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Leitfaden: Streetfotografie

Veröffentlicht am 19. Dezember 2024 von MPB

Dies ist der MPB Leitfaden zur Streetfotografie, ein umfassender Einblick in das Genre der Straßenfotografie mit Ratschlägen, empfohlener Kameraausrüstung und Interviews mit einigen der spannendsten Straßenfotograf:innen von heute. 

In diesem umfassenden Leitfaden lernst du die Grundlagen der Streetfotografie kennen, entdeckst die verschiedenen Methoden, mit denen du deine eigenen Straßenbilder verbessern kannst, und erfährst mehr über unsere besten Tipps zur Streetfotografie.

Darüber hinaus stellt das MPB-Team seine empfohlene Kameraausrüstung für die Streetfotografie vor – mit Optionen für alle Budgets und Erfahrungsstufen – sowie empfohlene Kameraeinstellungen für deine Streetfotos. Wenn du noch Fragen haben solltest, findest du die Antworten in unseren FAQs zur Streetfotografie. 

Abschließend stellen wir dir einige unserer beliebtesten Streetfotograf:innen vor. Bist du bereit, die aufregenden kreativen Möglichkeiten der Straßenfotografie zu erkunden? Lies jetzt weiter, um mehr zu erfahren.

  • Was ist Streetfotografie?

  • Was macht gute Streetfotografie aus?

  • Tipps für Streetfotografie

  • Kameraausrüstung für Streetfotografie

  • Kameraeinstellungen für Streetfotografie

  • Streetfotografie FAQs

  • Lass dich inspirieren: Interviews mit Streetfotograf:innen

  • Weitere Inhalte zu Streetfotografie

Ian Howorth

Was ist Streetfotografie?

Streetfotografie ist bekanntermaßen schwierig zu definieren. Grob gesagt handelt es sich dabei um die Dokumentation der Menschheit. Traditionell und historisch hat Streetfotografie sehr häufig Menschen gezeigt. Aber mit der Zeit ging es auch immer um unbelebte Objekte und was diese über Menschen im Kontext von Raum, Ort und Zeit aussagen.

Ian Howorth

Innerhalb des richtigen Kontextes kann Streetfotografie auch als visuelles Dokument eines spezifischen historischen Moments dienen – wie einem Protest, einem politischen oder kulturellen Ereignis. Viele Streetfotograf:innen kennen sich mit der speziellen Sprache des jeweiligen Ortes, an dem sie fotografieren, sehr gut aus. Details, wie die Lichtqualität über Wetterbedingungen bis zur Architektur spielen eine Rolle in der visuellen Sprache, die Fotograf:innen bewusst wählen. 

Auch wenn viele Leute wahrscheinlich sagen, dass Streetfotografie "echt" ist, sollte man sich immer vor Augen halten, dass ein Foto – egal, ob es inszeniert wurde oder nicht – genauso viele Auslassungen im Bild hat wie Einbeziehungen. Die Wahl des Objektivs, der Farbe und des Bildausschnitts wird immer eine Rolle dabei spielen, die Realität zu ändern.

Ian Howorth

Was macht gute Streetfotografie aus?

Der berühmte Fotograf Bruce Gilden sagte einmal sinngemäß über die Streetfotografie: "Ich bin dafür bekannt, dass ich nah dran bin, und je älter ich werde, desto näher komme ich ran." Es gibt überzeugte Anhänger:innen der Streetfotografie, die glauben, dass gute Straßenfotografie sehr nah und persönlich ist. Diese Nähe bietet einen Blickwinkel, den man normalerweise nicht selbst erleben würde. Anstatt ein 85mm-Objektiv aus größerer Entfernung zu verwenden, kann man mit einem 28- oder 35mm-Objektiv viel näher an das Motiv herankommen, ohne dass man die Umgebung aus den Augen verliert. 

Diese Nahaufnahme ist jedoch eine eher traditionelle Form der Streetfotografie. Viele moderne Straßenfotograf:innen haben das Genre neu definiert, indem sie Objektive mit längerer Brennweite verwenden und bei der präzisen Bildgestaltung methodischer vorgehen. 

