
Test: Nikon Z6 II & Z 24-200mm f/4-6.3 für Landschaften
Veröffentlicht am 19. Dezember 2024 von MPB
Die 2020 veröffentlichte Nikon Z6 II mit 24,5 Megapixeln im Vollformat verfügt über eine Fünf-Achsen-Bildstabilisierung, Serienaufnahmen mit 14 Bildern pro Sekunde und einen SD- sowie XQD-Steckplatz. Vollformatkameras eignen sich hervorragend für Landschaftsaufnahmen, und dank des geringen Gewichts spiegelloser Kameras lassen sie sich bei Ausflügen leicht mitnehmen. In Kombination mit dem Nikon Z 24-200mm f/4-6.3 VR, das ebenfalls 2020 auf den Markt kam, ist der Brennweitenbereich ideal für alle, die ein einziges Objektiv an ihrer Kamera behalten möchten – besonders vorteilhaft bei Aufnahmen unter widrigen Wetterbedingungen.
Um dieses Setup auf Herz und Nieren zu prüfen, hat sich der Landschaftsfotograf Scott Jessiman an die schottische Küste und ins Landesinnere begeben. Nun zu dir, Scott.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 56mm | f/8 | 1/2500 | ISO 400
Durch MPB habe ich vor kurzem die Möglichkeit bekommen, die Nikon Z6 II und das flexible Nikon Nikkor Z 24-200mm f/4-6.3 VR zu testen. Ich habe bereits mit der Nikon D750 gearbeitet und wollte unbedingt sehen, was die spiegellose Nikon Z6 II zu bieten hat.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 24mm | f/13 | 120 sec | ISO 50
Die Qualität des Gehäuses der Nikon Z6 II ist hervorragend. Die Kamera fühlt sich etwas kleiner an als die Nikon D750, wodurch sie meiner Meinung nach auch etwas reisefreundlicher ist.
Das Nikon Z 24-200mm f/4-6.3 VR ist für ein Objektiv mit einer solch großen Brennweite ebenfalls äußerst kompakt – wodurch dieses Setup perfekt für unterwegs geeignet ist. Das Z 24-200mm f/4-6.3 VR Objektiv ist günstiger und deutlich leichter als das Flaggschiff Nikon Z 70-200mm f/2.8 VR S.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 24mm | f/6.3 | 1/400 | ISO 1000

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 24mm | f/6.3 | 1/400 | ISO 1000
Die Nikon Z6 II ist natürlich die Schwester der Nikon Z7 II, welche sich mehr an den professionellen Markt richtet. Die Nikon Z6 II verfügt allerdings auch über einen 24-Megapixel-Sensor und strotzt vor Funktionen und Eigenschaften, die diese Kamera wirklich attraktiv machen.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 62mm | f/9.0 | 1/6 | ISO 100
Mein erster Trip mit meinem Nikon-Setup führte mich zu den wunderschönen japanischen Gärten in der Nähe von Dollar in Clackmannanshire, Schottland. Ich hatte eventuell die besten Herbstfarben bereits verpasst, aber es gab immer noch einige schöne goldene Bäume in den Gärten. Für mich war das der perfekte Ort, um mich mit den Funktionen und der Verwendungsweise der Nikon Z6 II gründlich auseinanderzusetzen.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 200mm | f/9 | 1/80 | ISO 500
Der Stillstand in den Gärten bedeutete, dass ich keine allzu kurzen Verschlusszeiten verwenden musste. So konnte ich einzelne Blätter, die an den Bäumen und Büschen hingen, schön einfangen. Als ich weiter durch die Gärten gewandert bin, ist mir auch ein freundliches Rotkehlchen begegnet. Ich habe den Tierfokus der Kamera verwendet und die Verschlusszeit verkürzt, um das Rotkehlchen schärfer aufzunehmen.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 200mm | f/6.3 | 1/400 | ISO 250

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 200mm | f/6.3 | 1/400 | ISO 250
Als ich mir später die Fotos angesehen habe, musste ich allerdings enttäuscht feststellen, dass ich den Fokus klar verpasst hatte. Die Nikon – oder ich – hatte den oberen Teil des Kopfes anstatt des Auges fokussiert. Das Foto ist dennoch brauchbar, die Enttäuschung war also nicht riesig. Es war auf jeden Fall ein toller erster Trip, um zu sehen, was die Nikon Z6 II leisten kann.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 170mm | f/6.3 | 1/160 | ISO 250
