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Canon R5 vs. Sony A7 IV für Reise- und Werbefotografie

Veröffentlicht am 22. Oktober 2024 von MPB

Jacob Murray ist Landschafts-, Reise- und Werbefotograf und lebt in Schottland. Jacob hat in den letzten sechs Jahren spiegellose Kameras von fast allen großen Marken verwendet. Vor kurzem hat Jacob eine Werbekampagne mit der Sony A7 IV und der Canon EOS R5 aufgenommen, als er die Dolomiten in Italien besuchte.

Canon EOS R5

Canon EOS R5 auf blauem Hintergrund

Gebrauchte Canon EOS R5

Technische Daten

  • 45-Megapixel-Vollformat-CMOS-Sensor

  • 5-Achsen-Bildstabilisierung mit Sensorverschiebung

  • 8K 30p RAW-Daten und 4K 120p 10-Bit interne Videoaufnahmen

  • Flächendeckendes Dual-Pixel-II-Autofokussystem

  • 3,2-Zoll-Touchscreen-LCD mit variablem Blickwinkel

Vorteile

  • Unglaubliche Bildqualität

  • Beeindruckende Schärfenachführung

  • Erstklassiger Autofokus und Stabilisierung

  • Solide Verarbeitung

Nachteile

  • Einschränkungen bei Videoaufnahmen

  • Hochauflösende Videos können zu Überhitzung führen

Sony A7 IV

Sony A7R IV vor einem bronzefarbenen Hintergrund.

Gebrauchte Sony A7R IV

Technische Daten

  • Exmor R CMOS BSI-Sensor mit 33 Megapixeln im Vollbildformat

  • 4K 60p-Aufnahmen mit bis zu 10 Bildern pro Sekunde

  • Echtzeit-Tracking und Echtzeit-Augen-Autofokus

  • 5-Achsen-SteadyShot-Bildstabilisierung

  • ISO 100-51.200

Vorteile

  • Hervorragende Bildqualität

  • Umfangreiche Bedienelemente

  • Motivverfolgung mit bis zu 10 Bildern pro Sekunde

  • Hervorragende Handhabung

Nachteile

  • Unterdurchschnittlicher Fokus mit Augenerkennung

  • Mittelmäßige Aufnahmegeschwindigkeiten

Canon EOS R5 vs. Sony A7 IV für Reisefotografie

In diesem Test vergleicht Jacob die Funktionen, die Bildqualität und die Nutzungsfreundlichkeit der Canon EOS R5 und der Sony A7 IV.

Nun zu dir, Jacob.

Jacob Murray steht auf einer Anhöhe mit Bergen, Wolken und Sonnenlicht im Hintergrund, aufgenommen mit der Sony A7 IV und dem Sony FE 135mm f/1.8 GM.

Sony A7 IV | Sony FE 135mm f/1.8 GM | f/1.8 | ISO 100 | 1/2000

Ich fotografiere nun schon seit fast 6 Jahren, professioneller Fotograf bin ich seit zwei Jahren. Angefangen habe ich mit einer Panasonic DMC-G7, habe dann aber schnell zu einer Olympus OM-D E-M5 Mark II für eine größere Bildstabilisierung gewechselt. Nach einer gewissen Zeit benötigte ich eine bessere Bildqualität, auch bei schlechten Lichtverhältnissen, also hat es sich angeboten, auf Vollformat umzusteigen. Ich habe zunächst die Sony A7 als Arbeitskamera ausgewählt und standardmäßig verwendet. Bis ich mein Setup wieder geändert und mir eine wetterfeste Fujifilm X-H1 besorgt habe, um außerdem mehr Möglichkeiten für Videos zu haben.

Während meiner Zeit mit der Fujifilm habe ich mir eine Panasonic DC-S1R ausgeliehen – und die extra Auflösung war unglaublich. Aber ich hatte zu diesem Zeitpunkt begonnen, professionell zu fotografieren, und mir wurde schnell klar, dass der Autofokus der S1R nicht ausreicht. Das führt uns zu meiner jetzigen Kamera, der Sony A7 IV. Sie vereint alles, was ich mir von meinen bisherigen Kameras gewünscht habe: einen unglaublichen Autofokus, eine hervorragende Bildqualität, exzellente Videoaufnahmen und eine brillante Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen.

Ich denke, die Sony wird mich eine ganze Zeit lang begleiten. Aber ich hatte trotzdem Interesse daran, die Canon EOS R5 auszuprobieren. Die Möglichkeit dazu bekam ich bei einem Projekt in Italien für zwei Uhrenmarken. Während des Shootings konnte ich die Canon direkt verwenden und erste Eindrücke sammeln.

Jacob Murray blickt von einer Höhle aus auf einige Felsen, während er sich auf einige Taschen stützt und ein gelbes Oberteil trägt, aufgenommen mit der Sony A7 IV und dem Sony FE 55mm f/1.8 ZA.

Sony A7 IV | FE 55mm f/1.8 ZA | f/1.8 | ISO 100 | 1/2000

Ergonomie

Die Ergonomie der R5 ist unglaublich. Im Vergleich zur Sony A7 IV war es schön, dass alle meine Finger Platz auf dem Griff fanden. Das Fokuswählrad ist genau dort platziert, wo der Daumen liegt, so dass die Bedienung sehr intuitiv ist.

