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Tagebuch: Die Nordlichter in Island mit Paul Watson

Veröffentlicht am 19. Dezember 2024 von MPB

Ausgestattet mit einem kompletten Setup von Nikon, Panasonic und DJI hat Landschafts- und Abenteuerfotograf Paul Watson Island bereist, um eines der am schwersten greifbaren Motive der Natur aufzunehmen – die Nordlichter. Paul teilt in diesem Artikel das Tagebuch von seinem sechstägigen Trip mit uns. Du liest hier von seinen Erfahrungen sowie Ausrüstungsempfehlungen und siehst die beeindruckende Szenerie der isländischen Landschaften und der Polarlichter. 

Ein Drohnenfoto von einem kleinen Wasserfall mit einem Berg im Hintergrund auf Island, aufgenommen von Paul Watson mit der DJI Mavic 2 Pro

DJI Mavic 2 Pro | 28mm f/2.8 | 10.3mm | f/5 | 1/320 | ISO 100

Tag eins 

Ich hatte das große Glück, nur mit einem Geländewagen und einem guten Dachzelt, eine unglaubliche Reise in eines meiner Lieblingsländer, Island, anzutreten. Es ist gut, die Flexibilität zu haben, der Aurora borealis hinterherzujagen oder idyllische Fotomöglichkeiten aufzuspüren. Und so entstehen auch die besten Abenteuer!

Island ist der Traum aller Fotograf:innen. Spontanität kann sehr viel Spaß machen. Aber für einen Fototrip musst du als Erstes alles genau planen. Und einen großen Teil dieser Planung macht deine Fotoausrüstung aus.

Ein Foto der Nikon Z6, montiert auf einem Manfrotto-Stativ, bei der Aufnahme einer Berglandschaft auf Island, aufgenommen mit einer Panasonic S1R von Paul Watson.

Wenn ich reise, nehme ich so viel meiner Ausrüstung mit, wie es die Gepäckbestimmungen zulassen. Aber ich fotografiere mit zwei verschiedenen Systemen, ich besitze also eine Menge Equipment. Ich muss mich also häufig entscheiden. Da ich mit DSLR angefangen habe, habe ich hauptsächlich Nikon verwendet. Inzwischen bin ich auf die spiegellose Nikon Z6 und das Nikon 14-30mm f/4 Sumgestiegen und tausche nach und nach meine DSLR Objektive gegen ihre Z-Anschluss-Gegenstücke aus. Ich besitze außerdem eine Panasonic DC-S1R und ein Panasonic 24-105mm f/4 Macro OIS. Ich habe mich in dieses Panasonic-Setup verliebt. Mit dem riesigen Sensor und der tollen Auflösung erschafft es atemberaubende hochqualitative Werke. Ich habe auch eine DJI Mavic 2 Pro Drohne, die mich zu jeder Shooting-Location begleitet. Die Drohne hilft mir bei der Entdeckung von Dingen, die ich vom Boden aus nicht sehen kann, und bei der perfekten Bildkomposition.

Dieses Setup deckt die meisten Aspekte der Landschaftsfotografie ab, also habe ich es fast immer in meiner Ausrüstungstasche. Ich habe aber auch mein “B-Team” als Reserve, welches ich für spezifischere Aufgaben verwende.

Eine Nahaufnahme der Hände von Paul Watson, der ein rotes Hemd trägt, aufgenommen mit der Nikon Z6 auf Island, Bild aufgenommen mit einer Panasonic S1R

Wenn ich Menschen fotografiere oder Tierporträts mache, nehme ich das 85mm f/1.8 Nikon für meine Z7 und das Panasonic S 50mm f/1.4 für meine S1R mit. Für Video und Astrofotografie bietet die 20mm f/1.8 ED AS UMC Nikon Festbrennweite eine weite Blendenöffnung, um Bewegungen am Nachthimmel einzufangen.

Ich verwende das 70-200mm f/2.8 Di VC USD Nikon – plus den Nikon Z TC-2x Telekonverter – für Wildtiere und überraschenderweise auch häufig für Landschaften. Wenn der Blick sehr weit geht und der Bildausschnitt in einem weiten Objektiv verloren erscheint, zoome ich gerne näher an das Motiv heran und fülle das Bild mit etwas im Hintergrund. Wenn du Menschen als Maßstab verwendest, kann die Kompression ebenfalls für beeindruckende Bilder sorgen.