Im Allgemeinen ist das Ziel, eine starke Aussage über Menschen und Orte zu treffen. Achte darauf, dass beim Betrachten des Fotos sofort ersichtlich ist, was die Betrachter:innen sehen sollen. Starke Kontraste und gutes Licht können zum Beispiel die Wirkung des Bildes verstärken.

Ian Howorth

8 Tipps für Streetfotografie

In diesem Teil teilen Streetfotograf Marco Larousse und das MPB-Team ihre Ratschläge für den Einstieg in die Streetfotografie. Erfahre mehr über die verschiedenen Techniken, die dir bei der Verbesserung deiner Streetfotografie helfen können.

Passe dich an

ML: Um möglichst ungestört im öffentlichen Raum zu fotografieren, sei entspannt und füge dich in das Straßenbild ein. Wer hektisch oder beunruhigt durch die Straßen zieht, fällt auf und bekommt mehr Aufmerksamkeit. Auffällige Kleidung solltest du nur tragen, wenn es in das jeweilige Straßenbild passt. Ein Hawaii-Hemd zu tragen wäre vielleicht etwas zu auffällig, wenn du auf den Straßen von Stuttgart unterwegs bist, aber in Honolulu auf Hawaii könnte es passen.

Marco Larousse | Fujifilm X-T2 | XF 16mm f/1.4 R WR | f/4 | 1/1000 | ISO 400

Nimm deine Umgebung richtig auf

MPB: Bei guter Streetfotografie geht es darum, sich aufmerksam ‘umzusehen’, aktiv mögliche Motive zu finden. Ab und zu stößt du vielleicht auf einen perfekten Hintergrund – wie eine architektonische Form, die in schönes Licht getaucht ist. Am Anfang deiner Reise machst du vielleicht einfach davon ein Foto und gehst weiter. Mit der Zeit wartest du dann vielleicht auf eine Person, die zufällig vorbeiläuft und einen Kontrast zum Gebäude herstellt. Und wenn du dich zum Profi entwickelst, wartest du unter Umständen eine Stunde auf die richtige Person, die die richtigen Farben trägt, die das Bild richtig zum Strahlen bringt.

ML: Was viele Streetfotos kaputt macht, ist ein unpassender oder unruhiger Hintergrund. Such dir eine Stelle, die für das Foto eine gute Bühne abgibt und warte dann, bis die Bühne durch eine passende Person mit Leben gefüllt wird und daraus eine Geschichte entsteht.

Ian Howorth

Hab Geduld

ML: Zwischen einem perfekten Streetfoto und einer verpassten Gelegenheit liegt oft nur der Bruchteil einer Sekunde. Deshalb ist es wichtig den richtigen Moment einer sich entwickelnden Szene zu antizipieren. Dafür solltest du an den Orten, die du als Bühne ausgesucht hast, geduldig sein, aber im richtigen Moment aufmerksam genug sein, um den unwiederbringlichen Moment perfekt einzufrieren.

Bleib wachsam

MPB: Der Schlüssel zu guter Streetfotografie ist es, immer wachsam zu sein. Ziehe am besten ohne irgendwelche Ablenkungen los, sodass du gezwungen bist, aufmerksam zu sein. Sieh nach oben, sieh nach unten und um dich herum, studiere die Gebäude und Beschaffenheit des Geländes um dich herum. Du musst verstehen, wie sich das Licht zu unterschiedlichen Tageszeiten verhält.

