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Tall and narrow mediterranean looking buildings in Aix-en-provence in high summer. Taken on the Fujifilm X100T by Connor Redmond.

Testbericht: Fujifilm X100T APS-C Kompaktkamera

Veröffentlicht am 20. Mai 2021 von MPB

Als die Fujifilm X100T 2014 auf den Markt kam bestach sie durch ihr kompaktes Design im Retro-Stil, das mit seinen manuellen Einstellrädern und dem Blendenring ein „filmähnliches“ Aufnahmeerlebnis vermittelt. Die Fujifilm X100T wurde schnell zu einer beliebten Kamera für die Streetfotografie und zu einer weit verbreiteten Kamera für die Reisefotografie. Sie hat sogar Analogfotograf:innen in die digitale Welt gelockt, da sie die Wahl zwischen elf verschiedenen Filmsimulationsvoreinstellungen bietet. Jede dieser Voreinstellungen entspricht dank der integrierten Fujifilm Color Science dem Aussehen der alten Fujifilm-Filmmaterialien.

Gebrauchte Fujifilm X100T

Gebrauchte Fujifilm X100T

Jedes Modell der X100-Reihe zeichnet sich durch einen schönen Formfaktor, ein festes 23mm f/2-Objektiv sowie durch hervorragende Handhabung und Komfort aus. Aber mit der X100T kam wirklich alles zusammen – die Kluft zwischen einer Hauptkamera und einem Zweitgerät für Reisen wurde deutlich kleiner. 

Solltest du auf der Suche nach deiner ersten Kompaktkamera mit festem Objektiv sein, biete die X100T unglaublich viel fürs Geld. Connor Redmond von MPB hat die X100T einem ausführlichen Test unterzogen. Dabei hat er das Design und die Handhabung, den hybriden optischen und elektronischen Sucher, die Bildqualität, das 23mm-Objektiv und die Autofokusleistung, die Low-Light-Fähigkeit und die Filmsimulationen der Kamera genau unter die Lupe genommen.

Weiße Blumen und ein mediterran anmutendes Haus in der Provence, Frankreich. Aufgenommen mit der Fujifilm X100T von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100T | 23mm | f/2.0 | 1/950 sec | ISO 400

Technische Daten der Fujifilm X100T 

Fujifilm X100S

Fujifilm X100T

Fujifilm X100F

Sensorformat

APS-C

APS-C

APS-C

Sensor

X-Trans

X-Trans II

X-Trans III

Prozessor

EXR Prozessor II

EXR Prozessor II

X-Prozessor Pro

Objektiv

23mm f/2

23mm f/2

23mm f/2

Filmsimulationen

10

11

15

Auflösung

4896x3264

4896x3264

6000x4000

Megapixel

16

16

24

ISO

200 – 6.400

200 – 6.400

200 – 12.800

ISO, erweitert

100 – 51.200

100 – 51.200

100 – 51.200

IBIS

Nein

Nein

Nein

Max. Verschlusszeit

1/4000

1/4000

1/4000

Autofokus

Kontrast

Kontrast

Kontrast

Autofokuspunkte

49

49

325

Maximale fps

6

6

6

LCD-Bildschirm Maße, in Inches

2,8

3

3

Bildschirm beweglich

Nein

Nein

Nein

LCD-Auflösung

0,46 m

1,04 m

1,04 m

Touchscreen

Nein

Nein

Nein

Sucher-Auflösung

2,36 m

2,36 m

2,36 m

Vergrößerungsfaktor

0.5x

0.5x

0.5x

Bildabdeckung

90 %

92 %

92 %

Batterie

Fujifilm NP-95

Fujifilm NP-95

Fujifilm W126S

Batteriekapazität, gemäß CIPA-Norm

330 Aufnahmen

330 Aufnahmen

390 Aufnahmen

Abmessungen, mm

127x74x52

127x74x52

127x75x52

Gewicht

445 g

440 g

469 g

Max. Videoqualität

1080p, 60p

1080p, 60p

1080p, 60p

Stärken 

  • Fantastisches Preis-Leistungs-Verhältnis für eine Kamera der X100-Serie

  • Wunderschönes Design und Ergonomie im Retro-Stil

  • Ausgezeichnete Bildqualität und Farben

  • Scharfes 23mm-Objektiv (äquivalent zu 35 mm)

  • Kompakt und leicht

  • Filmsimulationsmodi

  • Eingebauter ND-Filter

Schwächen

  • Die Auflösung ist etwas niedrig, aber für Web und soziale Medien ausreichend

  • Eine frühe Version der Gesichtserkennung, der Autofokus ist recht langsam

  • Festes Objektiv, kein Zoom – wird einigen nicht zusagen

  • Die Videoleistung ist schwach

  • Durchschnittliche Akkulaufzeit

Ein Mann, der zwei Eiscremes in den Händen hält, während er geht. Aufgenommen mit der Fujifilm X100T von Ian Howorth.

