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MPB trifft: Wildlife-Fotograf Mateusz Piesiak

Veröffentlicht am 19. Januar 2022 von MPB

Der Wildtierfotograf Mateusz Piesiak beobachtet Tiere seit seiner Kindheit. Seitdem hat er einige Preise für seine Tierfotografie gewonnen – unter anderem bei den Siena International Photo Awards. In diesem Interview erzählt Mateusz von nützlicher Kameraausrüstung und Tipps für die Wildlife-Fotografie sowie von seinen Gedanken darüber, wie Fotografie zur Erhaltung der Tierwelt beitragen kann. Nun zu dir, Mateusz.

Ein Bild von einem See bei Sonnenuntergang mit zwei schwimmenden Schwänen.

MPB: Kannst du uns von deinem Weg als Fotograf erzählen? Warum hast du die Wildtierfotografie als Beruf gewählt?

MP: Seit ich denken kann, interessiere ich mich für die Natur und entdecke die faszinierende Vielfalt der Tiere, die in meiner Nähe leben, selbst mitten in einer Großstadt. Meine Reise begann, als ich noch ein kleines Kind war und noch nicht einmal eine Kamera besaß. Ich entwickelte meine Leidenschaft, indem ich jede Stunde im Freien verbrachte, Tiere beobachtete, ihre Gewohnheiten erforschte und lernte, sie immer besser zu verstehen. Eines Tages bekam ich meine erste Kamera, die eine perfekte Möglichkeit war, diese Erfahrung zu nutzen und meine Leidenschaft auf eine neue Ebene zu heben, indem ich die Schönheit der Tierwelt durch die Linse teilen konnte.

Ein Vogel mit ausgestreckten Flügeln landet auf einer unscharfen Wasserfläche aus Bokeh-Lichtern.

MPB: Wie wichtig ist es, die Tiere zu verstehen, die du fotografierst?

MP: Das ist absolut ausschlaggebend. Wenn man nicht genügend Wissen über die Tiere hat, die man fotografieren will, und ihre Verhaltensweisen nicht kennt, sind die Chancen für eine gute Aufnahme gleich Null. Wenn man dagegen mit den Gewohnheiten bestimmter Arten vertraut ist, kann man unbemerkt bleiben und sich unbemerkt in ihre magische Welt schleichen.

Eine bläuliche Langzeitbelichtung einer Gruppe von Vögeln, die mit den Flügeln schlagen, um eine Bewegungsunschärfe zu erzeugen

MPB: Welche Ausrüstung empfiehlst du für das Fotografieren von Wildtieren?  

MP: Eine der Grundlagen für erfolgreiches Fotografieren von Wildtieren ist ein Teleobjektiv mit einer Brennweite zwischen 300mm und 600mm. Damit kannst du lohnende Nahaufnahmen machen. Außerdem ist eine Kamera mit sieben oder mehr Bildern pro Sekunde nützlich. Sie bietet die Möglichkeit, dynamische Szenen einzufangen, die nur Bruchteile einer Sekunde dauern. Über die typische Fotoausrüstung hinaus ist es hilfreich, eine Tarnausrüstung zu haben, die dich für die Tiere unsichtbar macht.

Mateusz Piesiak im Wald in Tarnkleidung mit einem Objektiv
Ein pelziges Bison-ähnliches Tier, das durch den Schnee läuft und dabei direkt in die Kamera schaut

MPB: Mit welchen Schwierigkeiten sind Wildtierfotograf:innen konfrontiert?

MP: Die Wildtierfotografie erfordert viel Geduld und Ausdauer für körperlich anspruchsvolle Bedingungen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass du viele Stunden in Kälte, Wind oder Regen verbringst. Du wachst mitten in der Nacht auf, um dich in einem unbequemen Unterschlupf zu verstecken, ohne eine Garantie für die perfekte Aufnahme zu haben.

Ein Bild von zwei Vögeln. Der eine steht auf einem Ast, der andere fliegt auf ihn zu.

MPB: Kannst du uns etwas über das denkwürdigste Foto erzählen, das du je geschossen hast, und was es so besonders gemacht hat?

MP: Es ist das Foto "Phantoms of the Morning", das bei den Siena International Photo Awards mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde. Es zeigt eine Gruppe von Silberreihern und Lachmöwen, die sich an einem Teich versammelt haben. In einem Moment vor Sonnenaufgang tauchte ein Adler in der Ferne auf und erschreckte alle Möwen, während die Reiher still und unbeweglich blieben. Mit einer langen Verschlusszeit gelang es mir, diese einzigartige Szene im Bild festzuhalten. Für mich ist es etwas ganz Besonderes, denn ich hatte dieses Bild schon lange im Kopf, und es bedurfte mehrerer Faktoren, um schließlich die perfekte Aufnahme zu erzielen.

Drei Reiher stehen in einem Teich, umgeben von Nebel, ein Reiher steht im Vordergrund und blickt nach rechts, die anderen stehen im Hintergrund auf beiden Seiten des Bildes und blicken zu beiden Seiten des Bildes

MPB: Glaubst du, dass die Wildtierfotografie einen Einfluss auf die Erhaltung der Natur hat?

MP: Auf jeden Fall. Ich glaube wirklich, dass du durch Fotografie andere dazu ermutigen kannst, die Bemühungen zum Schutz der Natur zu unterstützen. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, und wenn es wichtige Aspekte des Naturschutzes berührt, kann es eine echte Wirkung entfalten.

Fünf weiße, flauschige Entenküken, die auf einem See schwimmen und eine Spiegelung erzeugen, von rechts nach links

MPB: Welches Tier würdest du  am liebsten fotografieren?

MP: Ich würde gerne eine Schneeeule in ihrem natürlichen Winterhabitat fotografieren. Ich hoffe, dass sich diese Gelegenheit noch ergeben wird.

Ein Foto einer braunen Eule, die in einem frostbedeckten grünen Baum steht und in die Kamera schaut, die Ohren in der Luft

MPB: Was sind deine besten Tipps für die Aufnahme von Wildtieren in ihrem natürlichen Lebensraum?

MP: Entwickle dein Wissen über Tiere. Je besser du vorbereitet bist, desto größer sind die Chancen für ein bemerkenswertes Foto. Begib dich auf Augenhöhe der Tiere. So hast du einen einzigartigen Blickwinkel, der es dir ermöglicht, die ganze Aufmerksamkeit auf das Motiv zu lenken, während der Hintergrund und der Vordergrund unscharf bleiben. Scheue dich nicht davor, schmutzig und nass zu werden – oft werden die besten Ergebnisse unter den schlechtesten Bedingungen erzielt. Und schließlich: Gib niemals auf. Deine Geduld wird schließlich mit einer hervorragenden Aufnahme belohnt.

Eine Gruppe brauner, bisonartiger Säugetiere mit Hörnern schaut direkt in die Kamera

MPB: Hast du irgendwelche Tipps für angehende Wildtierfotograf:innen?

MP: Beginne damit, die Tierarten, die du fotografieren willst, kennenzulernen, mache dich  mit ihren Gewohnheiten und Verhaltensweisen vertraut. Das wird dir helfen, den perfekten Ort für ein Versteck zu finden. Oft erzielst du bessere Ergebnisse, wenn du geduldig wartest, bis das Tier im Bild erscheint, anstatt es zu jagen und dich zu beeilen, um ganz nah heranzukommen.

Foto von Mateusz Piesiak, der eine Kamera und ein Objektiv hält, einen türkisfarbenen Hut und einen Tarnmantel trägt, während er in einem Fluss sitzt

Danke, Mateusz. Du findest weitere Interviews auf dem MPB-Blog.

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