Marco Larousse | Fujifilm X-Pro2 | XF 16mm f/1.4 R WR | f/7.1 | 1/8000 | ISO 200

Fange lokal an

ML: Viele Menschen finden es schwierig, interessante Motive in ihrer Heimatstadt zu fotografieren, da sie nichts Interessantes zum Fotografieren sehen. Im Urlaub an unbekannten Orten fällt es den meisten dafür leicht, interessante Fotomöglichkeiten zu sehen. Diesen Effekt kann man in einem Satz beschreiben: „Was wir ständig sehen, fällt uns nicht mehr auf.“ Daher ist der erste Schritt für gute Streetfotos, das Sehen neu zu lernen. Beschränke dich auf eine einzelne Straße oder einen Platz, und suche nach dem Besonderen oder Ungewöhnlichen im gewöhnlichen Alltag.

MPB: Ein guter Weg, deine Augen zu trainieren, ist es, in einer dir bekannten Umgebung zu beginnen. Sobald du dort eine gute Wissensgrundlage aufgebaut ist, kannst du vieles davon überall sonst auf der Welt anwenden.

Ian Howorth | Fujifilm X100T | 23mm | f/8.0 | 1/150 sec | ISO 1600

Stick to the basics

ML: Ein Maler, der vor einer leeren Leinwand sitzt, muss sich genau überlegen, was in das Bild eingefügt werden muss, um die Bildidee den Betrachtenden mitzuteilen. Als Fotograf:innen müssen wir oft das visuelle Chaos auf unseren Straßen sortieren und reduzieren, um die Essenz unserer Geschichte deutlich zu machen. Im Englischen gibt es dafür den schönen Spruch: „When in doubt, leave it out.“ – also, wenn du unsicher bist, ob etwas noch mit in das Bild aufgenommen werden muss, dann solltest du es lieber weglassen.

Marco Larousse | Fujifilm X100T | 23mm | f/5.6 | 1/300 | ISO 200

Fange Emotionen ein

MPB: Menschen lieben es, andere Menschen anzusehen. Wir sind automatisch dazu geneigt, auf die Emotionen anderer Menschen zu reagieren. Streetfotografie ist ein großartiger Weg, dieses Phänomen in einer natürlichen Umgebung zu beobachten. Viele der großen Streetfotograf:innen haben die Schönheit und Freude der Welt, genauso wie die harten Realitäten, festgehalten. Menschen, die weinen, diskutieren oder lauthals streiten, sind Ereignisse, die sich in öffentlichen Räumen abspielen können – hierbei ist es allerdings besonders wichtig, sich zu fragen, was man fotografieren sollte und was nicht.

Marco Larousse | Leica Q | 28mm | f/4 | 1/125  | ISO 500

Respektiere deine Umgebung

ML: Im öffentlichen Raum fotografiert zu werden, behagt vielen Menschen nicht besonders. Deshalb ist es unabhängig von juristischen Diskussionen zwischen dem „Recht am eigenen Bildnis“ und der „Kunstfreiheit“ sinnvoll, sich respektvoll und empathisch bei der Streetfotografie zu verhalten, damit diese wunderschöne und wichtige dokumentarische Kunstform keinen schlechten Ruf bekommt. Als Richtlinie für Streetfotos setzte ich immer an, ob ich ein Foto auch von mir oder meiner Familie akzeptabel finden würde, oder nicht. Bei dieser subjektiven Einordnung muss jeder seinen eigenen moralischen Kompass nutzen. Aber manchmal ist es auch ratsam, ein Streetfoto nicht zu machen, wenn es zu einer Konfrontation führen könnte.

Ian Howorth

MPB: Gehe immer mit Vorsicht vor und schätze bewusst ab, ob du jemanden oder etwas fotografieren solltest oder nicht. Unter Streetfotograf:innen gibt es online und offline viele Diskussionen zu diesem Thema – mit überzeugenden Argumenten für beide Seiten. Letztlich liegt es, neben dem Gesetz, in deinem persönlichen Ermessen, ob du jemanden oder etwas, das du an einem öffentlichen Ort siehst, fotografieren solltest.