Ian Howorth | Fujifilm X100T | 23mm | f/2.0 | 1/20 | ISO 2000

Design und Bedienung 

Insgesamt wirkt das Design der Fujifilm X100T sehr elegant und hochwertig. Du wirst mit Sicherheit Komplimente dafür bekommen, wie gut deine Kamera aussieht! 

Für das Gehäuse, die Bedienknöpfe und die Einstellräder der X100T wurde eine hochwertige Magnesiumlegierung verwendet, durch die die Kamera sehr robust erscheint und gut in der Hand liegt. Die Einstellräder fühlen sich angenehm steif an und bieten gerade so viel Widerstand, dass die Bedienung sehr angenehm ist.

Rückseite der Fujifilm X100T

Der Formfaktor erinnert an alte Messsucherkameras, wie sie von Leica, Zeiss, Minolta, Contax oder Voigtländer hergestellt wurden. Die Inspiration für die X100T ist unschwer zu erkennen. Sie lässt sich wie eine moderne Digitalkamera bedienen und fühlt sich auch so an, aber mit einer Verbundenheit mit der Vergangenheit.

Ein Café mit roten Stühlen und Markise in Aix-en-Provence. Aufgenommen mit der Fujifilm X100T von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100T | 23mm | f/4.0 | 1/320 sec | ISO 400

Hybrid-Sucher – optisch und elektronisch kombiniert

Eines der hervorstechenden Merkmale der Fujifilm X100T – und ein Hauptmerkmal der nachfolgenden X100-Kameras – war die Einführung eines Hybrid-Suchers. Dieser ermöglicht es, dass sowohl ein optischer Sucher (OVF) als auch ein elektronischer Sucher (EVF) im Tandem arbeiten. Eine kleine elektronische Einblendung in der rechten unteren Ecke dient zur Überprüfung der Schärfe, während man die Aufnahme mit dem optischen Sucher und den digitalen Rahmenlinien ausrichten kann. 

Ich finde diese Funktion bei bestimmten Aufnahmebedingungen sehr nützlich, ziehe es aber in der Regel vor, mit dem EVF zu fotografieren und genau zu wissen, was ich mit dem Bild erhalte. Es ist nicht unbedingt notwendig, je nach Entfernung oder Fokusmodus mit den Einstellungen herumzuspielen. Der EVF der X100T hat eine automatische Helligkeitseinstellung und eine Live-View-Einstellung, die eine Vorschau eines RAW-Bildes anstelle des gewählten Filmsimulationsmodus anzeigt.

Ein kleiner alter Kastenwagen parkt neben einem hellrosa und babyblauen Haus in Gordes, Frankreich. Aufgenommen mit der Fujifilm X100T von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100T | 23mm | f/5.6 | 1/120 sec | ISO 400

Individuell belegbare Tasten und das Q-Menü

Die Fujifilm X100T bietet großartige Anpassungsmöglichkeiten, da die meisten Tasten auf der Rückseite, einschließlich des Q-Menüs (Q für Quick), programmierbar sind. Diese Funktion verbessert die Benutzerfreundlichkeit, da die Fotograf:innen die Funktionalität der Kamera an ihre Bedürfnisse anpassen können. Durch die Zuweisung häufig verwendeter Funktionen an zugängliche Tasten können die Benutzer:innen ihren Arbeitsablauf optimieren und die Menünavigation beschleunigen. Sind die programmierbaren Tasten erst einmal an den eigenen Aufnahmestil angepasst, funktioniert das gut.

Eine helle Szene in einem Café in Gordes, Frankreich, mit einem älteren Paar, das die Zeitung liest. Aufgenommen mit der Fujifilm X100T von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100T | 23mm | f/2.0 | 1/250 sec | ISO 400

Leise und diskrete Aufnahmen

Die X100T bietet die Wahl zwischen dem bemerkenswert leisen Lamellenverschluss und dem völlig geräuschlosen elektronischen Verschluss. Du kannst während der Aufnahme frei zwischen diesen beiden Optionen wählen. Die Kamera ist mit einem Augensensor ausgestattet, der automatisch zwischen dem Sucher und dem hinteren LCD hin- und herschaltet.

