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Das Palace Casino in seiner ganzen Neonlicht-Pracht. Leuchtende Neonlichter schmücken das Gebäude. Von Ian Howorth.

Test: Ist die X100V Fujifilms beste Reisekamera?

Veröffentlicht am 3. September 2021 von MPB

Zehn Jahre nach der ursprünglichen Fujifilm X100 – und nach der Fujifilm X100S, Fujifilm X100T und Fujifilm X100F – brachte Fujifilm 2020 die X100V heraus. Nicht jedes Modell der X100-Serie hatte eine revolutionäre Veränderung, aber die Fujifilm X100V bringt eine große Veränderung mit sich: das neu gestaltete 23mm f/2 Objektiv. Im Jahr 2024 legte Fujifilm die Messlatte mit der Fujifilm X100VI noch höher – aber viele Fotograf:innen greifen immer noch zur V100V, vor allem aufgrund des großen Lobes in den sozialen Medien. In diesem Testbericht prüfen wir die Fujifilm X100V auf Herz und Nieren, gehen die technischen Daten durch und zeigen ihre Fähigkeiten anhand von Beispielbildern.

Gebrauchte Fujifilm X100V vor einem neongrünen und magentafarbenen Hintergrund

Gebrauchte Fujifilm X100V

Technische Daten der Fujifilm X100V

Vergleichen wir die Fujifilm X100V mit dem Vorgängermodell, der X100F.

Fujifilm X100V

Fujifilm X100F

Objektiv

23mm f/2 | 2. Generation

23mm f/2 | 1. Generation

Äquivalent zu

35mm

35mm

Sensortyp

APS-C BSI CMOS

APS-C CMOS

Sensorgröße, mm

23.5x15.6

23.5x15.6

Prozessor

X-Prozessor 4

X-Prozessor Pro

Auflösung, Megapixel

26

24

ISO, Standard

160–12.800

200–12.800

ISO, erweitert

80–51.200

100–51.200

Autofokus-Typen

Kontrast, Phasenvergleich, Verfolgung, Gesicht

Kontrast, Phasenvergleich, Verfolgung, Gesicht

Autofokus-Punkte

425

325

Bilder pro Sekunde (max.)

20 elektronisch/11 mechanisch

8

LCD, Zoll

3

3

LCD-Bildpunkte, Millionen

1,6

1,04

Neigbarer Bildschirm

Ja

Nein

Touchscreen

Ja

Nein

Steuerkreuz 

Nein

Ja

Sucher, Bildpunkte in Millionen

3,69

2,36

Vergrößerung

1x

0.5x

Abdeckung

95 %

92 %

Vorteile

  • Das feste 23mm-Objektiv mit Lichtstärke 2 ist schärfer als die Vorgängergeneration

  • Der ausklappbare Bildschirm ist ein nützliches Plus

Nachteile

  • Verfügbarkeit

  • Kosten

  • Kein Steuerkreuz auf der Rückseite

Verbesserte Handhabung und Bedienelemente

Mit einem Gewicht von weniger als 500 g könntest du fast vergessen, dass du die X100V dabei hast. Egal, ob um den Hals gehängt oder am Handgelenk befestigt, fällt diese Kamera – wie auch die anderen Modelle der X100-Serie – kaum ins Gewicht. 

Es erscheint einfach, die X100V mit den Vorgängermodellen zu vergleichen – und in jeder Hinsicht Verbesserungen zu erwarten. Aber da die ursprüngliche X100 bereits so gut durchdacht war, ging es bei der X100V "nur" um Verfeinerungen. 

Die X100V verfügt über eine zusätzliche Dichtung, die Feuchtigkeit und leichte Spritzer abwehrt. Außerdem gibt es jetzt einen ausklappbaren Bildschirm, der genau das tut, was man erwartet. 

Bei der X100F war eine der größten Neuerungen die Integration eines ISO-Wahlschalters in das Einstellrad für die Belichtungszeit. Zum Glück hat die X100V diese nützliche Funktion beibehalten. Allerdings hat Fujifilm bei der X100V das Steuerkreuz entfernt, das sich auf der Rückseite der X100F befand. Obwohl der Joystick die gleiche Aufgabe erfüllt, bevorzugen viele Fotograf:innen die intuitive Steuerung mit dem D-Pad. Letztendlich ist dies ein kleiner Punkt für alle Fotograf:innen, die ein Upgrade zwischen den Modellen der X100-Serie in Betracht ziehen.