Wenn ich auf einer langen Wanderung bin und das Gewicht meines Rucksacks ein Thema ist, nehme ich den Alleskönner, das 28-300mm f/3.5-5.6G IF-ED VRR, mit. Das ist oft der letzte Ausweg, da es nicht so scharf ist wie meine anderen Objektive.

Ich verwende einen zirkularen Polfilter als Objektivfilter bei den meisten Shoots, vor allem wenn Wasser, Autos oder andere reflektierende Oberflächen im Spiel sind. Außerdem nutze ich ND-Filter, um das Licht zu kontrollieren. Ich verwende Filter zwar nicht bei jedem Shoot, aber ich habe sie gerne für den Fall dabei. Zu guter Letzt ist mein Manfrotto-Stativ ein absolutes Muss für lange Belichtungen und Astrofotografie.

Ein Drohnen-Luftbild eines großen grünen Hügels, umgeben von Grau auf Island, mit Schnee und Bergen im Hintergrund, aufgenommen von Paul Watson mit einer DJI Mavic 2 Pro

DJI Mavic 2 Pro | 28mm f/2.8 | 10.3mm | f/4 | 1/320 | ISO 100

Für jeden Ort zu planen, ist das Wichtigste. Wenn ich an einem Ort angekommen bin, fange ich bereits an, mir das Equipment anzusehen, das ich für jede Location brauchen werde. Das ist abhängig von der Länge der Wanderung und dem Motiv, das ich aufnehmen möchte. Ich wäge ab, was ich brauchen könnte, packe meine Tasche für den jeweiligen Ort und lasse den Rest meiner Ausrüstung an einem sicheren Ort zurück.

Zwei SUV-Geländewagen, umgeben von Nebel und Bergen auf Island, im Vordergrund Trümmer und im Hintergrund von Wolken verdeckte Berge, aufgenommen von Paul Watson mit einer Panasonic S1R

Panasonic S1R | 24-105mm f/4 | 33mm | f/4 | 1/160 | ISO 800

Nach unserer Ankunft in Island sind wir sofort ins Hochland gefahren, um ein paar Produktaufnahmen unserer Leihwagen zu machen. Wir haben dafür die Panasonic S1R und die 50mm f/1.4 Festbrennweite verwendet.

Für Locations unterwegs, wie dem berühmten Mælifell-Vulkan, habe ich ein paar Einzelaufnahmen mit meiner Nikon Z6 mit dem 14-30mm f/4 und der DJI Mavic 2 Pro direkt aus dem Auto gemacht. Als Abschluss stand noch eine kurze Wanderung zum Holmsarlon auf dem Programm, genau rechtzeitig zum Sonnenuntergang.

Eine Drohnen-Luftaufnahme von einem Fluss in Island, der in einen See mündet, mit grasbewachsenen Hügeln und Bergen im Hintergrund, aufgenommen von Paul Watson mit einer DJI Mavic 2 Pro

DJI Mavic 2 Pro | 28mm f/2.8 | 10.3mm | f/2.8 | 1/120 | ISO 100

Für die Wanderung wollte ich möglichst leichtes Gepäck mitnehmen. Also habe ich alle meine Festbrennweiten und mein Nikon F 70-200mm f/2.8 Telefoto-Objektiv und x2 Adapter im Auto gelassen. Ich wusste, dass es eine weite Aufnahme werden würde, also würde meine Panasonic S1 und das 24-105mm f/4 so gut wie alles abdecken. Ich wollte mein Stativ und meine Filter dafür dabei haben.

Toller Start, wundervoller Sonnenuntergang und erfolgreiche Produktaufnahme. Als Nächstes geht’s für mich zurück zum Zeltplatz, um mich auf den morgigen Sonnenaufgang vorzubereiten.

Ein Landschaftsfoto von einem Fluss in Island, der in einen See mündet, mit grasbewachsenen Hügeln und Bergen im Hintergrund, aufgenommen von Paul mit einer Panasonic S1R

Panasonic S1R | 24-105mm f/4 | 24mm | f/4 | 1/13 | ISO 100 

Tag zwei

Der Morgen begrüßte uns mit schlechtem Wetter und starkem Wind im Hochland, also entschieden wir uns dazu, unsere Sachen zu packen, ein Stück mit dem Auto zu fahren und eine relativ leichte Wanderung zum sogenannten “Secret Canyon” zu machen. Múlagljúfur wird zunehmend beliebter, und das aus sehr gutem Grund – der Ausblick ist wirklich atemberaubend.