Du kannst das rückseitige LCD auch ausgeschaltet lassen, und der Sucher der X100T wird nur aktiviert, wenn du die Kamera an dein Auge hältst. Diese clevere Funktion ermöglicht es, die Kamera so lange dunkel zu halten, bis sie tatsächlich gebraucht wird, was sie besonders unauffällig macht und die Akkulaufzeit verlängert.

Hohe und schmale, mediterran anmutende Gebäude in Aix-en-Provence im Hochsommer. Aufgenommen mit der Fujifilm X100T von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100T | 23mm | f/4.0 | 1/280 sec | ISO 400

Aufnahmequalität

Die X100T liefert dank ihres außergewöhnlichen Objektivs eine fantastische Bildqualität. Selbst mit einer geringeren Megapixelzahl, als man es heutzutage erwartet, eignet sich die Kamera hervorragend als Reise- und Streetfotografie-Kamera im Retro-Stil.

Ein alter Truck, geparkt in einem malerischen französischen Dorf in der Abenddämmerung. Aufgenommen mit der Fujifilm X100T von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100T | 23mm | f/2.8 | 1/75 sec | ISO 400

Autofokus

Die Fujifilm X100T verwendet das gleiche Autofokussystem, wie die Fujifilm X-T1, die für schnellere Action entwickelt wurde. Das Autofokussystem verwendet dasselbe hybride Kontrast- und Phasendetektionssystem und die gleiche Anzahl von Autofokuspunkten. Aber erwarte nicht, dass du so viele Serienaufnahmen machen kannst wie mit der X-T1. Der Pufferspeicher der X100T reicht für weniger als zehn Bilder in RAW. Tatsächlich habe ich im Schnitt zwischen 6 und 8 Aufnahmen herausholen können.

Eine Person auf einem Fahrrad in Gordes, Frankreich. Aufgenommen mit der Fujifilm X100T von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100T | 23mm | f/2.8 | 1/60 sec | ISO 640

Aber wie schnell ist der Autofokus? Wenn du die X100T für Straßen- und Reisefotografie verwendest, wirst du dich wahrscheinlich auf ihren Autofokus verlassen. 

Die Autofokusleistung der ursprünglichen Fujifilm X100 war träge und ungenau. Die X100T hingegen hat sich im Großen und Ganzen verbessert. In den meisten Situationen ist der Autofokus vollkommen ausreichend, und bei der Verwendung in Frankreich bin ich auf keine ernsthaften Probleme gestoßen. Der Autofokus der X100T kann ein wenig langsam sein, vor allem nach heutigen Maßstäben, aber für einfache Aufnahmen ist er in Ordnung.

Porträt einer Person in Aix-en-Provence, Frankreich, im Sommer. Aufgenommen mit der Fujifilm X100T von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100T | 23mm | f/2.0 | 1/450 sec | ISO 400

Gesichtserkennung

Die Gesichtserkennung ist solide. Am hilfreichsten ist sie bei Porträtaufnahmen, doch es kann manchmal nervig sein, wenn sie auf Gesichter im Hintergrund der Aufnahme anspringt. Insgesamt funktioniert die Fujifilm X100T aber in den meisten Situationen gut.

Eine Person trinkt Weißwein an einem Pool im herrlichen Gegenlicht. Aufgenommen mit der Fujifilm X100T von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100T | 23mm | f/2.0 | 1/180 sec | ISO 400

ISO und Low-Light-Fotografie

Die Rauschunterdrückung der X100T ist durchweg beeindruckend. Selbst wenn man die Kamera auf ISO 3.200 hochdreht, wird man kaum Körnung bemerken. Bei ISO 6.400 wird das Rauschen etwas stärker, und auch die Farbverschiebungen sind etwas unschön. Beeindruckenderweise sind die Bilder dann aber immer noch brauchbar.

Die beiden folgenden Bilder wurden zum Beispiel aufgenommen, als die Sonne gerade untergegangen war. In den engen Gassen dieses verschlafenen provenzalischen Dorfes war nicht viel Licht vorhanden. Dennoch hat die X100T eine gute Leistung erbracht und bei ISO 3.200 ohne sichtbare Körnung aufgenommen.