Ricoh GR III | 18mm | f/5.6 | 1/2000 sec | ISO 800

Kameraausrüstung für Streetfotografie

Theoretisch kannst du jede Kamera für Streetfotografie verwenden. Gewicht, Diskretion und Nutzungsfreundlichkeit sind jedoch wichtige Faktoren, die du neben physischen Tasten, schnellem Autofokus und einer soliden Festbrennweite beachten solltest. In diesem Teil präsentiert das MPB-Team einige Kameras für Streetfotografie – mit Optionen für jedes Budget und jeden Kenntnisstand.

Die besten Kameras für Streetfotografie

Kommen wir also zu unseren fünf Empfehlungen für Streetfotografie, darunter Kompaktkameras sowie Kamera-Objektiv-Kombinationen.

Fujifilm X100V vor einem pinken und schwarzen Hintergrund

Gebrauchte Fujifilm X100V

Fujifilm X100V

Die Fujifilm X100V ist eine elegante, kompakte und leistungsfähige Kamera. Sie wurde speziell dafür entwickelt, überallhin mitgenommen zu werden, und bietet praktisch alle Funktionen, die man sich von einer Kamera für die Streetfotografie nur wünschen kann.

View from a partially curtained window looking out at a building, photo by Hermann Furin with a Fujifilm X100V

Hermann Furin | Fujifilm X100V | 23mm | f/8 | 1/200 | ISO 400

Die Fujifilm X100V ist vollgepackt mit Technik, die weit über ihre geringe Größe und ihr Gewicht hinausgeht. In Kombination mit dem lichtstarken 23mm-Objektiv (f/2) ist diese Kamera die perfekte Wahl für Straßenaufnahmen unterwegs.

Ricoh GR III vor einem gelben Hintergrund

Gebrauchte Ricoh GR III

Ricoh GR III

Wenn du Wert auf Kompaktheit und Diskretion legst, dann ist die Ricoh GR III genau richtig für dich. Die Ricoh GR III kann es mit der Bildqualität viel, viel größerer Kameras aufnehmen. Wenn du eine engere Brennweite bevorzugst, ist die Ricoh GR IIIx mit einem 40mm-Äquivalentobjektiv mit f/2.8 ausgestattet.

Lies unseren Ricoh GR III-Testbericht und unseren Ricoh GR IIIx-Testbericht für Reisefotografie.

Ein Foto von einer Nikon D850 Vollformat-DSLR-Kamera vor einem gelben Hintergrund

Gebrauchte Nikon D850

Nikon D850

Wenn du auf der Suche nach einer Spiegelreflexkamera für Streetfotografie bist, probier’s mal mit der zuverlässigen und bewährten Nikon D850. Diese DSLR im Vollformat ist vielleicht eine der vielseitigsten Kameras, die jemals hergestellt wurden. Zusammen mit dem Nikon AF-S Nikkor 35mm f/1.8G ED oder dem Nikon AF-S Nikkor 35mm f/1.4G wird daraus ein tolles Streetfotografie-Setup.

Sony A7 III auf blau-violettem Hintergrund

Gebrauchte Sony A7 III

Sony A7 III

Für die Streetfotografie fällt unsere Wahl bezüglich der vielseitigsten und kostengünstigsten spiegellosen Systemkamera auf die Sony A7 III. Kombiniere die Sony A7 III mit dem Sony FE 35mm f/1.4 GM, dem Sony FE 35mm f/1.8 oder dem Sony FE 50mm f/1.8 für ein schnelles und zuverlässiges Setup. Wenn du sowohl fotografieren als auch filmen möchtest und dafür eine einzige Kamera verwenden möchtest, ist die Sony A7 III das Richtige für dich.

Leica Q2 vor einem schwarzen und weißen Hintergrund

Gebrauchte Leica Q2

Leica Q2

Die Leica Q2hält, was sie verspricht. Sie liegt gut in der Hand und ist für die Streetfotografie einfach unglaublich. Sie wurde zudem so einfach wie möglich gestaltet und liefert dennoch eine unglaubliche Bildqualität. Die Leica Q2 ist zweifellos eine Premium-Kamera – allerdings auch zu einem entsprechend hohen Preis.

Lies auch unseren ausführlichen Artikel über diese fünf Kameras für Streetfotografie.

