
Tagebuch der Fußball-WM 2022 mit Ryu Voelkel
Veröffentlicht am 20. Dezember 2024 von MPB
In den letzten 15 Jahren hat der in Berlin lebende Sportfotograf Ryu Voelkel bei drei Weltmeisterschaften und einigen der größten europäischen Fußball-Ligen – Bundesliga, Premier League, Ligue 1 und Serie A – fotografiert, zusätzlich zu seiner Arbeit für globale Marken wie Nike, Adidas, Puma und Uniqlo. Ryu ist außerdem Mitbegründer des Sportfotografie-Podcasts Big Lens Fast Shutter.
2022 ist Ryu beim angesehensten Ereignis im Fußball dabei, der Weltmeisterschaft – diesmal in Katar, eines der kontroversesten Gastgeberländer in der jüngeren Geschichte. Fotograf:innen werden wissen, dass es auf die Dinge abseits des Spielfelds ankommt. Um dir einen Blick vom Spielfeldrand und hinter die Kulissen zu geben, hat MPB Ryu Voelkel gebeten, ein Tagebuch zu führen, in dem er den Alltag eines Weltmeisterschaftsfotografen festhält. Lies weiter, um mehr zu erfahren.
Mittwoch, 16. November 2022
Seit dem Beginn meiner Karriere mit der Aufnahme von Shunsuke Nakamura bei Celtic in der schottischen Premier League, hat mich meine Laufbahn in viele Stadien auf der ganzen Welt geführt.
Nikon D5 | 14-24mm f/2.8 | 14mm | f/20 | 1/1600 | ISO 1250
Vor vier Jahren, am 15. Juli 2018, sah ich ein Bier am Josip-Jelačić-Platz in Zagreb durch die Luft fliegen. Die Menge feierte einen Ausgleichstreffer von Ivan Perišić. Anstatt das Finale der Weltmeisterschaft 2018 im Luzhniki-Stadion zu fotografieren, war ich in Zagreb, – denn hätte Kroatien gewonnen, wäre das eine der größten Sensationen in der Geschichte der Weltmeisterschaft gewesen. Und ich wollte vor Ort sein, um das festzuhalten. Manchmal laufen die Dinge nicht nach Plan. Aber die Bilder, die ich an diesem Tag eingefangen habe, sind einzigartig.

Katar stellt sich für das Spiel gegen Ägypten 2021 auf | Nikon D5 | 70-200mm f/4 | 150mm | f/9 | 1/500 | ISO 1600
Die Weltmeisterschaft 2022 ist so umstritten wie kaum eine andere. Aber meine Entscheidung, dort zu fotografieren, war einfach. Ich hatte das Verlangen, dieses sportliche Ereignis durch meine Augen festzuhalten und meine Geschichte in meinem nächsten Buch über die Weltmeisterschaft, No Hands 3, zu erzählen. Heute, während ich mich für die dreißig-tägige Reise vorbereite, beginne ich damit, ein WM-Tagebuch für MPB zu führen. Ich hoffe, dir damit die seltsame und wundervolle Welt eines freiberuflichen Sportfotografen bei einer Fußballweltmeisterschaft näherbringen zu können.

Japan im Nebel beim Spiel gegen Mexiko 2020 | Nikon D5 | 400mm f/2.8 | 400mm | f/3.2 | 1/2000 | ISO 3200
Die Frage, die mir am häufigsten gestellt wird, lautet “Wie kommst du dazu, bei der Weltmeisterschaft zu fotografieren?”. Die kurze Antwort: Es ist nicht einfach. Zunächst musst du von deinem Fußballverband eingeladen werden, – und es gibt nur eine begrenzte Anzahl freier Plätze pro Land – du musst also die Nationalmannschaft des Verbandes bereits im Vorfeld der Weltmeisterschaft begleitet haben. Für mich als Freiberufler ist dieser Prozess noch schwieriger, da ich alle meine Reisen und Unterkünfte selbst finanzieren muss. Und du musst natürlich auch genug Geld verdienen.

Meine Entscheidung, die No Hands-Buchreihe zu beginnen, entstand teilweise aus der Notwendigkeit, meine Reise zur Weltmeisterschaft zu finanzieren, und zum anderen daraus, komplett frei beim Gestalten und Kuratieren meiner Arbeit zu sein. Wenn du für eine Agentur oder einen Mediendienst fotografierst, sind deine Möglichkeiten etwas begrenzt – und deine besten Arbeiten erblicken möglicherweise nie das Licht der Welt. Nach meiner Rückkehr von der Fußballweltmeisterschaft 2010 war es für mich an der Zeit, mir meine eigene Plattform zu schaffen.