Gebrauchte Fujifilm X100V liegend vor einem neongrünen und magentafarbenen Hintergrund

Gebrauchte Fujifilm X100V

Die Serienbildgeschwindigkeit von 20 Bildern pro Sekunde im elektronischen Verschlussmodus gegenüber den 8 Bildern pro Sekunde der X100F ist eine enorme Verbesserung und zweifellos ein großer Gewinn für alle Streetfotograf:innen, die den perfekten Moment innerhalb eines Augenblicks einfangen wollen. Aber das ist noch nicht alles – die Geschwindigkeit erhöht sich auf 30 Bildern pro Sekunde, wenn du bereit bist, eine 1,25-fache Verkleinerung des Sensors in Kauf zu nehmen, wiederum im elektronischen Verschlussmodus.

Der herausragende Sensor und Prozessor der X100V

Die X100V verfügt über einen aktualisierten Prozessor und einen rückseitig belichteten CMOS-APS-C-Sensor, der auch in der Fujifilm X-T4 zu finden ist. Sowohl der Sensor als auch der Prozessor der X100V stellen eine erhebliche Verbesserung gegenüber der X100F dar, insbesondere in Bezug auf die Leistung und Geschwindigkeit bei schlechten Lichtverhältnissen. Auch der Autofokus wurde um 100 Autofokuspunkte (425 gegenüber 325) aufgestockt. 

Das 23mm f/2-Objektiv

Als die X100V auf den Markt kam, war der größte Hype um das neu gestaltete 23mm-Objektiv f/2 entstanden. Während das ursprüngliche Objektiv der ersten Generation bereits eine solide Leistung erbrachte, hat Fujifilm einige wichtige Verbesserungen vorgenommen, darunter Schärfe und Kontrast über den gesamten Bildausschnitt. 

Fallen die Änderungen am Objektiv besonders auf? Jenseits von f/5.6 sind beide Objektive praktisch nicht mehr zu unterscheiden. Die Verbesserungen bei Blende 2 und 2.8 – in Bezug auf den Kontrast und die Beseitigung von Unschärfen – können jedoch in bestimmten Situationen eklatant sein. 

Rückseitiger Bildschirm der Fujifilm X100V

Gebrauchte Fujifilm X100V

Bildqualität

Die Bildqualität lässt sich nur schwer quantifizieren, da so viele Faktoren zur Entstehung eines Bildes beitragen – Objektiv, Blende, ISO-Wert, Farbsystematik – die Liste ließe sich fortsetzen. Aber die Verbesserung von Schärfe und Kontrast bei einem Objektiv ist ein guter Anfang. Hier beeindruckt die X100V wirklich.


Eine Person steht am Ende eines Schwimmbeckens und wartet darauf, hineinzuspringen. Von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100V | f/3.2 | 1/1100th | ISO 160

Fujifilm hat schon immer großartige Farben direkt aus der Kamera heraus geliefert. Normalerweise werden diese Farben durch eine der berühmten Voreinstellungen von Fujifilm geliefert, von denen viele auf den alten Fujifilm-Filmmaterialien basieren. 

Du kannst RAW-Aufnahmen machen und diese später bearbeiten oder einfach die umfassend anpassbaren JPEGs verwenden, um kraftvolle und schöne Bilder zu erhalten, die du überall mit anderen teilen kannst.

Ein Swimmingpool in einer italienischen Villa mitten im Sommer mit einer hellen, tief stehenden Sonne über dem Kopf. Von Connor Redmond.

Connor Redmond | Fujifilm X100V | f/8 | 1/170 sec | ISO 160

Eines der besten Dinge an der X100V? Das System macht es wirklich einfach, starke Bilder zu machen. Mit einem Festbrennweiten-Objektiv – und einem großartigen noch dazu – gewöhnst du dich schnell daran, wo du stehen musst, um deine Aufnahmen zu machen.

Eine Gruppe von Holzbungalows bei Sonnenuntergang in Dungeness, Kent. Von Ian Howorth.