Die besten Objektive für Streetfotografie

Ganz gleich, ob du eine DSLR oder eine spiegellose Kamera besitzt, das Objektiv ist eines der wichtigsten Bestandteile deiner Streetfotografie-Ausrüstung. Werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Brennweiten, den Unterschied zwischen Festbrennweiten und Zoomobjektiven und welches Objektiv wir für jede große Marke wählen würden.

Ian Howorth | Leica Q2 | 28mm | f/3.0 | 1/320 sec | ISO 400

Festbrennweiten

Festbrennweiten werden in der Regel als Garant für bessere Bildqualität gegenüber Zoomobjektiven wahrgenommen. Die Verwendung von Festbrennweiten kann aber auch zu einem besseren Verständnis der gewählten Brennweite führen. Deine Streetfotografie ist dann von Bild zu Bild flüssiger, weil sich jede einzelne Festbrennweite immer gleich verhält. Deine Bilder sehen dann so aus, als wären sie Teil eines einzigen Werks.

Beim Fotografieren mit Festbrennweiten lernst du alle Nuancen des jeweiligen Objektivs kennen. Noch bevor du die Kamera an deine Augen hältst, weißt du genau, wo du stehen musst. Du erfährst auch, wo die Grenzen des Objektivs liegen, oder wie es Motive verzeichnet. Festbrennweiten sind außerdem klein und unauffällig, zwei Faktoren, die in der Streetfotografie schon immer geschätzt wurden. Der Nachteil ist natürlich, dass Festbrennweiten keinen Zoom bieten. Wenn du näher an das Motiv heran willst, musst du – im wahrsten Sinne des Wortes – mit den Füßen heranzoomen. Das ist jedoch nicht immer der Fall. Dazu später mehr.

24mm Festbrennweite

Traditionell ist 24mm wahrscheinlich die weiteste Brennweite, die die meisten Streetfotograf:innen jemals verwenden werden. Mit einem 24mm-Objektiv mit Festbrennweite kannst du deine Umgebung optimal nutzen und dein Motiv in den richtigen Kontext betten. Allerdings musst du auch wirklich sehr nah an dein Motiv herangehen. Diese Brennweite ist nichts für Zartbesaitete.

Je nach Größe deines Sensors solltest du bei der Auswahl der Objektive auch den Crop-Faktor berücksichtigen. APS-C-Sensoren sind mit einem Crop-Faktor von 1,6 kleiner als Vollformat-Sensoren, und Micro-Four-Thirds-Sensoren sind mit einem Crop-Faktor von 2 noch kleiner. Wenn du also ein Objektiv auswählst, musst du das Vollformat-Äquivalent durch den entsprechenden Crop-Faktor teilen, um die entsprechende Brennweite zu erhalten. Wenn du zum Beispiel eine 24mm-äquivalente Brennweite für eine Fujifilm APS-C-Kamera suchst, teile 24mm durch 1,6, wodurch du 15mm als Ergebnis erhältst. Da es kein 15mm-Objektiv von Fujifilm gibst, würdest du dann das Fujifilm XF 16mm f/1.4 R WR.

Die meisten Canon Vollformat-DSLR-Streetfotograf:innen sind mit dem Canon EF 24mm f/1.4 L USM oder dem Canon RF 24mm f/1.8 Macro IS STM für ihre spiegellosen Gegenstücke zufrieden. Im Nikon Vollformat-Bereich haben wir das Nikon AF-S 24mm f/1.4G ED für DSLRs oder das Nikon Z 24mm f/1.8 S für spiegellose Kameras. Sony Vollformat-Fotograf:innen dabei? Versuche es mit dem Sony FE 24mm f/1.4 GM. Für APS-C-Fotograf:innen von Fujifilm: das Fujifilm XF 16mm f/1.4 R WR. Und wenn du das Micro Four Thirds-Format bevorzugst, empfehlen wir das Panasonic DG 12mm f/1.4 ASPH oder das Olympus ED 12mm f/2.