Mohamed Salah von Liverpool | Nikon D5 | 24-70mm f/2.8 | 38mm | f/4 | 1/1000 | ISO 3200
No Hands 3 wird ausschließlich Schwarz-Weiß-Bilder enthalten. Diese Idee hatte ich direkt nach der Veröffentlichung von No Hands 2. Neben Bildern auf dem Spielfeld benötigte ich auch eine Kamerafür Aufnahmen außerhalb des Spielfelds.. Sie sollte außerdem leicht und unauffällig sein und gute JPEGs aufnehmen können. Hier kommt die Fujifilm X100V ins Spiel. Ich habe mich für die X100V entschieden, da sie ein festes Objektiv besitzt. Mit der Gewissheit, dass die Brennweite immer dieselbe ist, kann ich mich auf die Bildeinstellung und Beleuchtung der Szene konzentrieren.

Fujifilm X100V
Auf dem Spielfeld benötige ich maximale Flexibilität meiner Objektive. Die Hauptstützen meiner Nikon Z9 sind das 70-200mm f/2.8 VR S, 24-70mm f/2.8 und 14-24mm f/2.8 S sowie das 400mm f/2.8D IF-ED II – auf Japanisch yon ni pa genannt. Ich leihe mir außerdem das 24mm f/3.5D ED. Tilt-Shift-Objektiv von MPB. Wenn ich auf dem Spielfeld Weitwinkelaufnahmen machen möchte, werde ich wahrscheinlich dieses Objektiv verwenden, um einen surrealen Look zu erreichen.
Ich werde nicht erwähnen, wie viele Kilo Reis ich mitnehme oder welche Shampoo-Marke am besten für die Wüste geeignet ist. Wenn du diese Zeilen liest, stehe ich vielleicht schon im klimatisierten Stadion.

Ryu Voelkels Ausrüstung für die Weltmeisterschaft 2022
Mittwoch, 23. November 2022
Ich befinde mich jetzt im Pressezentrum am Austragungsort von Deutschland gegen Japan. Die Stimmung vom gestrigen Spiel zwischen Argentinien und Saudi-Arabien hat mich noch nicht losgelassen. Ich stehe immer noch unter Schock, aber die Spiele gehen weiter.

Lionel Messi | Nikon Z9 | 400mm f/2.8 | f/3.2 | 1/800 | ISO 800
In diesem Eintrag möchte ich dir mehr über die Logistik hinter der Weltmeisterschaft erzählen. Neben der Tatsache, dass diese WM nicht im Sommer ausgetragen wird, findet sie auch in einer einzelnen Stadt statt. Bei vergangenen Turnieren wurde in verschiedenen Städten gespielt, was mehr Reisen und mehr Zeitaufwand bedeutete. Für Fotograf:innen hieß das, ein Spiel zu fotografieren, zu schlafen (oder besser gesagt, nicht zu schlafen), in die nächste Stadt zu reisen, das nächste Spiel zu fotografieren und so weiter, bis man gar nicht mehr weiß, wo man überhaupt ist!
In Katar ist jedes Stadion und jedes Pressezentrum circa 10-15 Minuten zu Fuß von der nächsten Metro-Station entfernt. Al-Bayt und At Thumana sind etwas weiter weg, die anderen sechs Stadien sind aber sehr leicht zu erreichen. Deshalb ist es logistisch möglich, zwei Spiele pro Tag zu besuchen.

Doha | Nikon Z9 | 14-24mm f/2.8 | 14mm | f/18 | 1 sec | ISO 800
Bei der Auswahl der Spiele kam mir der Gedanke, meine Grenzen zu testen und zu 25 Spielen in zwei Wochen zu gehen. Wenn du das hier liest, denke ich vielleicht bereits anders darüber, aber bis jetzt sind mein Körper und mein Geist noch voll da.

Luis Chávez | Nikon Z9 | 400mm f/2.8 | f/3.2 | 1/2000 | ISO 1600
Der Nachteil daran, an zwei Spielen pro Tag teilnehmen zu können, ist, dass jetzt so viele Fotograf:innen von jedem einzelnen Spiel berichten. Aber wenn sich Mannschaften am Ende der Gruppenphase aus dem Turnier verabschieden, werden wahrscheinlich auch mehr und mehr Fotograf:innen – die den jeweiligen Ländern zugeordnet sind – aussteigen. Im Moment sieht es nach einer Rekordzahl an Fotograf:innen aus, die bei den Spielen anwesend sind.

Bukayo Saka | Nikon Z9 | 14-24mm f/2.8 | 14mm | f/5.6 | 1/320 | ISO 1600
Die Spiele beginnen jeweils um 13:00, 16:00, 19:00 und 22:00 Uhr Ortszeit. Ich habe mich meistens für die Spiele um 13:00 und 19:00 Uhr angemeldet.