Ein Fluss, der durch ein Tal in Island fließt, die Hänge sind mit Moos und Gras bedeckt, aufgenommen von Paul Watson mit einer Nikon Z6

Nikon Z6 | 20mm f/1.8 S | f/6.3 | 1/250 | ISO 100

Für diese Wanderung habe ich die Nikon Z 20mm-Festbrennweite mitgenommen. Denn damit könnte ich ganz leicht ein paar kurze Reels für Instagram drehen, dachte ich mir. Für meine Reels verwende ich das 20mm-Objektiv mit der Z6 und die in der Kamera eingebaute Slow-Motion-Funktion. Es ist sehr einfach und erschafft weiche filmische Bewegungen ohne die Nutzung eines Gimbals oder anderer Videoausrüstung.

Mein gesamtes Setup für diese Wanderung bestand aus der Nikon Z6, dem Nikon Z 14-30mm f/4 und Nikon Z 20mm, der Panasonic S1R, dem Panasonic 24-105mm f/4, der DJI Mavic 2 Pro, dem Manfrotto-Stativ und dem PolarPro Filter Kit.

Eine Drohnenaufnahme von einem zugefrorenen Fluss zwischen Hügeln in Island, aufgenommen von Paul Watson mit einer DJI Mavic 2 Pro

DJI Mavic 2 Pro | 28mm f/2.8 | 10.3mm | f/6.3 | 1/240 | ISO 100

Wir haben uns dann in Richtung des berühmten Strandes Stokksnes über Gletscher und Gletscherlagunen aufgemacht und wurden glücklicherweise mit einer stimmungsvollen Atmosphäre begrüßt.

Eine Drohnenaufnahme von einem Fluss, der durch ein Tal in Island fließt. Die Hänge sind mit Moos bedeckt und im Vordergrund ist ein Wasserfall zu sehen, aufgenommen von Paul Watson mit einer DJI Mavic 2 Pro

DJI Mavic 2 Pro | 28mm f/2.8 | 10.3mm | f/6.3 | 1/240 | ISO 100 

Man kann mit dem Auto direkt bis zum Strand fahren, ich hatte daher meine S1R mit dem 24-105mm f/4 und meine Nikon Z6 mit dem 14-30mm f/4 dabei. Ich bin später zurückgefahren und habe meine S1R gegen die Drone ausgetauscht und mein Nikon-Objektiv durch das F 70-200mm f/2.8 ersetzt, um detailreichere Bilder der Stimmung um den Berg Vestrahorn zu machen.

Ein wolkenverhangener Hügel in Island, dessen Ränder mit Moos bewachsen sind, aufgenommen von Paul Watson mit einer Nikon Z6

Nikon Z6 | 70-200mm f2.8 | 140mm | f/5.6 | 1/1000 | ISO 500

Der letzte Halt des Tages war an einem Campingplatz in der Nähe von Hengifoss, dem dritthöchsten Wasserfall in Island. Die Vorhersage sah gut aus, also haben wir den Plan gefasst, am nächsten Tag dort den Sonnenaufgang zu fotografieren.

Nur eine kurze Fahrt von Hengifoss entfernt haben wir uns an einem Zeltplatz in der Nähe von Egilsstaðir niedergelassen. In dieser Nacht habe ich dann von dem riesigen Wasserfall , den ich schon seit mindestens fünf Jahren unbedingt sehen wollte, geträumt!

Paul Watson trägt einen roten Anorak und fotografiert mit der Nikon Z6 in Island, mit Bergen und Wolken im Hintergrund.

Tag drei

Meine Ausrüstung für den Tag: die Nikon Z6 plus 14-30mm f/4, 20mm f/1.8 und f/1.8, die Panasonic S1R plus 24-105mm f/4, die DJI Mavic 2 Pro, das Manfrotto-Stativ und das PolarPro Filter Kit. 

Ich bin morgens förmlich aus dem Bett gesprungen und habe meine Grundausrüstung samt Stativ und Filter Kit gepackt, um alle Bewegungen des Wassers einzufangen. Ich hatte außerdem meine Nikon Z 85mm f/1.8 und meine 20mm f/1.8 Festbrennweiten für Porträts und Videos dabei. Ich wollte, dass mein Freund ein Porträt von mir vor dem Wasserfall schießt.