Ian Howorth | Fujifilm X100V | f/4 | 1/800 sec | ISO 160

Das Fotografieren fühlt sich einfach so intuitiv an. Wenn du bisher mit Zoomobjektiven gearbeitet hast, könnte es etwas gewöhnungsbedürftig sein. Aber mit einer Festbrennweite fühlst du dich mehr in die Aufnahmeerfahrung eingebunden.

Ein Schwarz-Weiß-Bild eines geparkten Oldtimer-Trucks. Von Ian Howorth.

Ian Howorth | Fujifilm X100V | f/11 | 1/300 sec | ISO 250

Wenn du an den Schwarz-Weiß-Funktionen der Kamera interessiert bist, wird dich die X100V nicht enttäuschen. Die X100V verfügt nicht nur über die ACROS-Voreinstellung, die auf dem beliebten Fujifilm-Filmmaterial basiert, sondern auch über eine Standard-Monochrom-Voreinstellung. Damit kannst du einen Look erzeugen, der die Rot-, Grün- und Gelbfilterung nachahmt. Kurz gesagt: Du hast die Qual der Wahl.

Ein Wohnblock bei Nacht, eingerahmt von einem Fenster, das in pinkes Licht getaucht ist. Von Ian Howorth.

Ian Howorth | Fujifilm X100V | f/2.8 | 1/15 sec | ISO 800

Wie jede Kamera der X100-Serie verfügt auch diese über einen eingebauten Blitz. Der Blitz eröffnet neue Möglichkeiten der Kreativität, ohne dass du ein externes Blitzgerät mitnehmen musst.  

Das Palace Casino in seiner ganzen Neonlicht-Pracht. Leuchtende Neonlichter schmücken das Gebäude. Von Ian Howorth.

Ian Howorth | Fujifilm X100V | f/3.6 | 1/30 sec | ISO 1600

Der rückseitig belichtete CMOS-Sensor war schon immer eine Stärke der X100V, aber die Umsetzung in der Praxis ist eine andere Geschichte. Bei 1600 ISO erhält man perfekt brauchbare Bilder mit einer schönen Kornstruktur. Diese Bilder eignen sich gut, um den begehrten „Filmlook“ zu emulieren, in der Nachbearbeitung kann das Rauschen aber auch entfernt werden. 

Videomodus der X100V

Die X100V bietet 4K-Videos, was eine Verbesserung gegenüber der X100F darstellt, und zwar in einer ganzen Reihe verschiedener Einstellungen. Du kannst mit 30p, 25p und 24p aufnehmen. Die X100V verwendet außerdem den H264-Codec mit einer Datenrate von 200 MB/s. 

Über den HDMI-Ausgang kannst du außerdem eine verbesserte Videofarbe und Bitrate erzielen, wobei die Kamera 4:2:2 10-Bit liefert. 

Fazit: Solltest du Fujifilm X100V-Alternativen in Betracht ziehen?

Ganz gleich, ob du eine universell einsetzbare Zweitkamera oder ein leichtes Hauptgerät suchst, die Fujifilm X100V bietet eine hervorragende Leistung und sollte in Betracht gezogen werden. 

Die X100V liefert scharfe, atemberaubende Bilder in einem raffinierten und kompakten Paket. Die feste Festbrennweite kann sehr befreiend sein, vor allem, wenn du einfach nur dein Bild machen und zum nächsten übergehen möchtest.

Ein vom Horizont halb abgeschnittenes Gebäude in der Abenddämmerung. Von Ian Howorth.

Ian Howorth | Fujifilm X100V | f/4 | 1/640 sec | ISO 160

Ist die X100V also die beste Reisekamera von Fujifilm? Nun, das hängt ganz von deinem Budget und deinen kreativen Anforderungen ab. Die hervorragende Bildqualität, das kompakte Design und die hohen Geschwindigkeiten machen die Fujifilm X100V zu einer ausgezeichneten Wahl für Street- und Reisefotografie. 

Wenn dein Budget etwas geringer ist, solltest du dir die X100-Serie ansehen – sowohl die X100F als auch die X100T werden die meisten Fotograf:innen zufriedenstellen, und das zu einem niedrigeren Preis. Wenn du mehr Funktionen suchst, solltest du einen Blick auf die Fujifilm X100VI werfen. Alternativ kannst du dir auch unsere vier besten Fujifilm X100V & VI alternativen ansehen.


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