USA gegen Wales | Nikon Z9 | 560mm f/4 | f/4 | 1/1000 | ISO 1600
Nächstes Thema: das Buchungssystem für die Sitzplätze. Das ist zu einem großen Problem für Fotograf:innen geworden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Spielen werden die Plätze bei einer Weltmeisterschaft vor dem Spiel ausgewählt. Nehmen wir zum Beispiel das heutige Spiel: Deutschland gegen Japan. Fotograf:innen, die zum deutschen oder japanischen Team gehören, dürfen als Erste Plätze auswählen und die anderen Fotograf:innen bekommen, was übrig ist. In den vorherigen Jahren musste man sich am Informationsschalter für Fotograf:innen beim Pressezentrum des Stadions anstellen. Seit der Pandemie läuft allerdings alles digital.
Abhängig von deiner Priorität wird dir ein Zeitfenster zugeteilt. Heute muss ich zum Beispiel meinen Platz für Ghana gegen Portugal und Schweiz gegen Kamerun auswählen. Aber das Buchungssystem wird während des Deutschlandspiels geöffnet, bei dem ich Fotos mache. Es ist noch schwieriger, wenn du für zwei Spiele Plätze buchen musst. Es sieht nicht so aus, als werde dieses Problem bald gelöst.

Christian Pulisic | Nikon Z9 | 400mm f/2.8 | f/3.2 | 1/2000 | ISO 1600
Als Freiberufler übernachte ich nicht in schicken Hotels. Ich wähle die für mich günstigste Möglichkeit aus. Bei den drei vorherigen Fußball-Weltmeisterschaften habe ich bei Einheimischen zu Hause übernachtet und versucht, so viele kostenlose Unterkünfte wie möglich zu bekommen. Bei Menschen vor Ort zu übernachten hat seine Vorteile – deine Gastgeber:innen erzählen dir Dinge, die du von einem Concierge im Hotel nicht erfahren würdest. In Brasilien konnte ich zum Beispiel Fotos bei einem Pokalspiel mitten in einer Favela machen.
Wenn ich dieses Jahr in Katar das Gefühl haben sollte, dass so viele Spiele die Qualität meiner Arbeit verschlechtern, werde ich mit Sicherheit weniger Spiele fotografieren. Aber im Moment freue ich mich darauf, bei zwei Spielen pro Tag dabei zu sein.

Nikon Z9 | 400mm f/2.8 | f/3.2 | 1/2000 | ISO 1600
Dienstag, 29. November 2022
Inzwischen habe ich komplett das Gefühl für Tage und Wochen verloren. Das so noch nie dagewesene Fotografieren von zwei Spielen täglich wird nicht weniger hektisch. Ich versuche nur mein Ziel fest im Blick zu behalten, und zwar großartige Bilder für mein nächstes Buch No Hands 3 aufzunehmen.

Tunesien gegen Australien | Nikon Z9 | 400mm f/2.8 | f/2.8 | 1/10000 | ISO 200
Diese politisch aufgeladene Weltmeisterschaft läuft auf und neben dem Platz, aber meine Arbeit bleibt einfach: eine Geschichte durch meine Kamera erzählen. Also möchte ich über das Nikon PC-E 24mm f/3.5D ED sprechen, welches ich von MPB ausgeliehen habe. Ich habe das Tilt-Shift-Objektiv schon mal besessen, aber habe es verkauft, weil ich das Gefühl hatte, genug damit getan zu haben. Für diese Weltmeisterschaft hatte ich allerdings das plötzliche Verlangen, es wieder zu verwenden – und MPB hat es mir gerne ausgeliehen.

Ryu Voelkel | Nikon Z9 | Nikon PC-E 24mm f/3.5D ED | f/4 | 1/5000 | ISO 200
Wie du bei dem obigen Bild sehen kannst, funktioniert die Verwendung eines Tilt-Shift-Objektivs in der Sportfotografie nur, wenn du einen Plan hast. Da es keinen Autofokus hat, muss die Bildkomposition wohl überlegt sein. Hier habe ich mich auf zwei Komponenten konzentriert. Erstens, das Motiv – es musste etwas passieren, was direkt auffällt. Zweitens, das Licht – der Kontrast zwischen Licht und Schatten musste gegeben sein, weswegen ich mich am Rand des Spielfelds aufgehalten habe. Ein Freund hat mich gefragt, wie lange ich für diese Aufnahme gebraucht habe und war überrascht von meiner Antwort. Tatsächlich hat es das ganze Spiel lang gedauert. Und da nur ein Spiel pro Tag bei Sonnenschein stattfindet, bekommst du eine einzige 90-minütige Chance.

Japan gegen Costa Rica | Nikon Z9 | 400mm f/2.8 | f/2.8 | 1/10000 | ISO 200
‘Die Suche nach einem schönen Moment’ war schon immer das richtige Konzept für mich. Es muss kein Tor oder Jubel sein. Ich möchte, dass du überrascht wirst, wenn du mein Buch No Hands 3 aufschlägst.

Cristiano Ronaldo | Nikon Z9 | 400mm f/2.8 | f/9 | 1/10 | ISO 100

Ecuador | Nikon Z9 | 560mm f/4 | f/4 | 1/1000 | ISO 2000
Es sollte keine Rolle spielen, ob ein Foto beim Finalspiel oder in einem unbedeutenden Spiel der Gruppenphase aufgenommen wurde, es muss für sich alleine stehen können. Das ist stets mein Ziel.