Eine enge Straße in Gordes, Frankreich, bei Sonnenuntergang. Aufgenommen mit der Fujifilm X100T von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100T | 23mm | f/2.8 | 1/50 sec | ISO 3200

Eine enge Straße in Gordes, Frankreich, in der Abenddämmerung. Aufgenommen mit der Fujifilm X100T von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100T | 23mm | f/2.8 | 1/55 sec | ISO 3200

Über ISO 3.200 solltest du am besten nicht hinausgehen, es sei denn, es geht überhaupt nicht anders oder du möchtest einen stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Look erzeugen. Aber ganz ehrlich, die Tatsache, dass man ohne weiteres ISO 3.200 überhaupt in Betracht ziehen kann – und das bei einer Kamera, die 2014 auf den Markt gekommen ist – ist bewundernswert.

Foto eines alten dunkelgrünen Autos, das nachts fährt, während weiße, blaue, grüne und rote Lichter auf der nassen Straße reflektiert werden, Streetfotografie von Ian Howorth

Ian Howorth | Fujifilm X100T | 23mm | f/2.0 | 1/20 sec | ISO 2000

Bildqualität

Sind 16 Megapixel heutzutage genug? Seit der Einführung der X100T im Jahr 2014 haben sich Kameras stark verändert. Die Fujifilm X100VI aus dem Jahr 2024 hat zum Beispiel einen 40-Megapixel-Sensor und die Bilder sind unglaublich. Allerdings ist die Fujifilm X100T deutlich günstiger als die X100VI. Man muss sich also fragen, ob es sich lohnt, mehr Geld für die zusätzliche Auflösung auszugeben. Ich würde sagen, dass die Bildqualität für die meisten Menschen völlig in Ordnung ist und die Bilder detailliert genug aussehen. Wenn du nur in den sozialen Medien oder im Internet postest, dann ist die Auflösung der X100T immer noch vollkommen ausreichend.

Eine Satellitenschüssel, die an einem Gebäude in einem niedlichen südfranzösischen Dorf angebracht ist. Aufgenommen mit der Fujifilm X100T von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100T | 23mm | f/2.0 | 1/1000 sec | ISO 400

Aber Moment mal! Es geht nicht nur um Megapixel, richtig? Wir haben noch nicht über die Farbwiedergabe und den Dynamikumfang der X100T gesprochen. Die größte Stärke der Fujifilm X100T sind meiner Meinung nach die in der Kamera erzeugten Farben. Die Farben, die man bei JPEG-Aufnahmen erhält, gefallen mir im Allgemeinen sehr gut, vor allem die köstlichen Grüntöne – sie scheinen immer gut zur Geltung zu kommen. Aber man kann auch im RAW-Format fotografieren, was einem viel Spielraum gibt. Und auch der Dynamikumfang der X100T ist fantastisch.

Eine Straßenecke in Gordes, Frankreich, an der das ganze Gebäude mit grünen Blättern bedeckt ist. Aufgenommen mit der Fujifilm X100T von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100T | 23mm | f/2.8 | 1/250 sec | ISO 400

Fujifilm X100T Filmsimultionsmodi

Fujifilm-Kameras sind so ziemlich die einzigen Kameras, bei denen ich mich wohlfühle, wenn ich nur im JPEG-Modus fotografiere. Das liegt an der Arbeit, die sie in ihre Color Science gesteckt haben. Und an den Filmsimulationsmodi, die den "Look“ der alten Fujifilm-Filme nachahmen. 

Bei der Fujifilm X100T wurde die Reihe der Simulationen um Classic Chrome erweitert. Manche Leute verwenden dies als Basis für ihre eigenen sogenannten Fujifilm Recipes (also: Rezepte). Als ich die X100T im Urlaub in Frankreich verwendete, habe ich das ebenfalls probiert. Ich wollte sehen, ob ich mit den JPEGs und minimaler bis gar keiner Bearbeitung gute Bilder erhalten kann. Dazu habe ich mit zwei Recipes experimentiert, die ich im Internet gefunden hatte. Ich habe sie nach meinen Wünschen angepasst und es hat sehr gut funktioniert!

Das Schöne an den Fujifilm Recipes ist, dass man die Einstellungen leicht anpassen kann. Du kannst ein vorhandenes Recipe als Grundlage oder Inspiration für deine eigene Kreation verwenden, was ich hier getan habe. Du kannst sogar die Farbe und das Aussehen an einen bestimmten Ort anpassen. Ich habe zum Beispiel den Weißabgleich erhöht, um den warmen Farbtönen Südfrankreichs zu entsprechen.