Bei meinem zweiten Ausflug bin ich an die Küste zurückgekehrt, wo ich mich mit einer Kamera am meisten zuhause fühle. Durch den Neumond waren die Gezeiten stärker und es herrschte ebenfalls ein starker Wind. Ein Ausflug an die Küste schien also ein guter Ort zu sein, um die Nikon Z6 II zu testen.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 24mm | f/13 | 6 sec | ISO 50
Ich habe ein Stativ verwendet, da ich einige Langzeitbelichtungen aufnehmen wollte. Ich wollte außerdem einige Bilder mit Verschlusszeiten von mindestens 1/3 bis etwa 1 Sekunde aufnehmen, um eine gewisse Bewegung im Meer zu erzeugen.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 120mm | f/13 | 4/5 | ISO 80
Ich war in St. Monans, ein Ort, der bekannt für seinen Zick-Zack-Pier ist. Ich hatte geplant, das Meer von hinter der Küstenmauer aus zu fotografieren, da es an diesem Tag nicht sicher war, auf der Mauer selbst zu stehen. Ich habe zuerst versucht, Langzeitbelichtungen aufzunehmen, aber mit dem Wind war das wirklich schwierig. Dies war das Ergebnis von Bewegungsunschärfe, ausgelöst durch Windböen.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 44mm | f/14 | 120 sec | ISO 50
Ich musste mir also Schutz suchen, um schärfere Bilder zu erhalten. Ich habe auch kürzere Verschlusszeiten verwendet, um Bewegungen im Wasser zu generieren. Letztendlich habe ich den manuellen Fokus verwendet, da der Autofokus Probleme hatte, den Pier in der Entfernung zu fokussieren.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 125mm | f/13 | 1/2 sec | ISO 80
Eine tolle Funktion der Nikon Z6 II ist das Fokus-Peaking, durch das die Bereiche im Fokus hervorgehoben werden. Du kannst auch näher heranzoomen, um bestimmte Bereiche in den Fokus zu stellen. Ich liebe die Bilder von diesem Tag sehr. Der Wellengang war wirklich beeindruckend und das Licht hat sich dauernd verändert, wodurch wirklich dramatische Bilder entstanden sind.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 120mm | f/14 | 1/2 sec | ISO 100
Die Küstenstadt Elie bietet uns Fotograf:innen einige der besten Fotomöglichkeiten entlang der Ostküste von Fife und der Ostküste von ganz Schottland. Da ich aus dieser Gegend stamme, ist es seit mehreren Jahren eines meiner persönlichen Lieblingsgebiete. Ich weiß, wann es am besten ist, dort zu fotografieren und wo die besten Aufnahmebedingungen herrschen. Bei dieser Reise wollte ich die Fähigkeiten der Nikon Z6 II noch mehr testen. Das Licht war sehr hell, so dass ich die Belichtung mit Filtern ausgleichen musste. Und das goldene Licht bot eine wunderbare Gelegenheit zu sehen, ob die berühmten Nikon-Farben gut auf die Z6 II übertragen wurden.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 24mm | f/11 | 60 sec | ISO 125
Ich habe zunächst am Lady's Tower begonnen, einem historischen Denkmal auf der östlichen Landzunge der Ruby Bay. Der Turm wurde 1770 für Lady Janet Anstruther gebaut, damit sie sich dort zum Schwimmen umziehen konnte. Ich wollte eine Langzeitbelichtung mit der hereinkommenden Flut und dem goldenen Licht, das den Turm beleuchtet, einfangen. Man kann mit Sicherheit sagen, dass die satten, leuchtenden Farben immer noch ein wichtiges Markenzeichen der Nikon-Kameras sind. Obwohl der Himmel an diesem Tag recht ereignislos war, war es dennoch ein guter Test, um zu sehen, wie sich die Farben mit der Nikon Z6 II machen.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 110mm | f/6.3 | 1/3200 | ISO 320
Weiter oben am Strand habe ich einige kleinere Wellen entdeckt. Also habe ich mithilfe einer kürzeren Verschlusszeit versucht, die Wellen in Bewegung einzufangen. Ich habe einen guten Aussichtspunkt oberhalb und an der Seite gefunden, habe hineingezoomt und mehrere Bilder auf einmal gemacht. Dabei hatte ich die Kamera im konstanten Autofokus-Modus und die Serienbildrate höher gestellt.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 200mm | f/8 | 1/500 | ISO 320