Kamerun gegen die Schweiz | Nikon Z9 | 400mm f/2.8 | f/3.5 | 1/8000 | ISO 100
Was die eigentlichen Höhepunkte des Spiels angeht, so kann man sich denken, dass es dabei hauptsächlich um Glück geht. Ich habe schon öfter versucht, den Ausgang eines Spiels vorherzusagen, basierend auf der Annahme, dass Team A wahrscheinlich vor Team B ein Tor schießen wird, – also suche ich mir eine Position aus, in der ich wahrscheinlich den Jubel der Mannschaft und der Fans einfangen kann. Das ist alles schön und gut, aber wir sind hier nicht im Studio. Du hast keinerlei Kontrolle über das, was während eines Spiels passiert.

Kylian Mbappe | Nikon Z9 | 400mm f/2.8 | f/3.2 | 1/2000 | ISO 2000
Es gibt einen Grund, warum große Agenturen so viele Fotograf:innen zur WM mitnehmen – damit sie nichts verpassen. Eine japanische Agentur kam beispielsweise mit sechs Personen zu dem Spiel Deutschland gegen Japan.

Maya Yoshida | Nikon Z9 | 560mm f/4 | f/4 | 1/800 | ISO 1250
Da ich es nicht geschafft habe, mich vor der Weltmeisterschaft zu klonen, brauche ich einen Plan und muss ihn fehlerfrei umsetzen. Das war sicherlich eine Herausforderung, aber es hat auch Spaß gemacht!

Belgien | Nikon Z9 | 14-24mm f/2.8 | f/4.5 | 1/400 | ISO 3200
Montag, 5. Dezember
Ich dachte von Anfang an, dass es ein schwieriges Unterfangen werden würde. Noch nie hat jemand etwas in diesem Ausmaß bei einem großen Fußballturnier geschafft. Ich bedauere zutiefst, dass es mir nicht gelungen ist, den Rekord aufzustellen, bei allen 25 Spielen der Gruppenphase einer Fußball-Weltmeisterschaft teilzunehmen und Fotos zu schießen.

Thomas Müller | Nikon Z9 | 400mm f/2.8 | f/3.2 | 1/2000 | ISO 2000
Beim letzten Spiel dieser Phase gibt es zwei Fälle, in denen zwei Spiele gleichzeitig stattfinden: zwei um 18:00 Uhr und zwei um 22:00 Uhr. Ich bin zum Spiel Ecuador gegen Senegal um 18:00 Uhr gegangen, da ich wusste, dass der einzige Medienbus 20 Minuten nach dem Spiel abfahren würde. Ich musste direkt zum Ausgang gehen, um rechtzeitig zum Spiel Iran gegen die USA zu gelangen, das um 22:00 Uhr beginnen würde. Das bedeutet, dass man alles verpassen würde, was in den letzten 15 Minuten des Spiels passiert.

Lionel Messi | Nikon Z9 | 400mm f/2.8 | f/3.2 | 1/2000 | ISO 1600
Nehmen wir das Spiel zwischen Südkorea und Portugal. Ein Fotograf zwei Plätze neben mir hat das Stadion vorzeitig verlassen, um zum nächsten Spiel um 22:00 Uhr zu gehen. Er war also nicht mehr da, als Hwang Hee-chan sehr spät getroffen und das Stadion in Aufruhr versetzt hat. So kann’s gehen.

Son Heung-min | Nikon Z9 | 560mm f/4 | f/4 | 1/1250 | ISO 1600
Da die Gruppenphase nun zu Ende ist, fragst du dich vielleicht, was in meinem Buch No Hands 3 enthalten sein wird. Ich wollte schon immer mehr Bilder von der Tribüne, hoch oben im Stadion, statt nur vom Spielfeld. Aber es ist schwierig, das richtige Ergebnis zu erzielen.

Richarlison | Nikon Z9 | 400mm f/2.8 | f/3.2 | 1/2000 | ISO 2000
Da du von oben fotografierst, sehen die meisten Bilder sehr langweilig aus. Das liegt daran, dass sich die Spieler in Dimensionen bewegen: von oben nach unten und von links nach rechts. Aber du kannst die Linien auf dem Feld – den Mittelkreis, den Strafraum – nutzen, um geometrische Muster zu erzeugen, die ich für das Auge ziemlich ansprechend finde. Ein anderer Weg, Bilder interessanter zu gestalten, besteht darin, die ganze Trickkiste der Kamera-Magie auszupacken – lange Verschlusszeiten und Mehrfachbelichtung, oder eine Kombination aus beidem. Vielleicht versuche ich das in der K.-o.-Runde mal auf Spielfeldhöhe.