Used Canon EF 28mm f/1.8 USM

28mm Festbrennweite

Das 28mm-Objektiv ist etwas länger als das 24mm-Objektiv und etwas leichter zu handhaben. Mit einem 28mm-Objektiv musst du zwar immer noch nah an deine Motive herantreten, aber es hat weniger Verzeichnung. Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass viele der besten Straßenfotografien der Welt mit einem 28mm-Objektiv entstanden sind.

Für Canon Vollformatkameras gibt es das Canon EF 28mm f/1.8 USM für DSLR oder das Canon RF 28mm f/2.8 STM für spiegellose Kameras. Wenn du Nikon verwendest, empfehlen wir das Nikon AF-S 28mm f/1.4E ED für Vollformat-DSLRs oder das Nikon Z 28mm f/2.8 SE für spiegellose Nikon-Vollformatkameras. Sony- und Fujifilm-Fotograf:innen können mit dem Sony FE 28mm f/2 und dem Fujifilm XF 18mm f/2 R nichts falsch machen. Und wenn du Micro Four Thirds verwendest, ist das Panasonic G 14mm f/2.5 genau das Richtige für dich.

Used Sony FE 35mm f/1.8

35mm Festbrennweite

Das 35mm-Objektiv mit Festbrennweite ist das beliebteste Objektiv für die Streetfotografie und gilt weitgehend als "Standard" für die Straßenfotografie. Das 35mm-Objektiv ist der perfekte Mittelweg zwischen der "Normalität" eines 50mm-Objektivs und der Breite eines 28mm-Objektivs. Für viele Street-Fotograf:innen wäre das 35mm-Objektiv die erste Wahl, wenn sie sich für ein einziges Objektiv entscheiden müssten.Sieh dir das Canon EF 35mm f/1.4 L USM für Vollformat-DSLRs oder das spiegellose Canon RF 35mm f/1.8 IS STM Macro an. Was ist mit Vollformat-Nikon? Mit dem Nikon AF-S DX Nikkor 35mm f/1.8G für DSLR-Kameras und dem Nikon Z 35mm f/1.8 S für spiegellose Kameras bist du auf der sicheren Seite. Street-Fotograf:innen von Sony, die ein 35mm-Objektiv suchen, sollten sich für das Sony FE 35mm f/1.8 entscheiden. Bei Fujifilm bist du mit dem Fujifilm XF 23mm f/1.4 R auf dem richtigen Weg. Wenn du ein 35mm-Äquivalent für die kleineren Micro-Four-Sensoren suchst, solltest du dir das Olympus ED 17mm f/1.2 PRO ansehen.

Used Nikon AF-S 50mm f/1.4G 

50mm Festbrennweite

Wer liebt 50mm-Objektive nicht? Die meisten 50mm-Objektive verzeichnen zwar immer noch ein wenig, aber das ist praktisch nicht zu bemerken. Außerdem ist es ideal, um Szenen aus größerer Entfernung zu fotografieren – oder, wenn es nicht möglich ist, nah an das Motiv heranzugehen. Als einziges Objektiv für die Streetfotografie könnte es ein wenig zu eng sein. Aber es wird von vielen Streetfotograf:innen sehr erfolgreich eingesetzt, so dass es sich immer lohnt, das 50mm-Objektiv in Betracht zu ziehen.

Werfen wir also einen Blick auf 50mm-Objektive für deine Kamera. Wenn du eine Canon Vollformatkamera besitzt, kannst du das Canon EF 50mm f/1.8 STM für DSLRs oder das Canon RF 50mm f/1.8 STM für spiegellose Kameras verwenden. Nikon-Nutzer:innen können das Nikon AF-S 50mm f/1.4G an ihrer Vollformat-DSLR oder das Nikon Z 50mm f/1.8 S an ihrer spiegellosen Vollformat-Kamera montieren. Was ist mit Sony-Vollformatkameras? Nun, das Sony FE 50mm f/1.8 ist immer eine sichere Wahl. Wenn du die Sensorgröße auf APS-C reduzierst, kannst du das 50mm-Äquivalent Fujifilm XF 35mm f/1.4 R verwenden. Wenn du auf Micro Four Thirds gehst, empfehlen wir für die Straßenfotografie das 50mm-Äquivalent Panasonic DG 25mm f/1.4 ASPH oder das Olympus ED 25mm f/1.2 PRO.

