icon/midnight/@searchCreated with Sketch.
Photograph of two tripods set up side by side with a snowy background.

Tipps und Tricks fürs Fotografieren im Winter

Veröffentlicht am 23. Dezember 2024 von MPB

Auch wenn uns die Wintermonate kürzere Tage und niedrige Temperaturen bescheren, ist es eine tolle Jahreszeit, um rauszugehen und zu fotografieren. Frost, Nebel und Schnee verleihen Landschaften häufig eine gewisse Dramatik, aber diese Bedingungen können für deinen Körper und deine Fotoausrüstung schwierig sein. In diesem Leitfaden verrät dir der MPB-Fotograf Ian seine Tipps für die Fotografie im Winter. Nun zu dir, Ian.

Nahaufnahme der oberen Einstellräder einer Sony A9 mit Schnee im Hintergrund.

Um tolle Aufnahmen machen zu können, ist es wichtig, deine Ausrüstung in perfektem Zustand zu halten. Kameras sind in der Regel zwar ziemlich robust, es gibt dennoch ein paar Dinge, auf die du achten solltest.

1. Belichtung

Achte zunächst auf deine Belichtung im Schnee. Da deine Kamera einen Reflexionsmesser hat, wird sie versuchen, für ein mittleres Grau zu belichten. Da Schnee natürlich ziemlich weiß ist, könnte deine Kamera den Schnee gräulich erscheinen lassen. Alles, was du tun musst, ist, die Belichtung um ein oder zwei Blendenstufen zu korrigieren, bis du das Gefühl hast, dass der Schnee komplett weiß erscheint.

Nahaufnahme der L-Brackets an einer Sony A9.

2. L-Brackets

Bei Langzeitbelichtungen, für Aufnahmen von Landschaften, den Nordlichtern beispielsweise, kannst du mit einem L-Bracket Zeit sparen. Mit dieser L-förmigen Verbindungsplatte kannst du vom Quer- ins Hochformat wechseln, ohne dass du am Stativ herumfummeln oder die Höhe neu einstellen musst.

Nahaufnahme des Schnellwechselsystems an einer Sony A9.

3. Schnellwechselsysteme

Für den Wechsel deiner Kamera von einem Trageriemen um den Hals auf ein Stativ ist ein Schnellwechselsystem unerlässlich. Wenn deine Kamera auf einem Stativ steht, willst du nicht, dass der Gurt im eisigen Wind herumflattert und deine Aufnahme unscharf wird.

Nahaufnahme des oberen Einstellrades an einer Sony A9.

4. Selbstauslöser oder Fernauslöser

Verwende bei Langzeitbelichtungen den Selbstauslöser deiner Kamera – oder einen Fernauslöser, um Bewegungsunschärfen zu vermeiden, die durch das Berühren des Auslösers entstehen. Das ist besonders nützlich, wenn du zitterst. Für Lightpainting ist ein Fernauslöser ebenfalls unerlässlich.

Nahaufnahme einer Sony A9 auf einem Stativ mit Schnee im Hintergrund.

5. Zoom-Objektive

Auch wenn viele Menschen gerne mit Festbrennweiten arbeiten, sind Zooms effizienter. Wenn die Temperatur sinkt, ermöglicht ein gutes Zoomobjektiv eine schnelle und flexible Neueinstellung, ohne dass du das Objektiv bewegen oder wechseln musst. Außerdem besteht keine Gefahr, dass Schmutz auf den Sensor deiner Kamera gelangt.

Foto von zwei nebeneinander aufgestellten Stativen vor einem verschneiten Hintergrund.

6. Stative

Bei der Auswahl des richtigen Stativs solltest du eine Reihe von Faktoren berücksichtigen. Transportierung und Kosten sind zwei dieser Faktoren. Achte jedoch immer auf die Wetterverhältnisse, insbesondere auf den Wind. Ein leichtes Stativ ist vielleicht nicht die beste Wahl – vor allem, wenn deine Kamera und dein Objektiv schwer sind. Ein schwereres Stativ erhöht die Stabilität und sorgt dafür, dass deine Aufnahmen weniger gefährdet sind.

Nahaufnahme eines orangefarbenen und schwarzen Stativs auf einem weißen Hintergrund.

Stelle sicher, dass alle Teile deines Stativs vor deiner Tour festgezogen sind. Es ist sehr ärgerlich, wenn sich ein Stativ löst und du kein Werkzeug zur Hand hast, um es zu reparieren, oder du mit dicken Handschuhen Einstellungen vornehmen musst. Vergewissere dich, dass sich alle drehbaren Teile gerade genug bewegen und kein Spiel vorhanden ist.

Nahaufnahme eines orange-schwarzen Stativs auf einem weißen Hintergrund.

Metall mit bloßen Händen zu berühren, ist sehr unangenehm, denn kaltes Metall entzieht dir nur Wärme. Versuche lieber, Teile deines Stativs in weiches Material einzuwickeln. Viele Stative werden mit einem Bein geliefert, das mit weichem Schaumstoff umwickelt ist, aber das kannst du auch ganz einfach selbst mit verschiedenen Materialien herstellen. Du kannst auch Klettverschlussstreifen verwenden.

Nahaufnahme einer Hand mit einem Handschuh, die einen Kamera-Akku hält.

7. Akkus

Bei extremer Kälte entladen sich die Akkus schneller. Wenn du sie also warm hältst, kannst du verhindern, dass die Batterien schnell leer werden. Je nachdem, wie viele Schichten du trägst, kannst du sie nah am Körper halten – bewahre sie dafür in einer Innentasche am Oberkörper auf.

Nahaufnahme einer Sony A9 von oben auf weißem Hintergrund.

8. Kondensation

Wenn du von einem Ort zum anderen fährst, solltest du versuchen, die Kamera auf einer konstanten Temperatur zu halten. Wenn die Temperatur der Kamera von der extremen Kälte draußen in den warmen Innenraum eines Autos wechselt, kann sich um die Kamera und im Objektiv Kondenswasser bilden. Das kann zu unnötiger Feuchtigkeit und Schimmelbildung führen. 

Bewahre deine Kameratasche im Kofferraum auf, damit die Temperaturschwankungen nicht so groß sind. Wenn du mit den Aufnahmen fertig bist und nach Hause gehen willst, lass die Kamera so lange wie möglich in der Kameratasche. So haben deine Kamera und die Objektive Zeit, sich an die Umgebungstemperatur zu gewöhnen.

Foto einer Person mit roter Jacke, die ihre Kamera auf einem Stativ im Schnee betrachtet.

9. Stirnlampe

Im Winter wird es schneller dunkel, als du denkst. Mit einer Stirnlampe kannst du die Knöpfe sehen, wenn du die Kameraeinstellungen änderst. Auch wenn du dir die Position der Knöpfe gemerkt hast, ist eine Taschenlampe nützlich, wenn du etwas fallen lässt oder etwas in deiner Tasche suchen musst.

Ein Auto fährt im Schnee mit eingeschalteten Scheinwerfern, umgeben von Bäumen.

10. Warme, wasserfeste Kleidung

Dein eigener Körper ist der wichtigste Teil deiner Fotoausrüstung – kümmere dich also um ihn. Ein wasserdichtes Paar Schuhe und viele Klamottenschichten, Stichwort Zwiebellook, halten dich warm und trocken. Zitternde Hände helfen dir nicht, im Winter gute Fotos zu machen.