Ryu Voelkel | Senegal gegen Ecuador | Nikon Z9 | 560 mm f/4 | f/32 | 1 Sek. | ISO 64
Als Nächstes: eine lange Verschlusszeit. Mit einer Basisgeschwindigkeit von 1/10 habe ich versucht, die Spieler zu verfolgen und einzufangen. Ein Kollege von mir sagte: "Es ist schwieriger, eine lange Verschlusszeit von oben zu machen, da sich die Spieler beim Laufen viel auf- und abbewegen." Eine lange Verschlusszeit funktioniert nur, wenn man die Spieler mit der gleichen Geschwindigkeit verfolgt, mit der man die Kamera bewegt, sodass eine Unschärfe um das scharfgestellte Motiv entsteht.
Als ich merkte, dass das nicht gut geht, sagte ich mir: "Was soll's. Ich schieße einfach bei 1 Sekunde." Bei einer Verschlusszeit von 1 Sekunde und einer Verdunkelung während der Verschlusszeit wurde mir schnell klar, dass es schwierig werden würde, die Spieler zu verfolgen. Als ich schließlich erkannte, worauf ich mich eingelassen hatte, bestand die Lösung darin, mich auf die Spielzüge zu konzentrieren. Bei Ecken und Freistößen bewegen sich die Spieler nur in bestimmte Richtungen, sodass sie leichter zu verfolgen sind. Und so kam ich zu diesem Bild.

Kamerun gegen Serbien | Nikon Z9 | 24-70mm f/2.8 | 70mm | f/3.2 | 1/20000 | ISO 200
Dank eurer Hilfe ist das No Hands 3-Buchprojekt nun vollständig finanziert. Ich habe eine Instagram-Nachricht von der Person erhalten, die das restliche Geld bis zum Finanzierungsziel über die Ziellinie gebracht hat. Ein großes Dankeschön an alle, die zur Finanzierung beigetragen haben.

Matt Turner | Nikon Z9 | 400mm f/2.8 | f/3.2 | 1/2000 | ISO 1600
Im nächsten Tagebucheintrag möchte ich über die emotionalen Höhen und Tiefen der Weltmeisterschaft sprechen. Südkorea gegen Portugal war ein gutes Beispiel dafür – und je weiter das Turnier voranschreitet, desto größer wird die Freude über den Sieg und der Schrecken über die Niederlage. Wir sehen uns in ein paar Tagen.

Nikon Z9 | 24-70mm f/2.8 | 70mm | f/4 | 1/2000 | ISO 2000
Donnerstag, 8. Dezember
Während ich das schreibe, bereitet sich Lionel Messi gerade für das Spiel gegen das unerwartet starke niederländische Team, mit Innenverteidiger Virgil van Dijk als auffälligster Spieler, vor. Es könnte das letzte internationale Spiel des 35-jährigen Messi für Argentinien sein, denn das Team konnte bislang nicht seiner Favoritenrolle im Turnier gerecht werden. Argentinien gegen die Niederlande könnte also eine große Chance für mich sein, einen traurigen Messi zu fotografieren.

Argentinien gegen Australien | Nikon Z9 | 560mm f/4 | f/4 | 1/800 | ISO 1600
Mit nur noch 16 Mannschaften im Turnier heißt es nun: gewinnen oder nach Hause fahren. Darauf freue ich mich besonders – die Emotionen bei einer Niederlage. Nichts erfreut mich mehr, als den Moment festzuhalten, wenn alles in die Brüche geht. Die Spieler haben alles gegeben und fallen nach dem Abpfiff zu Boden, erschlagen durch den Verlust des Spieles. Ich finde es erstaunlich, dass manche Fotograf:innen lieber die siegreichen Teams fotografieren – für mich ist eine Niederlage viel schöner. Am Ende dieses WM gibt es nur ein Gewinnerteam, aber 31 Verliererteams.

Japan | Nikon Z9 | 400mm f/2.8 | f/4.5 | 1/1250 | ISO 1600
Die meisten dieser Spieler verdienen sehr viel Geld. Also trifft die professionellen Spieler im Männerfußball eine Niederlage oft nicht so hart, wie man vielleicht denkt. Vor allem im Vergleich zu Amateuren, die überhaupt nichts verdienen und dennoch alles geben, um zu gewinnen. Wenn du die totale Niederlage aufnehmen möchtest, musst du Fotos in den Amateurligen machen. Aber ganz egal wo, wenn das Spiel vorbei ist, musst du darauf achten, wen wann wie zu fotografieren.
Also, wen soll ich fotografieren? Als Erstes ist immer der berühmteste Spieler des Verliererteams an der Reihe. Sollte Argentinien verlieren, warte ich auf den Abpfiff mit Lionel Messi in meinem Sucher. Wenn dir keine bekannten Namen einfallen – und mein Fußballwissen ist begrenzter, als du vielleicht denkst – lautet eine gute Regel, immer den Kapitän zu fotografieren.
Aber natürlich sollte die Person, die du als Motiv auserkoren hast, auch etwas tun. Wenn sie einfach nur dasteht, ohne jegliche Reaktion im Gesicht oder Körper zu zeigen, solltest du schnell das Spielfeld scannen, um jemanden in Bewegung zu finden. Ich folge nie der “Kapitänsregel”, um die Geschichte meines Bildes zu erzählen. Das Bild muss den Schmerz zeigen, nicht die Worte. Wenn Messi keine Regung zeigt, muss ich jemand anderen fotografieren.

