
Leitfaden für den Einstieg in die Hochzeitsfotografie
Veröffentlicht am 10. Februar 2022 von MPB
Von der Ausrüstung bis zu den Techniken – hier erfährst du, wie du als angehende:r Hochzeitsfotograf:in Paare an ihrem großen Tag begeisterst.
Deine erste Buchung als Hochzeitsfotograf:in steht an – und jetzt? Die Vorbereitung ist genauso entscheidend wie das Shooting selbst. Damit du den großen Tag deiner Kund:innen souverän meisterst, solltest du dich auf Unvorhersehbares einstellen: Zeitdruck, spontane Änderungen, verpasste Momente. Aber erstmal der Reihe nach: Bevor du mit der Hochzeitsfotografie beginnst, solltest du das Belichtungsdreieck verstehen und wissen, was eine gute Belichtung ausmacht. Du musst das Belichtungsdreieck nicht in- und auswendig beherrschen, aber du solltest in der Lage sein, in jeder Situation zügig korrekt zu belichten – vom dunklen Standesamt bis zur sonnenüberfluteten Gartenparty. Falls du dir hier noch unsicher bist, nimm dir die Zeit, erst in anderen fotografischen Disziplinen zu üben, die alle in die Hochzeitsfotografie mit einfließen: Porträt-, Familien- und Gruppenfotografie, Dokumentar-, Streetfotografie, Boudoir-, Event- und Nahaufnahmen. Schließlich möchtest du bei den Menschen, die dich dafür bezahlen, ihren besonderen Tag mit ihren Liebsten festzuhalten, einen guten Eindruck hinterlassen.

Kommunikation vor der Hochzeit
Die Planung vor der Hochzeit ist das A und O. Sie ist entscheidend für den Erfolg deines Shootings, und wer sich hier nicht sauber abstimmt, riskiert Missverständnisse und verpasste Chancen. Ich empfehle, mindestens drei Vorgespräche mit dem Brautpaar einzuplanen: ein erstes Kennenlernen, ein Check-in kurz vor der Hochzeit und ein finales Briefing in der Woche davor. So klärt ihr Erwartungen, besprecht Abläufe und schafft Vertrauen.

Plane deine Fotoliste
Sich auf den eigenen Instinkt zu verlassen, reicht bei Hochzeiten selten aus – selbst wenn du ein gutes Gedächtnis hast. Der Tag verläuft schnell, emotional und oft chaotisch. Deshalb: Erstelle im Vorfeld eine detaillierte Shotlist mit allen wichtigen Motiven und Momenten. So behältst du den Überblick und kannst dich voll auf die Stimmung und Bildgestaltung konzentrieren. Auch kulturelle oder religiöse Besonderheiten solltest du vorher genau klären. Da manche Zeremonien strengen Abläufen folgen, ist es wichtig, gut vorbereitet und respektvoll zu agieren. Kurz gesagt: Gehe niemals ohne Plan zur Hochzeit. Er gibt dir die Sicherheit, die du brauchst, um kreativ und professionell zu arbeiten.

Die richtige Ausrüstung für die Hochzeit
Deine Kamera ist dein wichtigstes Tool, das du im Schlaf bedienen können solltest. Du musst nicht jede einzelne Funktion im Detail erklären können, aber du solltest in der Lage sein, Einstellungen schnell und sicher anzupassen. Tempo ist an Hochzeitstagen entscheidend. Du musst dich flexibel bewegen und unauffällig agieren, besonders bei Nahaufnahmen von Gästen. Respekt und Diskretion stehen dabei immer an erster Stelle. Wenn deine Kamera einen lautlosen Auslösemodus hat, aktiviere ihn, damit du immer dezent im Hintergrund bleibst. Achte außerdem darauf, dass dein Setup auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut funktioniert, über einen schnellen Autofokus verfügt und mit einer Auswahl an passenden Objektiven kombinierbar ist. Zusätzlich solltest du mindestens zwei Objektive dabeihaben – zum Beispiel ein lichtstarkes Weitwinkel für enge Innenräume und ein Teleobjektiv für emotionale Momente aus der Distanz. So bist du für alle Locations und Lichtverhältnisse – von der Kirche bis zum Park – optimal gewappnet.

RAW oder JPG
Fotografiere bei Hochzeiten unbedingt im RAW-Format. Der Grund ist simpel: RAW gibt dir in der Nachbearbeitung deutlich mehr Spielraum, besonders bei schwierigen Lichtverhältnissen oder spontanen Momenten, in denen nicht alles perfekt sitzt. JPGs sind für schnelle Schnappschüsse geeignet, aber für einen Tag, der für deine Kund:innen einmalig ist, brauchst du maximale Kontrolle in der Nachbearbeitung.

Finde den richtigen Moment
Ein leises Flüstern, ein herzliches Lachen in der Ecke, ein Blick, der mehr sagt als tausend Worte – genau diese unauffälligen Momente machen Hochzeiten so besonders, und als Fotograf:in ist es deine Aufgabe, sie zu entdecken. Halte immer wieder inne, nimm Abstand und beobachte: Wo passiert gerade etwas Echtes? Auf der Tanzfläche oder am Gästetisch? Halte als Hochzeitsfotograf:in Ausschau nach Situationen, die vielleicht niemandem sonst auffallen, aber dem Brautpaar sicher in guter Erinnerung bleiben werden.

Hab Spaß!
Von der ersten Kontaktaufnahme bis zur finalen Bildübergabe – Hochzeitsfotografie ist viel mehr als nur die richtige Ausrüstung und Technik. Es geht dabei vor allem um Organisation, Empathie und Menschenkenntnis. Mit dem richtigen Gespür und diesen Tipps bist du bestens vorbereitet, um die großen und kleinen Momente eines einzigartigen Tages festzuhalten.
Und das Wichtigste zum Schluss: Vergiss nicht, den Tag auch ein bisschen zu genießen. Denn die eigene Freude spiegelt sich auch in den Bildern wider.
Weitere Tipps und Techniken findest du auf dem MPB-Blog.
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