
Test: Canon EOS R6 für Konzertfotografie
Veröffentlicht am 5. Juni 2025 von MPB
Musikfotografin Emily Jade, Redakteurin des Magazins Square One, war vor kurzem beim Slam Dunk Festival in Leeds/Hatfields in England, um die Bands zu fotografieren. Sie hatte dafür die Canon EOS R6 zusammen mit dem Canon RF 24-240mm f/4-6.3 IS und dem 16mm f/2.8 STM dabei.
Wie schlägt sich also die Canon EOS R6 in der Konzertfotografie? Ist die Canon R6 eine geeignete Kamera für Musikfestivals? Die Canon EOS R6 kam 2020 auf den Markt und hat einen 20,1-Megapixel-Sensor im Vollformat – und damit vielleicht etwas schwach in der Auflösung, was aber nicht ausschlaggebend für die Konzert- und Festival-Fotografie ist.
Die Serienbildgeschwindigkeit von 12 Bildern pro Sekunde hilft bei der Aufnahme von dynamischer Livemusik, während das Autofokussystem mit Eye-Tracking-Technologie die Fokussierung auf sich schnell bewegende Motive wie energiegeladene Musiker:innen auf der Bühne erleichtert. Die Canon EOS R6 verfügt über eine gute Low-Light-Leistung mit einem ISO-Bereich von 100-102.400, die es ermöglicht, Bands bei wechselnden Lichtverhältnissen zu fotografieren, wie sie häufig bei Konzerten und Musikfestivals anzutreffen sind. Und die kamerainterne Bildstabilisierung mit 8 Blendenstufen ist immer nützlich, um Verwacklungen zu reduzieren, wenn du eine Live-Band fotografierst.
Aber das ist alles nur die Theorie. Wie schlägt sich die Canon R6 in der Praxis bei einem Musikfestival? Lies weiter, um Emilys Urteil über das Setup für die Live-Musikfotografie zu erfahren, und sieh dir einige von Emilys Fotos an, die mit der Canon EOS R6 aufgenommen wurden.

Canon EOS R6 | Canon RF 24-240mm f/4-6.3 IS USM | 150mm | f/6.3 | 1/250 | ISO 400
Ich war vor kurzem beim Slam Dunk Festival, einem Tagesfestival im Hatfield Park in Hertfordshire, bekannt für Punk-, Metal- und Rockmusik. MPB hat mir die Canon EOS R6 zusammen mit dem Canon RF 24-240mm f/4-6.3 IS USM und Canon RF 16mm f/2.8 STM geliehen, um dieses Setup für die Konzertfotografie zu testen.
Ich hatte schon lange ein Auge auf die Canon EOS R6 geworfen, aber es war ein Risiko, sie bei einer Auftragsarbeit zu testen. Wird sie sich in einer schnell getakteten Festivalumgebung bewähren?

Canon EOS R6 | Canon RF 24-240mm f/4-6.3 IS USM | 168mm | f/7.1 | 1/200 | ISO 400
Das Festival hatte mehrere Bühnen. Die Hauptbühne war draußen im Tageslicht auf einer erhöhten Bühne, dazu gab es mehrere kleinere Außenbühnen und einige schummrige Zeltbühnen. So hatte ich genügend Testmöglichkeiten, um zu sehen, ob das Setup meine Erwartungen erfüllen würde.

Canon EOS R6 | Canon RF 16mm f/2.8 STM | 16mm | f/5.0 | 1/320 | ISO 100
Der Autofokus hat nicht enttäuscht. Da die Musiker:innen auf der Bühne herumsprangen und es mehrere Hindernisse gab, denen ich ausweichen musste – sowohl Mikrofone auf der Bühne als auch Crowdsurfer – hatte ich nur drei Songs pro Künstler:in, um die benötigten Bilder zu machen. Der scharfe Autofokus des Canon RF 24-240mm f/4-6.3 IS USM hat es mir ermöglicht, zu fotografieren, ohne dass ich mir Sorgen machen musste, dass meine Motive unscharf sind.