Yassine Bounou | Nikon Z9 | 400mm f/2.8 | f/3.2 | 1/2000 | ISO 2000
Wann fotografiere ich? Beim Abpfiff. Triff die Entscheidung, wen oder was du fotografieren möchtest, bevor das Spiel beendet ist. Du brauchst Plan A und Plan B. Fußballspieler sitzen gewöhnlich nicht lange still und tun nichts. Wenn Plan A nicht aufgeht, wechsle zu Plan B – das könnte das gesamte Verliererteam sein – aber wirf gleichzeitig deinen Plan A nicht komplett aus dem Fenster. Es ist harte Arbeit, aber das Timing ist alles.
Die Emotionen kochen in dem Moment hoch, in dem alles entschieden ist. Wenn der Moment vorbei ist, in dem der Abpfiff ertönt und die Spieler ihre wahren Gefühle offenbaren, wirst du keine so wirkungsvollen Bilder mehr aufnehmen können. Der Schmerz lässt mit der Zeit nach. Es ist also wichtig zu wissen, auf welche Art das Team wahrscheinlich feiert oder sich gegenseitig tröstet. Das ist der Schlüssel zu einem guten Bild.
Und zu guter Letzt, wie fotografiere ich? Wenn die Spieler direkt vor mir stehen und ich beinahe ihre Tränen schmecken kann, ist das großartig. Ich verwende dann das Objektiv mit dem größten Sichtfeld und fange sofort an, zu fotografieren. Es kommt allerdings weitaus häufiger vor, dass die Spieler an einem ganz anderen Ort auf dem Feld stehen. Du darfst nicht vergessen, die Emotionen in deinen Bildern zu zeigen. Wenn dein Motiv weit weg ist, verwende ein längeres Objektiv. Oder verändere deinen Standort. Gehe an eine Stelle, von der aus es wahrscheinlich ist, eine tolle Aufnahme zu machen – achte aber gleichzeitig darauf, was auf dem Spielfeld passiert. Vielleicht bewegen sich die Spieler in Richtung ihrer Fans. Du musst entschlossen handeln und schnell sein, wenn es bessere Fotomöglichkeiten gibt.
Es ist wichtig, während der Aufnahmen emotionslos zu bleiben. Danach kannst du fühlen, was du möchtest – aber konzentriere dich in dem Moment darauf, was vor dir passiert. Wir werden bald sehen, ob ich es geschafft habe, einen großartigen “traurigen Messi” aufzunehmen.

Frankreich gegen Polen | Nikon Z9 | 14-24mm f/2.8 | f/4 | 1/2500 | ISO 2000
Freitag, 16. Dezember
Es ist jetzt schon fast mittags und ich bin immer noch in meinem Zimmer, um mich von den gestrigen Spielen um 22:00 Uhr zu erholen. Genauer gesagt von meinen ägyptischen Nachbar:innen, die in ihre AirPods geschrien haben, von den Gesprächen mit Menschen aus Indonesien über ihre Arbeitsbedingungen, von den miauenden Katzen, die auf unserem Stockwerk nach Essen gesucht haben, von der Dusche, die ständig den Boden überflutet.

Marokko | Nikon Z9 | 24-70mm f/2.8 | 24mm | f/3.5 | 1/1/60 | ISO 2500
Gewöhnlich freuen sich Fotograf:innen nicht auf das Ende der WM. Aber diesmal können wir es gar nicht abwarten, nach Hause zu fahren. Ich habe genug von dem, was hier geboten wird. Ich bin bereit, diesen Ort für immer zu verlassen.

Nikon Z9 | 560mm f/4 | f/4 | 1/1250 | ISO 2000
Dies ist mein vorletzter Tagebucheintrag. Bezogen auf die Anzahl der Spiele, die ich fotografiert habe, war es die intensivste Weltmeisterschaft überhaupt. Während der Gruppenphase gab es mehr Spiele pro Tag, da sie im Winter und damit mitten in der europäischen Fußball-Saison stattfindet. Dieser Umstand hat dazu geführt, dass viele Fotograf:innen zwei Spiele pro Tag fotografiert und sich völlig überarbeitet haben.

Kylian Mbappé und Achraf Hakim | Nikon Z9 | 560mm f/4 | f/4 | 1/1250 | ISO 2000
Fast alle von uns Fotograf:innen haben sich erkältet. Und die durch die Klimaanlagen unterkühlten Gebäude und Autos haben da nicht geholfen. Das Husten in den Busen auf dem Weg zu den Stadien hat mich sehr an die Hochzeiten der Pandemie erinnert. Aber da nur noch zwei Spiele übrig sind, scheint es die Menschen nicht so zu besorgen.

