
Testbericht: Objektivfilter
Veröffentlicht am 16. März 2022 von MPB
Objektivfilter dienen nicht nur dazu, dein Glas vor Kratzern zu schützen. Es gibt viele Optionen, mit denen du deine Fotografie aufwerten kannst. Warum solltest du einen Filter verwenden? Im Folgenden erfährst du mehr über UV-Filter, Neutraldichtefilter, Filter mit abgestufter Neutraldichte, Polarisationsfilter, Farbfilter und Weichzeichner.

Gebrauchte UV-Filter
UV-Filter
Ein UV-Filter ist wahrscheinlich dein Einstieg in die Welt der Filter. UV-Filter werden manchmal zusammen mit einem Objektiv geliefert. Sie filtern zwar einige unerwünschte Lichtfrequenzen heraus, aber in der Regel ist es nicht leicht, einen Unterschied oder eine Verbesserung in deinen Bildern zu bemerken. Sie sind jedoch eine ausgezeichnete Wahl, wenn es darum geht, deine Objektive vor Kratzern, Schrammen und Stürzen zu schützen – so wird der Filter am meisten beschädigt und nicht die Frontlinse deines Objektivs.
Das bedeutet aber nicht, dass du dich einfach für den billigsten UV-Filter entscheiden solltest. Die Hersteller von Objektiven geben sich viel Mühe, um hochwertige Objektive herzustellen. Wenn du es mit einem billigen Filter abdeckst, kann das zu Unschärfe, Flimmern und Geisterbildern führen, die deine Bilder ruinieren können. Es lohnt sich, ein wenig mehr Geld auszugeben, um sicherzustellen, dass dein Objektiv geschützt wird, ohne es zu beeinträchtigen. Betrachte UV-Filter als eine Versicherungspolice für deine Objektive.
Gut für: Schutz deiner Objektive.

Neutraldichtefilter
Ein Neutraldichtefilter (ND-Filter) ist wie eine Sonnenbrille für dein Objektiv. Indem sie die Lichtmenge, die in das Objektiv eindringt, reduzieren, ermöglichen es ND-Filter, die Belichtung über das hinaus zu verringern, was die Kamera und das Objektiv sonst zulassen würden. Hier ein Beispiel: Es ist ein sonniger Tag, du möchtest mit einer Blende von f/1.2 fotografieren, aber deine maximale Verschlusszeit ist 1/8000 und dein niedrigster ISO-Wert ist 50. Ein ND-Filter reduziert genug Licht, um die richtige Belichtung zu erreichen.

f/2 @ 100 ISO und ND8 ND-Filter
Wenn du die Stärke des Filters ändern möchtest, kannst du eine Auswahl an verschiedenen ND-Filtern treffen und zwischen ihnen wechseln. Oder du entscheidest dich für einen variablen Neutraldichtefilter, mit dem du die Lichtmenge, die in dein Objektiv eindringt, einfach durch Drehen des Filters manuell verändern kannst.
Geeignet für: Porträts bei Tageslicht, Langzeitbelichtung.
Neutraldichte-Verlaufsfilter
Neutraldichte-Verlaufsfilter (ND-Filter) sind bei Landschaftsfotografe:innen beliebt, die die Helligkeit des Himmels mit der für den Vordergrund erforderlichen dunkleren Belichtung in Einklang bringen wollen.

Sie sind in verschiedenen Stärken und Farben erhältlich und ermöglichen eine Feinabstimmung der Belichtung. Manche Landschaftsfotograf:innen bevorzugen Belichtungsreihen in der Kamera und nehmen verschiedene Belichtungen auf, die dann in der Nachbearbeitung bearbeitet werden, während viele versuchen, die Belichtung in der Kamera richtig einzustellen. ND-Filter werden in der Regel als quadratische Filter geliefert, die über einen Adapter vor das Objektiv gesetzt werden, es gibt sie aber auch kreisförmig geschraubt.
Gut für: Landschaftsfotografie.

Polarisationsfilter
Mit einem Polfilter kannst du bestimmte Lichtfrequenzen ausblenden, die sonst unerwünschte Reflexionen auf Glas und Wasser verursachen würden. Wenn du zum Beispiel eine Szene mit Wasser – oder etwas, das durch Wasser hindurchgeht – fotografieren möchtest, kannst du mit einem Polfilter durch das Wasser "hindurchsehen", ohne dass es auf der Wasseroberfläche blendet.

