
MPB trifft: Porträtfotografin Damola Akintunde
Veröffentlicht am 14. März 2025 von MPB
Bei der Fotografie geht es um viel mehr als nur darum, auf den Auslöser zu drücken. Ganz gleich, was sie aufnehmen, alle Fotograf:innen haben einen Grund, warum sie etwas aufnehmen – einen Beweggrund, der tiefer geht, als Geld zu verdienen oder sich die Zeit zu vertreiben.
Für Damola Akintunde ist dieser Grund sehr persönlicher Natur. Akintunde verwendet ihre Kamera, um ihre besondere Geschichte als nigerianisch-amerikanische Frau in North Carolina zu teilen. Als Person of Color in einer überwiegend weißen Region zu wohnen, bringt sie dazu, sich durch ihre visuelle Kunst auszudrücken. Außerdem leiht sie ihre Arbeit anderen Menschen als Mittel, um ihre eigene physische Darstellung komplett anzunehmen.
Damola hat einen Bachelor-Abschluss in Psychologie, mit medizinischer Anthropologie als Nebenfach, von der University of North Carolina in Chapel Hill. Ihr Verständnis für den menschlichen Zustand hilft ihr, sich mit anderen auf einer tieferen Ebene zu verbinden. Wir haben mit Damola über ihren Hintergrund, ihre Arbeit und ihre Philosophie gesprochen.

Portät von Damola Akintunde | Aufgenommen von Damola Akintunde | f/4.0 | 1/160 | ISO 100
MPB: Was war der Auslöser für dein Interesse an Fotografie? Hat dich eine bestimmte Person oder Sache inspiriert?
DA: Ich habe als Teenager mit der Fotografie begonnen, aber habe es erst während des Studiums ernster genommen. Meistens habe ich meine Freund:innen in zwanglosen Situationen aufgenommen, vor allem für ihre Blogs oder sozialen Medien. Immer, wenn sie die Bilder sahen, die ich von ihnen gemacht hatte, erwähnten sie, wie mühelos ich ihr wahres Wesen erfassen konnte. Das war für mich sehr bedeutend, da ich oft Schwarze Menschen in meiner Community fotografiert habe. Diese Rückmeldungen haben mir das Selbstvertrauen gegeben, die Welt des visuellen Storytelling zu entdecken, vor allem in Bezug auf Black Womanhood.

Porträt von Aziza Dearra | Aufgenommen von Damola Akintunde | f/2.8 | 1/320 | ISO 100
MPB: Wie haben dich andere Fotograf:innen und kreative Menschen of Color beeinflusst, deine Geschichte zu teilen?
DA: Ich wurde vor allem durch andere schwarze Fotografinnen wie Carrie Mae Weems und Yagazie Emezi inspiriert, die meine Welt der visuellen Dokumentation um Selbstporträts erweitert haben. Die Kitchen Table Series ist ein Werk, das mich dazu ermutigt hat, mich selbst in meine Arbeit einzubringen. Das Verständnis für die Macht des Subjekts und der Fotografin hat es mir ermöglicht, die Autonomie über meine körperliche Darstellung als Schwarze Frau zurückzugewinnen. Selbstporträts haben mir auch die Möglichkeit gegeben, meinen Weg zu dokumentieren, während ich meine künstlerische Reise fortführe.

Porträt von Daniel Odeh | Aufgenommen von Damola Akintunde | f/3.5 | 1/4000 | ISO 100
MPB: Wie hat dein Wissen über die menschliche Verfassung deine Arbeit beeinflusst.
DA: Ich denke, dass mich die Sehnsucht von Menschen nach Selbstbeobachtung und Heilung schon immer angezogen hat. Und diese Sehnsucht erlaubt es mir, verschiedene Wege zu finden, dies für mich und für andere auszudrücken.

Porträt von Ayoni Jeffries | Aufgenommen von Damola Akintunde | f/3.5 | 1/4000 | ISO 200
MPB: Inwiefern kannst du dich und deine Herkunft mithilfe der Fotografie auf eine Weise ausdrücken, die in anderen kreativen Bereichen nicht möglich ist?
DA: Fotografie hat mir den Freiraum gegeben, autonom darüber zu entscheiden, wie ich meine Identität symbolisch darstellen möchte und wie ich von der Gesellschaft gesehen werden möchte. Sie ermöglicht es mir auch, Narrative zu erforschen, die oft nicht hervorgehoben oder priorisiert werden.

Porträt von Grace David | Aufgenommen von Damola Akintunde | f/3.5 | 1/200 | ISO 125
MPB: Gibt es ein Foto, das für dich besonders bedeutungsvoll ist?
DA: Da gibt es ein paar, aber das Foto von meiner lieben Freundin, Grace, von meinem Fotoprojekt “A Space in This Body” ist sehr bedeutend für mich. Es war ein Privileg, die Möglichkeit zu haben, sie und andere Freund:innen aus meiner Community in ihren Rückzugsorten zu dokumentieren.
MPB: Welche Kamera und welches Objektiv hast du dafür verwendet? Ist das dein Standard-Setup?
DA: Ich habe eine Canon EOS 6D mit einem 35mm f/1.4 DG HSM EF verwendet, aber zur Zeit besteht mein Setup aus der Sony A7C mit einem 24-70mm f/2.8 DG DN FE oder 45mm f/2.8 DG DN FE

Porträt von Psalms White | Aufgenommen von Damola Akintunde | f/4.0 | 1/400 | ISO 400
MPB: Welchen Rat möchtest du mit anderen Fotograf:innen teilen?
DA: Finde deine Stimme und bleibe deinem Ziel treu. Es wird immer Menschen geben, die dich und deinen Standpunkt zu schätzen wissen, denke also nicht, andere kopieren zu müssen, um erfolgreich zu sein.

Porträt von Briana | Aufgenommen von Damola Akintunde | f/2.8 | 1/320 | ISO 100
MPB: Wie verbindest du Fotografie mit Verletzlichkeit? Fühlst du dich vor oder hinter der Kamera wohler?
DA: Hinter der Kamera zu stehen, ist sicherlich eine Form von Verletzlichkeit. Auf eine bestimmte Weise wahrgenommen zu werden, insbesondere auf einer visuellen Plattform, kann beängstigend sein. Aber ich fühle mich auch gestärkt, wenn ich mich selbst dokumentiere, weil es mir die Möglichkeit gibt, über verschiedene Punkte auf meinem kreativen und persönlichen Weg nachzudenken. Letztlich fühle ich mich dank jahrelanger Erkundung sowohl vor als auch hinter der Kamera wohl, aber ich weiß, dass ich mich immer noch weiterentwickeln kann.

Porträt von Dominque | Aufgenommen von Damola Akintunde | f/2.5 | 1/320 | ISO 125
Auf dem MPB-Blog findest du viele weitere Interviews.
Willst du deine Kameraausrüstung verkaufen oder in Zahlung geben? Erhalte ein kostenloses Sofortangebot, kostenlosen und versicherten Versand an MPB und eine schnelle Bezahlung. Wenn du deine Kameraausrüstung beim Kauf von MPB-geprüfter Ausrüstung in Zahlung gibst, ist der Versand in beide Richtungen kostenlos.