Lionel Messi | Nikon Z9 | 400mm f/2.8 | f/3.2 | 1/2000 | ISO 2000
Auf zum Finale und dem Spiel um den dritten Platz. Wenn du das hier liest, weiß ich, ob ich beim Finale dabei sein kann. Wenn ich ehrlich bin, glaube ich nicht, dass ich beim Finale Fotos machen werde. Denn es sind immer noch sehr viele Fotograf:innen hier. Normalerweise gehen die meisten Fotograf:innen, sobald ihre Mannschaft ausgeschieden ist. Aber diesmal scheint es so, als wären vor allem die Fotograf:innen aus Europa dageblieben. Die Entfernung zur Weltmeisterschaft machen tatsächlich einen großen Unterschied für die Medienpräsenz. Ich kann mich noch an die reduzierte Anzahl europäischer Fotograf:innen in Südafrika und Brasilien im Vergleich zur WM in Russland erinnern. Mehr dazu dann in meinem letzten Tagebucheintrag. Aber ich bin auf jeden Fall beim Spiel um den dritten Platz dabei. Mit Marokko wird dieses Spiel, das häufig als etwas öde angesehen wird, an Brisanz gewinnen.

Argentinien gegen die Niederlande | Nikon Z9 | 400mm f/2.8 | f/3.2 | 1/2000 | ISO 2000
Wenn du dich an meinen ersten Eintrag noch erinnerst, weißt du, dass ich mir eine Fujifilm X100V von MPB ausgeliehen habe. Wieso hast du also noch keine Fotos damit zu Gesicht bekommen? Keine Sorge, ich habe sie selbst noch nicht gesehen. Es ist keine Analogkamera, ich könnte mir jetzt schon alle Bilder ansehen. Aber ich wollte mir das Sichten gerne für Zuhause aufheben. In meinem letzten Eintrag zeige ich dir dann natürlich ein paar Bilder und erzähle etwas über meine Erfahrung mit der Kamera selbst. Bis dahin, möge das beste Team gewinnen.

Aurélien Tchouaméni | Nikon Z9 | 14-24mm f/2.8 | f/4 | 1/500 | ISO 2000
Montag, 19. Dezember
Zu Beginn meines letzten Tagebucheintrags zur WM 2022 möchte ich über meine Erfahrung mit der Fujifilm X100V sprechen, die ich mir von MPB geliehen habe. Ich habe meistens einfach drauflos fotografiert und wollte sehen, was dabei herauskommt. Auch wenn es mir Spaß gemacht hat, mit dieser Kamera zu fotografieren, habe ich nicht das Gefühl, dass die Kamera etwas für mich ist. Ich bin ganz zufrieden damit, mein iPhone für gelegentliche Schnappschüsse dabei zu haben, und diese Kamera ist ein enormes Upgrade gegenüber einem Smartphone. Aber wenn ich nicht gerade etwas Bestimmtes fotografiere – wie bei der Weltmeisterschaft – brauche ich nicht unbedingt eine so gute Kamera wie die Fujifilm X100V.