Ein Marktstand mit Gemälden in Aix-en-Provence. Aufgenommen mit der Fujifilm X100T von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100T | 23mm | f/8.0 | 1/170 sec | ISO 400

Vor der Fujifilm X100T habe ich es vorgezogen, in RAW zu fotografieren und meine Bilder in Lightroom nachzubearbeiten. Die Fujifilm-Kameras, besonders die X100T, haben das jedoch geändert. 

Die JPEGs der X100T sind von so hoher Qualität, dass ich sie oft einem sorgfältig bearbeiteten RAW-Bild vorziehe. Ein gut aussehendes JPEG ist praktisch, vor allem, wenn ich nicht die Zeit (oder Lust) habe, mich mit der Bearbeitung zu beschäftigen. Wie die meisten Fujifilm-Kameras erlaubt auch die X100T das gleichzeitige Speichern von JPEG- und RAW-Dateien. Die X100T bietet dir also den Komfort von JPEGs und die Flexibilität von RAWs. So musst du dich nicht festlegen. 

Die X100T verfügt zwar über eine kamerainterne RAW-Bearbeitung, die es dir ermöglicht, Filmsimulationen nach der Aufnahme anzuwenden, aber ich ziehe es vor, diese kreativen Entscheidungen zu treffen, bevor ich den Auslöser drücke. Diese Herangehensweise fördert meiner Meinung nach ein bewussteres und durchdachteres Fotografieren.

Eine Statue der Jungfrau Maria in einem kleinen Steinschrein in Südfrankreich. Aufgenommen mit der Fujifilm X100T von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100T | 23mm | f/2.8 | 1/320 sec | ISO 400

Objektiv, Schärfe und Lamellenverschluss

Was ich am 23mm f/2-Objektiv besonders schätze, ist die perfekte Kalibrierung auf den Sensor der Kamera. Die durchdachte Abstimmung beider Komponenten aufeinander trägt maßgeblich zur hervorragenden Schärfe und Qualität des Objektivs bei. 

Das Objektiv der X100T ist zwischen f/4 und f/5,6 am schärfsten. Wenn man mit der größten Blendenöffnung von f/2 fotografiert, erhält man ein gutes Maß an Tiefenschärfe und Bokeh, je nachdem, wie weit das Motiv vom Objektiv entfernt ist. In Verbindung mit einem Filter lässt sich sogar ein verträumter Look erzielen. Die Schärfe in den Ecken des Bildes wird dann jedoch beeinträchtigt.

Ein Loch in der Straße, das durch orangene Farbe hervorgehoben wurde. Aufgenommen mit der Fujifilm X100T von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100T | 23mm | f/2.0 | 1/340 sec | ISO 400

Das Lamellenverschlusssystem kann bei jeder Verschlusszeit blitzsynchron fotografieren und ist damit flexibler als eine normale DSLR oder spiegellose Kamera. Du möchtest in der Mittagssonne mit Blitzlicht und einer Verschlusszeit von 1/4000 fotografieren, um einen einzigartigen Look zu erzielen? Mit der X100T – und dem Rest der X100-Reihe – kannst du das tun!

Fazit

Mit der Fujifilm X100T zu fotografieren ist eine wahre Freude, und ich empfehle sie allen Reise- oder Straßenfotograf:innen. Sie ist perfekt, um das zu fotografieren, was man gerade vor sich hat, in einem Slice-of-Life-Stil. Auch das Experimentieren mit Fujifilm Recipes macht Spaß, wenn man versucht, einen tollen Look direkt aus der Kamera zu bekommen. 

Die Fujifilm X100T ist ein lohnendes Upgrade gegenüber der Fujifilm X100S. Sie wirkt wie ein Sportwagen, verglichen mit der Familienkutsche X100S. Die X100T ist einfach rundum schneller – von der Menüführung bis zum Autofokus.

Der Hybrid-Sucher ist ein nettes Detail. Er sorgt dafür, dass ich den optischen Sucher (OVF) gerne benutze, aber, wenn man ehrlich ist, ist der elektronische Sucher (EVF) immer noch einfach zu bedienen.