Ich habe etwa 40 Bilder geschossen, aber nur ein paar davon haben mir wirklich gefallen. Aber das ist für Fotograf:innen normal! Mir ist aufgefallen, dass der Fokus immer noch einige Aufnahmen verpasst, die meine vorherige Sony-Kamera nicht verpasst hätte. Die Nikon Z6 II ist ein Fortschritt gegenüber der ursprünglichen Z6. Aber ich glaube, dass die Nikon Z6 II in Situationen, die einen schnelleren Autofokus erfordern, immer noch Probleme haben könnte. Trotzdem habe ich immer noch viele brauchbare Aufnahmen gemacht – vielleicht nur nicht so viele wie mit anderen Systemen, die ich bereits verwendet habe. Natürlich könnte es auch an der menschlichen Fehlbarkeit gelegen haben.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 200mm | f/8 | 1/500 | ISO 320
Ein weiterer Ausflug an die Küste in Pittenweem, Fife, zum Sonnenuntergang. Es gibt dort einige Häuser, die durch einen kleinen Gehweg und eine kleine Mauer vom Meer getrennt werden. Dadurch entsteht eine wunderschöne Szenerie, besonders wenn es windig ist und die Wellen über die Mauer brechen. Das Gute an dieser Location ist, dass du vor den Elementen geschützt bist, wenn du von der Seite fotografierst.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 67mm | f/9 | 3/5 | ISO 100
Nachdem ich mein Stativ aufgestellt hatte, habe ich meinen Adapter für das Objektiv verwendet, um meine Kase Circular Magnetic Filter anzubringen – doch es war immer noch zu hell, um längere Belichtungen durchzuführen. Ich hätte den Lichteinfall auf den Sensor reduzieren können, indem ich den ISO-Wert auf 50 und die Blende auf f/32 erhöht hätte, aber die Qualität wäre nicht so gut gewesen wie f/9 bis f/11.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 24mm | f/13 | 1.3 sec | ISO 100
Mit all dem im Hinterkopf habe ich die Verschlusszeit von 1/3 bis zu mehreren Sekunden variiert, um Bewegung zu erzeugen und das Wasser zu “beruhigen". Ich konnte einige Wellen einfangen, die gegen die Ufermauer schlugen, und Licht, das auf die Häuser traf.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 89mm | f/13 | 1/2 sec | ISO 64
Dieses Gebiet ist unglaublich fotogen. Mit den richtigen Bedingungen und der richtigen Ausrüstung kann man hier wirklich hervorragende Ergebnisse erzielen. Meine Nikon Z6 II und das 24-200mm-Objektiv waren eine gute Kombination für diese Aufgabe. Aber pass etwas bei der Brennweite auf – je größer die Reichweite, desto mehr nimmt die Schärfe der Bilder ab.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 200mm | f/10 | 4/5 | ISO 160
Nebel ist ein interessantes Motiv – Fotograf:innen lieben ihn oder hassen ihn, es gibt nichts dazwischen. Ich persönlich liebe ihn. Einige meiner liebsten Fotoreisen habe ich im Nebel unternommen – von (Meeres-)Landschaften über einzelne Bäumen bis hin zu kompletten Waldszenen. Wenn Nebel und Licht zusammenkommen, wenn die Sonne beginnt, den Wald zu durchdringen, können Bilder ganz schön dramatisch werden. Und das bringt mich zu meinen Lieblingsbildern, die an einem nebligen Morgen mit der Nikon Z6 II aufgenommen habe.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 56mm | f/7.1 | 1/6 | ISO 100

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 31mm | f/9 | 3/5 | ISO 100
Ich habe ein kleines Waldgebiet direkt vor der Haustür und als ich eines Morgens nach dem Aufstehen gesehen habe, dass dichter Nebel herrschte, war ich motiviert, sofort vor die Tür zu gehen, um einige Bilder zu schießen. Ich habe nicht mehr nur einzelne Aufnahmen gemacht, sondern gleich mehrere, in der Hoffnung, mithilfe von Focus-Stacking, die ganze Szenerie scharf zu stellen. Obwohl eine Blende von etwa f/2.8 bis f/5.6 gut geeignet sein kann, um einen einzelnen Baum von den anderen zu isolieren.

