. Selbst wenn man, wie ich, nicht zu ausladenden Food-Szenen neigt, braucht man doch einiges an Geschirr, Besteck und Co. Da ich persönlich nicht gerne mit Blitz arbeite, habe ich mehrere Tageslichtlampen, wenn die Sonne mal keine Lust zu scheinen hat – das kann ich also allen nur empfehlen. Neben einem Stativ ist das eigentlich das Einzige, was man wirklich braucht, um sein Essen ordentlich in Szene setzen zu können. Alles andere, wie Halterungen für Overhead-Shots oder dergleichen ist "nice-to-have", aber nicht wirklich notwendig. Andere Food-Fotograf:innen werden da sicher eine längere Liste haben.

Foto von mit Avocado, Oliven, Tomaten und Limetten belegten Teigfladen

MPB: Woher bekommst du deine Inspirationen, was du als nächstes Fotografieren möchtest?

MK: Was ich fotografiere richtet sich in erster Linie nach dem, was ich gerade koche und backe. Dafür hole ich mir die Inspiration bzw. die Ideen von überall. Sei es ein Food-Magazin, Kochbuch, die Auslage in der Bäckerei oder auch Social-Media-Kanäle. Ideen dafür, was man als Nächstes umsetzen möchte, kommen eigentlich am laufenden Band von überall her.

Bild von einem in der Hälfte geteilten Sandwich mit Nachos um den Teller verteilt und einem Glas im Hintergrund

MPB: Du fotografierst deine Bilder eher von oben aus der Vogelperspektive. Hat dies einen bestimmten Grund? 

MK: Ich fotografiere viel im 45°-Winkel und auch Top Shots – richtig. Das sind die Perspektiven, mit denen wir im "normalen" Leben unser Essen in den allermeisten Fällen wahrnehmen, wenn es vor uns steht und wir essen wollen. Man fotografiert einfach so, wie die Person das Essen sehen würde und mit der Perspektive, mit der sie am vertrautesten ist. Top Shots bzw. Flatlays sind eine gute Möglichkeit, das Essen in seiner Gesamtheit zu zeigen und um eine Szene darum herum aufzubauen, die das Gericht noch weiter erklärt.

Bild eines angeschnittenen Käsekuchens mit Blutorangenscheiben garniert

MPB: Für welches Gericht hast du am längsten gebraucht, um es zu fotografieren oder um das Fotografieren vorzubereiten, und warum?

MK: Gute Frage. Ich arbeite beim Fotografieren eigentlich immer recht zügig. Da ich im Normalfall nicht allzu viel an Dekoration für meine Settings verwende, ist eigentlich alles immer schnell auf- und wieder abgebaut. Problematisch und langwieriger wird es eigentlich nur, wenn ungewöhnliche Objekte ins Spiel kommen. Wenn man einen Kuchen und gleichzeitig noch eine Küchenmaschine in Szene setzen soll. Da dauert es dann oft ein wenig, bis der Kuchen, die Maschine und ich uns einig werden.

Bild von Cookies in einer Box mit einer geöffneten Toblerone-Verpackung im Hintergrund

MPB: Deine Bilder wirken sehr natürlich, nur mit Tageslicht fotografiert. Bearbeitest du deine Bilder danach noch?

MK: Ich arbeite zu 99% mit Tageslicht – dank großer Fenster und einiger Reflektoren ist das meist auch eine prima Ausgangslage. Trotzdem bearbeite ich fast alle meiner Bilder, um Helligkeiten anzupassen und Farben zu korrigieren. Manchmal muss auch der ein oder andere Krümel entfernt werden, weil er stört. Meine Bilder bearbeite ich hauptsächlich mit Adobe Photoshop und der Nik Collection für Photoshop. Das hat sich über die Jahre als einfachste Bearbeitungsmöglichkeit herausgestellt.

Foto einer bunten Gemüse-Bowl

MPB: Welchen Tipp würdest du absoluten Einsteiger:innen in die Food-Fotografie geben?

MK: Ich würde empfehlen, erst einmal ein Gespür für Food-Styling und Settings zu bekommen. Wenn das Objekt, das man fotografieren möchte, nicht gut aussieht, dann wird auch das Foto davon nicht gut aussehen. Dann auf jeden Fall über Bildkomposition und Beleuchtung schlau machen – das geht am einfachsten, wenn man sich viele Food-Magazine anschaut, um zu sehen, wie andere Fotograf:innen arbeiten – und dann irgendwann mit dem ganzen Equipment vertraut machen.

Foto von einem Teller mit Nudeln in Tomatensauce
Foto von einem Couscous-Salat mit Tomaten und Zitrone, von oben fotografiert.

MPB: Du hast auch ein Buch geschrieben 'Bake in the USA - Mein Backbuch' und den Food Blog Award 2016 gewonnen, wie kam das zustande? Und warum genau dieses Buch mit diesem Titel?

MK: Ich habe auf meinem Blog schon mehrere Jahre Rezepte veröffentlicht, als ein Verlag mit einer Anfrage für ein Backbuch an mich herangetreten ist. Die Verlage hatten damals gerade Foodblogger mit größerer Internet-Followerschaft als "Content Creator mit integrierter Kundschaft" neu für sich entdeckt. Das Thema und der Titel hat sich im Laufe der Zusammenarbeit mit dem Verlag ergeben – basierend auf der Story, wie ich durch einen längeren Aufenthalt in den USA zu meinem Blog gekommen bin. Der Titel 'Bake in the USA' war dann ein Wortspiel in Bezug auf den Blog-Namen 'Bake to the roots', was wiederum ein Wortspiel des Ausdrucks back to the roots ist.

Bild einer Wurst- und Käseplatte, von oben fotografiert.

Danke, Marc.

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