Der EVF ist in der Regel die bessere Wahl, wenn man sich einfach nur auf die Aufnahme fokussieren möchte – ohne die Notwendigkeit, an den Einstellungen für die Entfernung oder das Fokusmodell herumzufummeln. Obwohl der OVF cool ist, verwende ich meistens den EVF. 

Wenn du eine Point-and-Shoot-Kamera für die Straße und für Reisen suchst, ist die Fujifilm X100T meiner Meinung nach ein großartiger Kauf. Aber ich kann nicht anders, als sehnsüchtig auf die Fujifilm X100F zu blicken, die in Bezug auf Preis und Leistung den perfekten Sweet Spot der X100-Serie darstellt. Wenn man das Budget für die X100F aufbringen kann, würde ich sie empfehlen, aber auch die X100T ist in jedem Fall eine fantastische Kamera.

FAQs

Fujifilm X100s

Gebrauchte Fujifilm X100s

Lohnt es sich, von der Fujifilm X100S auf die X100T umzusteigen?

Die Fujifilm X100T aus dem Jahr 2014 bietet diese Neuerungen gegenüber der Fujifilm X100S aus dem Jahr 2013:

  1. Geräuschloser elektronischer Verschluss mit Geschwindigkeiten von bis zu 1/32.000, ideal für diskrete Aufnahmen und helle Bedingungen

  2. Verbesserte Einstellmöglichkeiten mit sieben programmierbaren Fn-Tasten für mehr Flexibilität

  3. Wi-Fi-Funktionalität für eine einfachere Dateiübertragung und Fernsteuerung

  4. Hybrid-Sucher, der die Vorteile von optischen und elektronischen Suchern vereint

  5. Erweiterter ISO-Bereich bis zu 51.200

  6. Drei Auto-ISO-Einstellungen für bessere Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen

  7. Integrierter Intervall-Timer für Zeitrafferaufnahmen

  8. Größeres 3-Zoll-LCD

  9. Gesichtserkennung für verbesserten Autofokus

  10. Verfeinerte Funktionen, wie z. B. die Drittelstufen-Anpassung des Blendenwahlrads und längere Belichtungszeiten im Programm-Modus

Ob sich das Upgrade lohnt, hängt von deinen individuellen Anforderungen ab. Für Straßenfotografie, Dokumentarfilme oder diskrete Aufnahmen könnten der leise Verschluss und der verbesserte Sucher den Ausschlag geben. Die zusätzlichen Anpassungsmöglichkeiten und die Wi-Fi-Konnektivität könnten für diejenigen interessant sein, die ein vielseitigeres Werkzeug suchen.

Wenn du jedoch mit der Leistung der X100S zufrieden bist und die Veränderungen nicht auf deine speziellen Bedürfnisse zugeschnitten sind, ist das Upgrade vielleicht nicht unbedingt notwendig. Die Bildqualität der beiden Modelle ist im Wesentlichen gleich. 

Die Fujifilm X100T ist eine deutliche Verbesserung gegenüber der X100S und rechtfertigt ein Upgrade für Fotograf:innen, die von den erweiterten Möglichkeiten und der verbesserten Bedienung profitieren werden.

Wie alt ist die Fujifilm X100T?

Die Fujifilm X100T ist im September 2014 auf den Markt gekommen.

Verfügt die Fujifilm X100T über eine Bildstabilisierung?

Die Fujifilm X100T verfügt über keine Bildstabilisierung. Die erste Kamera der X100-Serie, die eine Bildstabilisierung hat, ist die Fujifilm X100VI.

Ist die X100T mit einem festen Objektiv ausgestattet?

Die X100T verfügt über ein festes Fujinon-Objektiv mit einer Brennweite von 23mm (f/2), was in etwa dem 35mm bei Vollformat entspricht. 

Kann man mit der Fujifilm X100T zoomen?

Die Fujifilm X100T hat ein fest installiertes Festbrennweitenobjektiv – einen optischen Zoom gibt es nicht. Du könntest die Kamera näher an das Motiv heranführen oder das Bild nachträglich zuschneiden.

Verfügt die X100T über Fokus-Peaking?

Die Fujifilm X100T verfügt über Fokus-Peaking. Die Kamera hebt kontrastreiche Umrisse hervor, sodass Fotograf:innen einfach sehen können, welcher Teil des Bildes scharf gestellt ist. 

Wie groß ist der Mindestfokusabstand der Fujifilm X100T?

Im Makromodus beträgt der Mindestfokusabstand der Fujifilm X100T etwa 10 Zentimeter.


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