Ich habe etwas herumgespielt, um herauszufinden, welche Bilder ich kreieren könnte. Zwei oder drei Bilder von diesem Morgen sind meine absoluten Lieblingsbilder mit der Nikon Z6 II. Ich würde also sagen, dass die Nikon perfekt für neblige Waldbilder geeignet ist.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 57mm | f/5.6 | 1/10 | ISO 100
Wie kam ich also mit der Nikon Z6 II und dem Nikon Z 24-200mm f/4-6.3 VR zurecht? Ich fand es toll, wie kompakt und leicht die Nikon und das Objektiv waren und trotzdem gut in der Hand lagen.
Das LCD-Display war klar und scharf, und es war hilfreich zu lernen, wie man das LCD-Display so einstellt, dass es genaue Live-View-Einstellungen und Anpassungen anzeigt. Überraschenderweise war es jedoch nicht so genau, wie ich es erwartet hatte. Die Bilder schienen entweder über- oder unterbelichtet zu sein. Das war jedoch leicht zu beheben – ich musste nur die Einstellung an die jeweilige Szenerie anpassen.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 200mm | f/8 | 1/6 | ISO 100
Die Farben waren so gut wie gewohnt. Nikon hat sich die Farbwissenschaft perfekt angeeignet, um schöne, lebendige und klare RAW-Dateien zu erzeugen. Die Möglichkeit, die Verschlusszeiten für Langzeitbelichtungen zu verlängern, ist eine geniale Funktion – vor allem, weil nicht alle einen Kabelauslöser haben. Ein weiterer Pluspunkt war die Tatsache, dass ich immer noch SD-Karten verwenden konnte, anstatt auf XQD-Karten beschränkt zu sein – ich habe keine Bilder aufgenommen, die wirklich so viel zusätzliche Geschwindigkeit benötigten.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 85mm | f/6.3 | 1/160 | ISO 400
Das Menüsystem ist klar und einfach zu bedienen. Nachdem ich eine Sony benutzt habe, würde ich sagen, dass die Nikon für alle viel einfacher zu bedienen ist. Die Tasten und Tastenkombinationen auf dem Gehäuse sind gut durchdacht und die anpassbaren Tasten sind ebenfalls nützlich.

Nikon Z6 II | Z 24-200mm f/4-6.3 VR | 200mm | f/6.3 | 1/160 | ISO 125
Die Nikon Z6 II ist eine großartige Kamera mit hervorragenden Funktionen, die einfach einzurichten und zu bedienen ist. Diese Kamera richtet sich an Anfänger:innen und semiprofessionelle Fotograf:innen, aber sie könnte problemlos als Zweitkamera für professionelle Fotograf:innen bei freiberuflichen Aufträgen verwendet werden. Sie ist eine Verbesserung gegenüber meiner alten Nikon D750, aber ich habe das Gefühl, dass sie in der gleichen Preisklasse eine gewisse Konkurrenz hat. Der Autofokus könnte verbessert werden – aber keine Kamera ist perfekt. Ich würde sagen, die Nikon Z6 II ist eine sehr gute Kamera, die viele Fotograf:innen genauso lieben werden wie ich.
Danke, Scott. Weitere Testberichte sowie unsere Empfehlungen für Kameras und Objektive für die Landschaftsfotografie findest du auf dem MPB-Blog.