Eine Straße mit gestrichelter weißer Linie in der Mitte, die sich in die Ferne erstreckt, mit Bergen und Wolken im Hintergrund, aufgenommen von Paul Watson mit einer Panasonic S1R

Panasonic S1R | S 24-105mm f/4 | 29mm | f/7.1 | 1/500 | ISO 500

Island hatte jedoch andere Pläne. Heute würde das nicht funktionieren. Uns hat dichter Nebel erwartet, der so nirgends vorhergesagt war.

Ein Gebirgszug in Island, mit Feldern im Vordergrund und Wolken, die die Gipfel der Berge im Hintergrund verdecken, aufgenommen von Paul Watson mit einer Nikon Z6

Nikon Z6 | Z 14-30mm f/4 S | 30mm | f/10 | 1/1000 | ISO 400

Ich bin trotzdem mit meiner Ausrüstung zum Wasserfall gewandert, in der Hoffnung, dass es aufklaren würde – das ist leider nicht passiert. Ich stand zum Schluss direkt neben dem Wasserfall und konnte trotzdem nichts sehen. Das Rauschen des Wassers zu hören, war allerdings unglaublich!

Eine Person in einem roten Mantel geht an der Küste Islands entlang, mit Hügeln und Wolken im Hintergrund, aufgenommen von Paul Watson mit einer Nikon Z6

Nikon Z6 | Z 14-30mm f/4 S | 25mm | f/10 | 1/1600 | ISO 400

Ich musste mein gebrochenes Herz schnell vertrösten und einfach weitermachen. Also sind wir zurück in den Süden gefahren, da es im Osten überall sehr neblig war. Es sah auch nicht so aus, als würde sich der Nebel bald verziehen. 

Die Vorhersage im Hochland wurde besser, der Wind hatte sich gelegt. Da ich meine komplette Ausrüstung im Auto hatte und bereit war, zu fotografieren, entschieden wir uns, über Eystrahorn zurückzufahren, und haben unterwegs einige Zwischenstopps eingeplant.

Drohnenaufnahme eines weißen Autos auf einer Schotterstraße in Island, mit Bergen im Hintergrund und Feldern auf beiden Seiten der Straße, aufgenommen von Paul Watson mit einer DJI Mavic 2 Pro

DJI Mavic 2 Pro | 28mm f/2.8 | 10.3mm | f/4.5 | 1/320 | ISO 100

Tag vier

Wir sind zu einem Whiteout, also völliger Helligkeit, im Hochland bei Sonnenaufgang erwacht. Das kann man sich wirklich nicht ausdenken! Inzwischen fühlt es sich so an, als hätte sich Island gegen uns verschworen. Bis jetzt hat sich jede Entscheidung, die wir getroffen haben, als schlecht herausgestellt. Ich war mit einem Einheimischen unterwegs, der Island in- und auswendig kennt, und er war genauso verwirrt wie ich!

Wir haben uns entschieden, unsere Drohnen loszuschicken, um zu sehen, was überhaupt los ist. Zu unserem Erstaunen konnten wir eine Bergspitze sehen, die aus dem Wolkenmeer herausragte! Hier verbrachte die Drohne also etwas, was die Kameras nicht geschafft hätten – ohne eine dreistündige Wanderung.

Eine Drohnenaufnahme eines Berggipfels, der durch Wolken und Nebel in Island bricht, aufgenommen von Paul Watson mit einer DJI Mavic 2 Pro

DJI Mavic 2 Pro | 28mm f/2.8 | 10.3mm | f/2.8 | 1/80 sec | ISO 100

Aber später hat die Nikon Z6 wiederum etwas eingefangen, das die Drohne nicht fassen konnte. Bleib also gespannt! Genau aus diesem Grund liebe ich es, beide in meiner Ausrüstung zu haben, denn sie erfüllen komplett unterschiedliche Kriterien.

Danach sind wir zurück nach Kirkjubæjarklaustur gefahren, um unsere Akkus sprichwörtlich aufzuladen und neue Pläne zu schmieden. Aber wir haben Stjórnarfoss noch einen kleinen Besuch abgestattet. Ich musste meine Kameras einfach rausholen und fotografieren.