Foto eines alten dunkelgrünen Autos, das nachts fährt, während weiße, blaue, grüne und rote Lichter auf der nassen Straße reflektiert werden, Streetfotografie von Ian Howorth

Ian Howorth | Fujifilm X100T | 23mm | f/2.0 | 1/20 sec | ISO 2000

Zoomobjektive

Zooms sind eine großartige Option für die Streetfotografie. Sie bieten dir die Flexibilität, deine Aufnahmen zu vergrößern, ohne dich zu bewegen oder an Bildqualität zu verlieren. Drehe einfach den Zoomring, und du hast die Wahl zwischen Weitwinkel und Teleobjektiv. Manchmal ist es einfach nicht möglich, mit den Füßen näher heranzugehen. Die Möglichkeit, zu zoomen, kann also ein großer Vorteil gegenüber Objektiven mit Festbrennweite sein. Allerdings können Zoomobjektive groß und sperrig sein. Sie fallen also möglicherweise viel mehr auf, als wenn du mit einem Objektiv mit Festbrennweite fotografierst.

Aus bildtechnischer Sicht bedeutet ein Objektiv, das von 24mm bis 70mm reicht, dass deine Bilder anders aussehen, wenn du den gesamten Zoombereich nutzt. Du kannst "mit den Füßen zoomen". Wenn du jedoch mit einem 70mm-Objektiv ein weiter entferntes Motiv in den Bildausschnitt bringst, sieht es ganz anders aus als bei einer Nahaufnahme mit einem 35mm-Objektiv.

Schließlich kann das Fotografieren mit einem Zoom die Faulheit fördern. Und was ist falsch daran, faul zu sein? Nun, manchmal könnte eine "ziemlich gute" Aufnahme – aufgenommen mit einer längeren Brennweite – auch eine spektakuläre Nahaufnahme mit einem weiteren Brennweitenbereich sein. In der Streetfotografie muss man sich, wie bei vielen anderen Dingen auch, oft anstrengen, um Ergebnisse zu erzielen.

Werfen wir einen Blick auf einige der Optionen. Wenn du eine Canon Vollformat-DSLR verwendest, probiere das Canon EF 24-70mm f/2.8 L USM oder sein spiegelloses Gegenstück, das Canon RF 24-70mm f/2.8 L IS aus. Diese Zoomobjektive sind gute Optionen für die Straßenfotografie. Das gilt auch für die Nikon Zoomobjektive, wie das Nikon AF-S Nikkor 24-70mm f/2.8E ED VR für Vollformat-DSLRs. Wenn du auf eine spiegellose Vollformatkamera von Nikon umgestiegen bist, kannst du auch das Nikon Nikkor Z 24-70mm f/4 S verwenden.

Du hast in eine spiegellose Vollformatkamera von Sony investiert und suchst ein Zoomobjektiv für die Streetfotografie? Das Sony FE 24-70mm f/4 ZA OSS Zeiss Vario-Tessar T* ist eine gute Wahl. Wenn du eine APS-C-Kamera von Fujifilm besitzt, kannst du deine Ausrüstung mit dem Fujifilm XF 18-55mm f/2.8-4 R LM OIS vervollständigen.

Zu guter Letzt haben wir noch die Micro Four Thirds-Kameras. Wenn du auf der Suche nach einem vielseitigen Brennweitenbereich für die Streetfotografie bist, gibt es das Panasonic G X 12-35mm f/2.8 II ASPH P. OIS. und das Olympus 12-45mm f/4 PRO.