Jacob Murray, der ein orangefarbenes T-Shirt und eine schwarze Mütze trägt, macht ein Foto mit der Canon R5 und dem RF 24-70mm f/2.8.

Sucher und Bildschirm

Der Sucher und Bildschirm der Canon EOS R5 sind großartig. Der Sucher ist groß, hell und hat eine tolle Auflösung. Der Bildschirm, der auch größer ist als bei der Sony, hat eine hohe Auflösung und ist hell genug, um alles klar zu sehen, auch mitten am Tag.

Eine weiße Kirche auf einem Feld mit Bäumen im Hintergrund und einer Bergkette in der Ferne, aufgenommen von Jacob Murray mit einer Canon R5 und RF 24-70 f2.8.

Jacob Murray | Canon EOS R5 | RF 24-70mm f/2.8

Autofokus

Beim Verfolgen eines Motivs in Videos hat mich der Autofokus der Canon EOS R5 nicht restlos überzeugt. Als wir die Uhren bei Sonnenuntergang gefilmt haben, mussten wir auf die Sony A7 IV wechseln, da die R5 nicht zwischen der Spiegelung der Uhr und der Uhr selbst unterscheiden konnte. Ich weiß allerdings auch, dass die R5 sehr viele Menüeinstellungen für den Autofokus besitzt – vielleicht war die Kamera also auch im falschen Modus, aber wir hatten keine Zeit, um das zu überprüfen.

Eine weiße Kirche mit Hügeln, Bäumen und einem Sternenhimmel im Hintergrund, aufgenommen von Jacob Murray mit der Sony A7 IV und dem Sigma 35mm f/1.4 DG DN ART.

Jacob Murray | Sony A7 IV | Sigma 35mm f/1.4 DG GN ART | f/1.4 | ISO 4000 | 10 sec

Bildqualität und ISO

Die Bildqualität ist bei beiden Kameras großartig. Die Farben der Canon EOS R5 sind toll und allen bekannt, die schon mal eine Digitalkamera von Canon verwendet haben. Die Farben der Sony sind etwas weniger naturgetreu, aber nur ganz leicht, da Sony die Farben aktualisiert hat, um die A7 IV an die Konkurrenz anzupassen. 

Wir konnten beide Kameras weit  vor Sonnenaufgang für Fotos verwenden. Mit der Canon EOS R5 konnte ich brauchbare Ergebnisse mit einem ISO-Wert von bis zu 20.000 erzielen. Mit der A7 IV war es mir im Vergleich dazu möglich, bis auf 50.000 hoch zu gehen. Das überrascht nicht, da die Sony aufgrund ihres niedriger auflösenden Sensors und eines neuen Prozessors, der direkt vom Flaggschiff Sony A1 übernommen wurde, über größere Pixel verfügt.

Eine weiße Kirche mit Hügeln, Bäumen und einem sternenklaren Himmel im Hintergrund, aufgenommen von Jacob Murray mit einer Canon EOS R5 und einem RF 24-70mm f/2.8.

Canon EOS R5 | RF 24-70mm f/2.8

Video

Auf dieser Reise war die Canon EOS R5 hauptsächlich für Videoaufnahmen gedacht. Und die technischen Daten lassen keine Wünsche offen: Die Kamera nimmt in 8K bei 30 Bildern pro Sekunde und in 4K bei 120 Bildern pro Sekunde auf.

Bei der Aufnahme mit C-Log konnten wir sowohl aus überbelichteten Highlights als auch aus wenig belichteten Schatten unglaublich viele Details herausholen. Der Nachteil ist jedoch, dass die Bitrate aufgrund der großen Datenmenge im Video enorm ist. Im 4K-Modus mit 120 Bildern pro Sekunde reicht eine 128-GB-Karte kaum für mehr als zehn Minuten Aufnahmezeit.

Die Videoaufnahmen der Sony A7 IV sind etwas schwächer, da die Kamera auf 4K mit 60 Bildern pro Sekunde beschränkt ist, aber S-Log3 von Sony ist für mich leichter zu bearbeiten, und der Dynamikumfang ist etwas größer als im Canon C-Log.

Jacob Murray hält die Canon R5 mit dem RF 24-70mm f/2.8, mit Bergen im Hintergrund.

Fazit

Insgesamt sind die Canon R5 und die Sony A7 IV für diese Art von kommerzieller Video- und Fotoarbeit beide absolute Spitze. Sie können nur von der Sony A1 übertroffen werden, die allerdings mehr kostet als die R5 und die A7 IV zusammen.

Ich persönlich werde aber nicht auf die R5 umsteigen. Im Moment denke ich, dass die Bandbreite der Sony FE spiegellosen Objektive den entsprechenden Canon RF spiegellosen Objektiven um Längen voraus ist. Aber wenn dich die mangelnde Objektivauswahl nicht stört, ist die Canon EOS R5 eine der besten Allround-Kameras, die es derzeit auf dem Markt gibt.

Ein Tal mit Bäumen, Bergen und einem Regenbogen im Hintergrund. Aufgenommen von Jacob Murray mit der Sony A7 IV und dem Sigma 35mm f/1.4 DG DN ART.

Sony A7 IV | Sigma 35mm f/1.4 DG DN ART | f/1.4 | ISO 100 | 1/8000


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