Canon EOS R6 | Canon RF 24-240mm f/4-6.3 IS USM | 218mm | f/6.3 | 1/250 | ISO 800
Die Qualität des Objektivs war eine angenehme Überraschung. Es bietet ein traumhaftes Bokeh bei verschiedenen Lichtverhältnissen. Es ermöglichte mir, einige meiner Lieblingsaufnahmen von Künstler:innen zu machen, bei denen die weniger ansprechenden Bühnenaufbauten der Festivals im Hintergrund verschwammen.
Der beeindruckende Zoombereich ermöglichte einige Porträtaufnahmen von Sänger:innen aus nächster Nähe und auch Nahaufnahmen von Schlagzeuger:innen, die normalerweise im hinteren Teil der Bühne verschwinden würden. Das ist etwas, womit mein normales 70-200mm f/2.8 L IS II USM Objektiv Schwierigkeiten hätte.

Canon EOS R6 | Canon RF 24-240mm f/4-6.3 IS USM | 240mm | f/7.1 | 1/200 | ISO 400
Ich hatte ein wenig Sorge bei der Blende des 24-240mm, da ich normalerweise mit meinem f/2.8-Objektiv ausgestattet bin, um das schwache Licht der Konzerte am Abend zu bewältigen.
Das war jedoch kein großes Problem. Die Fähigkeit der Canon EOS R6, mit schlechten Lichtverhältnissen umzugehen, erlaubte es mir, den ISO-Wert je nach Bedarf zu erhöhen. Ich musste mir keine Sorgen über das Rauschen machen, das ich mit meiner Canon EOS 6D Mark II bekommen hätte. Das war eine angenehme Überraschung!

Canon EOS R6 | Canon RF 24-240mm f/4-6.3 IS USM | 58mm | f/5.0 | 1/250 | ISO 8000
Nach der Hälfte meiner zwölfstündigen Arbeitszeit bin ich ins Pressezelt gegangen, um zwei Künstler:innen zu porträtieren. Um 13.00 Uhr, in der prallen Sonne des heißesten Tages des Jahres, beschloss ich, das volle Potenzial des Canon RF 16mm f/2.8 STM zu testen. Da die beiden Künstler:innen aufgrund ihres vollen Terminkalenders nur ein oder zwei Minuten Zeit hatten, erwies sich das scharfe, extrem weitwinklige und leichte Objektiv als sehr nützlich.

Canon EOS R6 | Canon RF 16mm f/2.8 STM | 16mm | f/5.0 | 1/320 | ISO 400
Die Headliner Enter Shikari betraten die Bühne, als sich die Sonne schließlich verabschiedete. Wann könnte man die elektronische Verschlussfunktion der Canon R6 besser ausprobieren als bei einem energiegeladenen, atemberaubenden Set voller Effekte?
Durch den elektronischen Verschluss und Serienaufnahmen mit hoher Geschwindigkeit konnte ich eine Reihe von Bildern in schneller Folge aufnehmen. So konnte ich in der Nachbearbeitung ein wunderschönes, videoähnliches GIF erstellen. Der geräuschlose Verschluss war auch eine nette Ergänzung!

Canon EOS R6 | Canon RF 24-240mm f/4-6.3 IS USM | 240mm | f/6.3 | 1/250 | ISO 12800
Trotz des langen Einsatzes haben meine Arme am Ende des Tages nur minimal geschmerzt. Die Ausrüstung ist so viel leichter als meine übliche Canon EOS 6D Mark II und das Canon 70-200mm. Ich denke definitiv, dass es Zeit für ein Upgrade auf die Canon EOS R6 ist.

Canon EOS R6 | Canon RF 24-240mm f/4-6.3 IS USM | 52mm | f/6.3 | 1/250 | ISO 10.000
Wenn du mehr zum Thema Konzertfotografie erfahren möchtest, lies unser Interview mit Konzertfotografin Jill Furmanovsky oder entdecke weitere Tipps und Techniken auf dem MPB-Blog.