Ein von grünen Bergen umgebener See in Island mit grauem Himmel, aufgenommen von Paul Watson mit einer Panasonic S1R

Panasonic S1R | S 24-105mm f/4 | 30mm | f/4 | 1/1000 | ISO 800

Wir waren sehr nah am Parkplatz. Da ich also wusste, dass ich schnell dorthin zurückgehen könnte, habe ich die Nikon Z6, das 14-30mm f/4 und 20mm f/1.8 sowie die DJI Mavic 2 Pro, das Manfrotto-Stativ und Polar Pro Filter Kit mitgenommen. Ich wusste, dass ich den Polfilter für das Wasser und den ND-Filter, um die Verschlusszeit zu verlängern, brauchen würde. Das Nikon 14-30mm würde absolut perfekt dazu passen.

Ein kleiner Wasserfall in Island erscheint in einem mit Gras bewachsenen Tal, aufgenommen von Paul Watson mit einer Panasonic S1R

Panasonic S1R | S 24-105mm f/4 | 88mm | f/4.5 | 1/640 | ISO 250

Nach diesem Stopp sind wir zurück ins Hochland nach Langisjór zum Sonnenuntergang gefahren. Auf dem Weg hatten wir eine Reifenpanne. Spätestens jetzt war ich mir sicher, dass dieser Trip zum Scheitern verurteilt war! Ich bin stundenlang umhergefahren und habe bisher nur Aufnahmen eines Wasserfalls und eine Drohnenaufnahme einer Bergspitze. Langsam fragte ich mich wirklich, wieso ich so vom Pech verfolgt wurde.

Ein See in Island erscheint am Fuße einer mit Gras bewachsenen Bergkette, mit einem weißen Gebäude und einem Auto neben dem Fluss, aufgenommen von Paul Watson mit einer Panasonic S1R

Panasonic S1R | S 24-105mm f/4 | 92mm | f/5 | 1/320 | ISO 500

Nachdem wir den Reifen gewechselt hatten und damit etwas im Verzug für unsere Wanderung zum Sonnenuntergang waren, haben wir oben am Langisjór geparkt. Da es ein steiler Wanderweg sein würde, dachte ich, dass wir kein Wasser in Bewegung sehen werden – Stativ und Filter Kit blieben also im Auto. Es gibt einen hohen Aussichtspunkt über einer schwarzen Wüste, umgeben von Bergen, das Nikon 70-200mm f/2.8 hat also für einige interessante Kompositionen gesorgt. Ich habe die Nikon Z6, das 14-30mm f/4 und 70-200mm f/2.8, die Panasonic S1R und 24-105mm F/4 und die DJI Mavic 2 Pro mitgenommen. 

Für diesen Sonnenuntergang hat sich das ganze Drama gelohnt. Ich versuche erst gar nicht, ihn zu beschreiben. Ich möchte das folgende Bild einfach für sich sprechen lassen. Sieh dir nur diese Strahlen an. Nachdem mich Island 24 Stunden emotional gequält hatte, habe ich dem Land auf der Stelle vergeben.

Und dabei wusste ich noch nicht mal, dass das Beste noch kommen würde!

Ein Landschaftsfoto von Sonnenstrahlen, die bei Sonnenuntergang über einer Gebirgskette in Island durch die Wolken scheinen, aufgenommen von Paul Watson mit einer Panasonic S1R

Panasonic S1R | S 24-105mm f/4 | 73mm | f/5.6 | 1/500 | ISO 800

Die Nacht zog schnell auf und der Himmel wurde immer klarer. Als ich die Polarlicht-Vorhersage überprüfte, sah ich, dass ein KP-Wert von 6 vorhergesagt war. [Der KP-Index ist eine Skala, die verwendet wird, um die Stärke der geomagnetischen Stürme anzuzeigen]. 

KP 6 und ein klarer Himmel! Island sorgt wirklich für eine wilde Achterbahn der Gefühle. Wir sind an einen Ort in der Nähe unseres Zeltplatzes gegangen und haben uns auf eine phänomenale Darbietung vorbereitet. Erinnerst du dich daran, was ich über die Nikon Z6 gesagt habe, die etwas kann, was die Drohne nicht kann? Jetzt kommt’s.