Wenn du ein Motiv durch ein geschlossenes Fenster aufnimmst, z. B. in einem Auto oder einem Haus, hilft ein Polfilter dabei, Blendeffekte durch das Fensterglas zu vermeiden.

Polarisationsfilter sorgen außerdem für etwas mehr Kontrast im Himmel, insbesondere bei Wolken, und damit für dramatischere Himmelslandschaften.

Wenn du einen Polarisationsfilter auf einem Objektiv verwendest, das an einer Kamera mit Live-View montiert ist, kannst du sehen, wie sich der Polarisationseffekt ändert, wenn du das zweite Rad des Filters drehst.
Gut für: dramatische Himmelsbilder, Aufnahmen durch Glas und Wasser, Verstärkung des Kontrasts.
Farbfilter
Für die kreative Fotografie gibt es Filter in vielen verschiedenen Farben. Heute sprechen wir nur über Rot-, Grün- und Gelbfilter, die drei Farbfilter, die traditionell für die Schwarz-Weiß-Fotografie verwendet werden. Wenn Licht durch einen Farbfilter fällt, gelangen nur bestimmte Farbfrequenzen auf den Sensor und beeinflussen so die Wiedergabe der Szene.

Gelbfilter werden am häufigsten verwendet, um dem Himmel mehr Dramatik zu verleihen, indem sie den Abstand zwischen den Wolkenrändern und dem Himmelshintergrund vergrößern. Ein Gelbfilter hellt auch Grün- und Blautöne leicht auf.

Der Grünfilter wird eher verwendet, wenn Laub in einem Bild dominieren soll. Grüntöne werden in der Regel heller wiedergegeben und können anderen Farben eine Trennung hinzufügen. Der Filter lässt den grünen Farbkanal eher durch, um den Sensor in größerem Maße zu erreichen als die anderen Farben.

Der Grünfilter kann auch dazu dienen, Sommersprossen hervorzuheben, z. B. wenn du dich für Schwarz-Weiß-Porträts entscheidest.

Der Rotfilter ist wohl der spezialisiertere Filter, der die größte Wirkung erzielt oder Landschaften ungewöhnlicher aussehen lässt. Der Blaukanal hat es zum Beispiel schwer, die Rotfilterung zu überwinden, so dass der Himmel mit einem Rotfilter dunkler als normal erscheinen kann.

Rote Farben, z. B. bei Blumen oder Kleidung, erscheinen heller und kontrastreicher als andere Farben, die nur schwer durch den Rotfilter hindurch aufgenommen werden können.
Gut für: Schwarz-Weiß-Fotografie.

Weichzeichnungsfilter
Die meisten von uns kennen Weichzeichnungsfilter aus der Studiofotografie der 70er und 80er Jahre mit einer Hasselblad. Die meisten Profifotograf:innen hatten Zeiss Softar-Filter in verschiedenen Abstufungen dabei, je nach Alter der sitzenden Person und deren Bedarf oder Wunsch nach mehr Weichzeichnung.

Heutzutage wird die Aufgabe des Weichzeichnens im Allgemeinen von Tiffen's Pro Mist-Reihe übernommen. Es gibt sie in verschiedenen Stärken – die schwächeren sorgen für ein leichtes Glühen und einen weicheren Kontrast, während die stärkeren einen viel geringeren Kontrast aufweisen, was einen weicheren Effekt bei Porträts ermöglicht. Bei Aufnahmen gegen helle Lichtquellen erzeugen die Filter einen Lichthof-Effekt, der helle Lichtquellen effektiv "aufblühen" lässt.
Gut geeignet für: Porträt-, Film-, Stadt- und Nachtfotografie.
Und vieles mehr
Filter sind eine großartige Möglichkeit, deine Arbeit zu akzentuieren. Sie sind oft das i-Tüpfelchen, wenn es darum geht, eine bestimmte Textur oder Tonalität hervorzuheben. Neben den bereits erwähnten Filtern gibt es noch viele weitere. Mit einigen Filtern kannst du Effekte direkt in der Kamera erzielen, die du in der Nachbearbeitung vielleicht nicht nachmachen könntest. Außerdem sind Filter relativ günstig in der Anschaffung – im Vergleich zu einer anderen Kamera oder einem anderen Objektiv – sodass du nicht viel ausgeben musst, um den nächsten Schritt auf deiner kreativen Reise zu machen.
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