Fujifilm X100V | 23mm | f/2 | 1/60 | ISO 320

Fujifilm X100V | 23mm | f/2 | 1/60 | ISO 250

Fujifilm X100V | 23mm | f/2 | 1/80 | ISO 160
Ich sitze jetzt im Flugzeug auf dem Weg zurück nach Berlin. In fünf Stunden bin ich wieder zu Hause. Das war die Weltmeisterschaft mit dem wahrscheinlich märchenhaftesten Ausgang in der Geschichte des Fußballs. Mir ist Folgendes durch den Kopf gegangen, als ich das finale Kapitel dieser Weltmeisterschaft vollendet habe.
Zuerst dachte ich, dass ich keinen Platz im Finale bekommen würde. Als dann die E-Mail mit der Bestätigung meines Platzes kam, war ich so geschockt, dass ich sofort meine Freundin anrufen und ihr davon erzählen musste – sie dachte bestimmt, dass ich jetzt komplett den Verstand verloren habe!
Ich bin letztendlich auf einem Platz gelandet, mit dem ich nicht wirklich zufrieden war. Aber da dies mein viertes Finale – und das zweite am Spielfeldrand – ist, habe ich trotzdem ein wohliges Gefühl, einer der glücklichen Menschen zu sein, die ein Spiel dieser Tragweite fotografieren dürfen. Ein paar meiner Kollegen, die keine Einladung für das Finale erhalten hatten, wollten nichts von meinem “Problem” wissen. Sie konnten nur darauf hoffen, über die Warteliste doch noch zu den 220 Fotografen auf dem Feld zu gehören.
Ich bin mit der Metro zum Pressezentrum gefahren, um mir ein 8-14mm Fisheye-Objektiv von Nikon auszuleihen. Bei diesen großen Sportveranstaltungen sind alle großen Marken anwesend, von denen du dir jegliches Equipment ausleihen kannst. Manche Fotografen hier leihen sich ein komplettes Setup aus – ein Ansatz, den ich persönlich nicht vertrete, aber in diesem Fall war Nikon ein Glücksfall. Ich habe meine Kamera bei der Gelegenheit auch gleich überprüfen und säubern lassen. Währenddessen habe ich mein Ticket fürs Finale ausgedruckt.
Im Bus zum Lusail-Stadion wurden wir Fotografen dann gebrieft. Die Logistik beim Finale ist anders als bei den anderen Spielen, also wurde uns erklärt, was wir tun dürfen und was nicht. Ich habe ein paar Kollegen gesehen, wir haben uns voneinander verabschiedet. Ich sehe die meisten nur alle vier Jahre zur WM. Im Raum für die Fotografen angekommen, überprüfe ich, ob ich alles dabei habe. Dann gehen wir los zur Abschlusszeremonie. Ja, es gibt eine Abschlusszeremonie. Und nein, die Zeremonie ist überhaupt nicht spannend und ich verstehe auch nicht, wieso es sie überhaupt gibt. Endlich kommen dann Argentinien und Frankreich für das Aufwärmen auf den Platz. Ich habe mich dafür entschieden, heute in den “Moshpit” zu gehen und Fotos von beiden Teams beim Einlaufen zu machen. Die Fotos davon sind aber nicht so gut geworden.
Das Spiel beginnt und die ersten vier Tore werden auf der gegenüberliegenden Seite des Spielfeldes erzielt. Nach 90 Spielminuten habe ich nichts vorzuweisen. Meine Nerven liegen blank, ich werde langsam panisch. Wie soll ich, obwohl ich mehr als 9.000 Bilder beim Finale aufgenommen habe, mein Buch fertigstellen, ohne ein einziges brauchbares Bild vom Finale? Da schießt Messi das dritte Tor für Argentinien. Einen kurzen Moment denke ich an ein mögliches Abseits – aber er läuft gerade auf mich zu, also vollkommen egal. Es ist schließlich Messi, und er feiert das Tor, das mit Sicherheit den Sieg für Argentinien bedeuten würde. Aber etwas Besonderes passiert: Nur wenige Momente später schafft Mbappé den Ausgleich für Frankreich. Jetzt habe ich wieder nichts. Weiter geht’s mit dem Elfmeterschießen. Ich wähle eine Position aus, von der ich Messi klar sehen kann, aber die Fotos sind wieder nicht ideal.
Argentinien gewinnt, und ich positioniere mich für die Siegerehrung. Messi küsst den Pokal. Von meiner Position aus sehe ich nur ein Trikot und Messis Arm. Wieder nichts. Messi ruht sich kurz bei seiner Familie auf dem Podium aus und der Pokal wird weitergereicht wie die berühmteste Selfie-Requisite der Welt. Es sind so viele Menschen da, alle sind eingeladen – außer uns.
Ich hatte bereits sehr häufig mit Kollegen darüber gesprochen, wie großartig es wäre, ein solch ikonisches Bild wie von Maradona auf den Schultern seiner Teamkollegen, als er den Pokal in die Höhe hebt, zu schießen. Ich sagte, dass das nie passieren würde, weil ich mir dessen sehr sicher war.
Ich mache mich also auf den Weg zu den argentinischen Fans. Das Team wird bestimmt irgendwann dort hingehen, um zu feiern. Als ich dort ankomme, fangen die Fans an zu singen, und ich blicke nach oben. Da ist Messi auf den Schultern seiner Teamkollegen mit dem Pokal. Die Panik überkommt mich plötzlich wieder, als ich das sehe. Kann ich mit in die Menge der 220 Fotografen? Nein, denn er ist schon zu weit weg, und ich bin zu klein. Meine Arme sind nicht lang genug, um ein scharfes Bild zu bekommen. Ich blicke mich um. Hinter mir sind Treppen zu den Rängen. Ich renne sie nach oben, blicke durch den Sucher – und da war es.

Lionel Messi | Nikon Z9 | 14-24mm f/2.8 | 24mm | f/4 | 1/4000 | ISO 6400
Es ist die Maradona-Szene 2.0. Genau vor meinen Augen. Ich fokussiere mich auf Messis Gesicht. Er singt, die Fans hinter mir singen. Ich fange an zu fotografieren. Zunächst mit dem 24mm, dann mit dem 14mm. Meine Fingern lassen den Auslöser nicht mehr los. Die Auslösungsanzahl der Z9 klettert leise nach oben. Ich bemerke es nicht einmal. Messi scheint für immer dort zu sein. Dann wird er in eine andere Richtung getragen. Weniger als zwei Minuten meines Lebens, aber der längste Moment in meiner WM-Geschichte.
Ich rate Menschen, die in der Sportfotografie beginnen, ein Bild zu machen, das ihnen wirklich gefällt. An diesem Abend habe ich mehr als 9.000 Bilder gemacht. Das Einzige, von dem ich stolz behaupten kann, dass es gut ist, siehst du oben. Der Rest könnte meinetwegen auch einfach verloren gehen. Du musst für diesen einen Moment leben, wenn alles zusammenpasst, und du die Kontrolle darüber hast, etwas wirklich Einzigartiges zu erschaffen.
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Stonewall füllt ein virtuelles #ProudStadium mit Unterstützer:innen von LGBTQ+-Rechten, die zusammenkommen, um darauf aufmerksam zu machen, welchen Ungerechtigkeiten die LGBTQ+-Community in Katar ausgesetzt ist.
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