Hellgrüne Nordlichter beleuchten Flüsse, die durch eine Landschaft in Island fließen, aufgenommen von Paul Watson mit einer Nikon Z6

Nikon Z6 | 20mm f/1.8 S | 20mm | f/1.8 | 3 sec | ISO 2000

Die Nordlichter erscheinen über zwei geparkten Autos in der Dunkelheit in Island, aufgenommen von Paul Watson mit einer Nikon Z6

Nikon Z6 | 20mm f/1.8 S | 20mm | f/1.8 | 5 sec | ISO 2000

Die Polarlichter können ziemlich schnell tanzen. Ich war mitten im isländischen Hochland ohne Mondlicht oder Lichtverschmutzung, also brauchte ich eine Verschlusszeit von einer oder zwei Sekunden, um die Bewegung einzufangen. Ohne die f/1.8-Blende – und die absolute Klasse der Nikon Z6, die bei hohem ISO-Wert brilliert – wäre es mir nicht möglich gewesen, diese Aufnahmen zu machen. Unglaublich. Manche würden vielleicht ein Objektiv mit weiterem Blickwinkel für die Astrofotografie bevorzugen, aber das 20mm war für mich vollkommen ausreichend. Ich war bis zum Sonnenaufgang wach, um dieses großartige Schauspiel zu fotografieren.

Die Nordlichter leuchten über einem Berg in Island, aufgenommen von Paul Watson mit einer Nikon Z6

Nikon Z6 | 20mm f/1.8 S | 20mm | f/1.8 | 2.5 sec | ISO 3200

Tag fünf

Ein paar Stunden Schlaf hätten mir schon gutgetan. Für heute ist allerdings eine lange Wanderung in den Bergen geplant – das ist eines der Opfer, die du für die Nordlichter bringen musst.

Eine Drohnenaufnahme von einer Person in einem roten Mantel, die am Rand einer Schlucht mit einem Fluss unten steht, aufgenommen bei Sonnenaufgang von Paul Watson mit einer DJI Mavic 2 Pro

DJI Mavic 2 Pro | 28mm f/2.8 | 10.3mm | f/3.2 | 1/30 | ISO 100

Der Tag begann mit dem Sonnenaufgang dort, wo wir die ganze Nacht hindurch die Nordlichter beobachtet hatten. Wir haben uns dann nach Landmannalaugar aufgemacht, um 24 km nach Grænihryggur, der sogenannte “grünen Rücken”, zu wandern.

Ein Gebirgszug, umgeben von gewundenen Flüssen und Nebel während eines orangefarbenen Sonnenaufgangs in Island, aufgenommen von Paul Watson mit einer Nikon Z6

Nikon Z6 | 70-200mm f/2.8 | 155mm | f/5 | 1/2000 | ISO 250

Der Wetterbericht sagte 18 °C und Sonnenschein vorher, also wusste ich bereits, dass es kein spektakulärer Tag fürs Fotografieren werden würde. Aber es war unser letzter ganzer Tag, und ich wollte die Wanderung auf jeden Fall absolvieren.

Ein Drohnen-Landschaftsbild von einer Reihe dunkelgrauer Berge in Island mit einem graublauen Himmel darüber, aufgenommen von Paul Watson mit einer DJI Mavic 2 Pro

DJI Mavic 2 Pro | 28mm f/2.8 | 10.3mm | f/5 | 1/200 | ISO 100 

Da der Wanderweg sehr anstrengend sein würde, Flussüberquerungen inklusive, musste mein Rucksack so leicht wie möglich sein. Ich habe mich für das 28-300mm als einziges Nikon-Objektiv entschieden. Meine Kameratasche bestand aus der Nikon Z6 samt 28-300mm f/3.5-5.6, der Panasonic S1R und dem 24-105mm f/4 sowie der DJI Mavic 2 Pro.

Panasonic S1R | S 24-105mm f/4 | 104mm | f/9 | 1/500 sec | ISO 500

Es war wirklich eine spektakuläre Wanderung. Auch wenn das Wetter aus meiner Sicht als Fotograf furchtbar war. Und ich hatte keine Sonnencreme dabei – ups. Nach der Wanderung ging es weiter nach Sigöldugljúfur für einen wunderschönen Sonnenuntergang mit drei kurzen Drohenstopps auf dem Weg. Wir sind dann weiter nach Selfoss gefahren, auf dem Weg zurück in Richtung Reykjavík.

Drohnenaufnahme einer Bergkette und eines Flusses in Island, ein Berg hat eine hellblaue Seite, und ein zugefrorener Fluss und Weg auf der linken Seite, aufgenommen von Paul Watson mit einer DJI Mavic 2 Pro

DJI Mavic 2 Pro | 28mm f/2.8 | 10.3mm | f/5 | 1/120 | ISO 100

An diesem Abend waren wir bis 3 Uhr morgens wieder auf der Suche nach den Nordlichtern. Die Aktivität am Himmel war immer noch stark. Diesmal war es jedoch sehr bewölkt – es war nicht so wie am vorherigen Abend. Ich habe wieder mein bewährtes Polarlicht-Setup verwendet, aber die Bedingungen waren einfach nicht so gut.

