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Tipps für mehr Nachhaltigkeit in der Fotografie

Veröffentlicht am 26. Mai 2022 von MPB

Nachhaltigkeit ist eindeutig ein Trend des laufenden Jahrzehnts. Alle kennen den Begriff, aber nur wenige sind sich seiner Komplexität bewusst. In seinem neueren Sprachgebrauch bedeutet er, dass man mit Rücksicht auf die Umwelt und die Gesellschaft handelt.

Eine Person auf einem Fahrrad mit einer Tasche mit Waren.

Nachhaltigkeit in der Fotografie

So weit, so gut. Aber wie können wir als Fotograf:innen nachhaltiger arbeiten? Schließlich sind Bilder nach wie vor das weltweit am häufigsten genutzte Medium. Mit diesem Artikel gebe ich Einblicke in die ehrliche Arbeitsweise eines nachhaltigen Fotografen.

Eine Person auf einem Fahrrad mit einer Tasche mit Waren.

Der Weg zur Authentizität

Der erste Punkt, den ich erwähnen muss, ist Authentizität. Meiner Meinung nach ist Nachhaltigkeit kein Trend, den man einfach aufgreift und für seine Zwecke missbraucht (Stichwort: Greenwashing). Es muss eine ehrliche Lebenseinstellung sein. Ein Negativbeispiel: Wer regelmäßig zur Arbeit fliegt oder mit dem SUV zu einem Fotoshooting fährt, wird von Kund:innen zu Recht nicht als authentisch nachhaltig eingestuft. Neben der richtigen Einstellung gibt es verschiedene Faktoren, die du bei deinen Arbeitsmethoden berücksichtigen solltest.

Zwei Personen in einem Fotostudio.

Arbeitsweise

Die Nachhaltigkeit von selbständigen Fotograf:innen ist von enormer Bedeutung. Das fängt bei den Grundlagen an, wie Versicherung, Bankkonto, Anmeldung beim Finanzamt, Buchhaltung, Steuern und Kameratechnik. Anschließend muss man sich Gedanken über Kommunikation und Marketing machen, was zu Aufträgen führt und zu der Entscheidung, ob die Kund:innen in dein Studio kommen oder du zu den Kund:innen fährst. Zum Schluss bearbeitest du die Bilder und übergibst sie den Kund:innen (meist digital) mit der Rechnung und den Nutzungsrechten.

Grundlegende Tipps für nachhaltigere Fotografie

  1. Nutze vorzugsweise Versicherungen und grünes Banking, bei denen nur in ethisch korrekte Projekte investiert wird.

  2. Kaufe bevorzugt geprüfte Gebrauchtware, um eine Menge Emissionen und die Neuproduktion von Edelmetallen zu vermeiden. 

  3. Baue deine Webseite möglichst klein auf, verwende nur sehr gut komprimierte Bilder und setze auf ein nachhaltiges Webhosting.

  4. Setze in deinem Studio sowie im Homeoffice auf nachhaltigen Grünstrom.

  5. Achte auf eine möglichst umweltfreundliche Fortbewegungsmethode zu deinen Kund:innen, wie mit dem Lastenrad, der Tram oder dem Bus.

Eine Hand nimmt eine Kamera aus einer Verpackung.

Tipps zu nachhaltigerer Bildbearbeitung/-verwendung

  1. Verwende bei der Bildbearbeitung Tools, die RAW-Files komprimieren, um weniger Speicher zu verbrauchen.

  2. Lege deinen Kund:innen beim Bildexport nur verlustfrei komprimierte Dateien vor, die auch wirklich gebraucht werden.

  3. Empfehle deinen Kund:innen nachhaltige Druckereien, die Bilder mit Farben auf Wasserbasis und zertifiziertem Papier drucken.

A person in a flower conservatory.

Aus neu mach gebraucht

Anhand dieser Tipps wird deutlich, dass Fotograf:innen ihren Fußabdruck deutlich verringern und sogar klimaneutral werden können. Fest steht dennoch: Kameratechnik ist nicht nachhaltig, auch wenn manche Marken mit einer "Road to Zero" werben. Daher mein wichtigster Ratschlag: Kaufe deine Fototechnik am besten gebraucht und spare Emissionen gegenüber Neuware ein.

Simon Veith macht ein Foto.

Danke, Simon, für deine Expertise als nachhaltiger Fotograf. Mehr von Simons Arbeiten findest du auf Instagram @simonveith_. Weitere Artikel gibt's auf dem MPB-Blog.

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