Eine Drohnenaufnahme von einem blauen Fluss, der durch ein dunkelbraunes Tal in Island fließt, aufgenommen von Paul Watson mit einer DJI Mavic 2 Pro

DJI Mavic 2 Pro | 28mm f/2.8 | 10.3mm | f/3.2 | 1/120 | ISO 100

Tag sechs

Nachdem ich mehr als 48 Stunden wach gewesen und am vorherigen Tag 24 km gewandert war, konnte ich endlich etwas Schlaf nachholen. Wir sind um 8 Uhr morgens aufgestanden und nach Hvolsvöllur gereist, um ein paar abstrakte Flussaufnahmen mit der Drohne zu machen. Ich mag es, öfter mal etwas anderes mit Fotografie auszuprobieren, also habe ich mir die perfekten Orte dafür mithilfe von Google Earth herausgesucht.

Luftaufnahme einer Drohne aus der Vogelperspektive eines orangefarbenen Flusses in Island, der durch ein Tal mit grünen Feldern auf beiden Seiten fließt, aufgenommen von Paul Watson mit einer DJI Mavic 2 Pro

DJI Mavic 2 Pro | 28mm f/2.8 | 10.3mm | f/6.3 | 1/120 | ISO 100

Eine abstrakte, gemäldeartige Drohnenaufnahme von blau-weißen Gewässern, die durch ein Tal in Island fließen, aufgenommen von Paul Watson mit einer DJI Mavic 2 Pro

DJI Mavic 2 Pro | 28mm f/2.8 | 10.3mm | f/6.3 | 1/120 | ISO 100

Eine abstrakte, gemäldeartige Drohnenaufnahme von weiter oben von blau-weißen Gewässern, die durch ein Tal in Island fließen, aufgenommen von Paul Watson mit einer DJI Mavic 2 Pro

DJI Mavic 2 Pro | 28mm f/2.8 | 10.3mm | f/6.3 | 1/120 sec | ISO 100

Vor unserem Rückflug hatten wir noch Zeit für einen letzten Stopp – also ging es zum gewaltigen Háifoss. Da der Himmel immer noch blau war, war das Licht ziemlich grell. Aber ich dachte, dass vor Háifoss eventuell ein Regenbogen zu sehen sein würde, wie es in der Mittagssonne häufig der Fall ist.

Eine Drohnenaufnahme einer Person in einem roten Mantel, die am Rande einer Klippe mit einem Wasserfall im Hintergrund in Island steht, aufgenommen von Paul Watson mit einer DJI Mavic 2 Pro

DJI Mavic 2 Pro | 28mm f/2.8 | 10.3mm | f/8 | 1/120 | ISO 100

Háifoss stellte sich als großartige Wahl heraus. Wir sind den steilen Weg hinunter in den Canyon gegangen, um näher an den Wasserfall heranzukommen. Ich hatte die Nikon Z6 mit dem 14-30mm f/4 und dem 20mm f/1.8 und die Panasonic S1R mit dem 24-105mm f/4 dabei.

Eine Person in einem roten Mantel auf einem Felsen vor einem Wasserfall in Island stehend, mit einem Regenbogen über dem Kopf, aufgenommen von Paul Watson mit einer Panasonic S1R

Panasonic S1R | S 24-105mm f/4 | 105mm | f/4 | 1/1600 | ISO 100

Ich verwende gerne eine lange Verschlusszeit für Aufnahmen von Gewässern, also habe ich auch mein Stativ und Filter-Kit eingepackt. Ich hatte auch mein 20mm für Videos dabei, aber habe meine Objektive im Endeffekt nicht gewechselt – die Gischt des Wasserfalls war gewaltig! Ich hatte jedoch einen Regenschutz für meine Kamera dabei. Wie du sehen kannst, bekamen wir eine unglaubliche Kombination aus Regenbogen und Spiegelung geboten. Das war wirklich ein toller Abschluss unseres Aufenthalts in Island.

Ich hoffe, es hat dir gefallen, einen Einblick in meine Reise zu bekommen!

Danke für deinen Bericht, Paul. Du kannst viele weitere Artikel auf dem MPB-Blog entdecken.

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