Ein Foto aus der Vogelperspektive eines roten Londoner Busses, der über die Tower Bridge fährt, während die Themse darunter hindurchfließt, aufgenommen mit der Leica Q2.

Leica Q2 | 28mm | f/6.3 | 1/640 | ISO 800

Kameraeinstellungen für Streetfotografie

Alle schießen ihre Fotos ein bisschen anders und haben ihre eigenen Regeln. Manche machen es herausfordernder und spaßiger, während andere dafür sorgen, dass man die Aufnahme bekommt. 

Weitwinkelobjektive haben einen entscheidenden Vorteil. Du kannst die Blende auf f/5.6 und mehr einstellen und hast alles im Blick – von einem Meter bis unendlich – und kannst das Fokussieren fast vergessen. Die Autofokus-Technologie hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Wenn du aber unbedingt ein Foto machen musst, vor allem in einer belebten Gegend mit vielen Menschen, kann es sein, dass der Autofokus die Schärfe nicht immer dort trifft, wo du sie brauchst. Diese Einstellungen sind zwar unterschiedlich, wenn es hell ist oder dunkel wird, aber sie sollten gute Ergebnisse liefern, wenn du dich auf die Aufnahme konzentrieren musst.

  1. Stelle die Blendenöffnung zwischen f/5.6 und f/11

  2. Stelle die Verschlusszeit zwischen 1/125 und 1/500

  3. Stelle den ISO-Wert auf Automatik

Connor Redmond | Ricoh GR IIIx | 26mm | f/4.0 | 1/400 sec | ISO 200

FAQs — Häufig gestellte Fragen

Sieh dir einige der am häufigsten gestellten Fragen zu Streetfotografie an, beantwortet vom MPB-Team.

Was ist Streetfotografie?

Streetfotografie ist ein Genre der Fotografie, welches sich auf Menschen und ihre Beziehung zu Ort und Zeit konzentriert. 

Wie erschaffe ich Streetfotografie?

Sieh dir deine Umgebung an. Sieh dir an, was den Ort zu etwas Besonderem oder Einzigartigem macht, sei es durch die Architektur, die Menschen und Lichtverhältnisse. Diese drei Dinge werden mit hoher Wahrscheinlichkeit in all deinen Aufnahmen vorherrschend sein.

Was mache ich, wenn ein:e Passant:in nicht in meiner Streetfotografie zu sehen sein möchte?

Sei respektvoll und höflich. Abhängig von der Gesetzeslage vor Ort kannst du entweder erklären, dass du dich innerhalb des Rechts bewegst oder du kannst dich entschuldigen und die Bilder löschen. Generell ist es besser vorsichtig zu sein und es zu vermeiden,  eine Foto von einer Person in einer verletzlichen oder verfänglichen Situation zu machen – ganz unabhängig von der rechtlichen Lage. 

Wie wird meine Streetfotografie altern?

Da es bei der Streetfotografie um Menschen und Zeit geht, sind die Bilder oft mit kleinen und manchmal auch offensichtlichen Hinweisen darauf versehen, wo und wann sie aufgenommen wurden. Im Laufe der Zeit kann das "Siegel" von Ort und Zeit eine der Stärken des Werks sein.

Müssen in der Streetfotografie Menschen abgebildet sein?

In der Streetfotografie stehen traditionell die Menschen im Mittelpunkt des Bildes. In letzter Zeit handelt Straßenfotografie jedoch zunehmend über Menschen. Ironischerweise müssen dafür nicht immer Menschen im Bild zu sehen sein.

An empty seat in an empty train carriage, photo by Hermann Furin with a Fujifilm X100V

Hermann Furin | Fujifilm X100V | 23mm | f/2 | 1/125 | ISO 400

Ist Streetfotografie immer ungestellt?

Die kurze Antwort lautet: Ja. Bei der Straßenfotografie geht es darum, eine bestimmte "Wahrheit" über Menschen an Orten und in der Zeit zu zeigen und widerzuspiegeln. Durch das Posieren oder Reagieren auf die Kamera verändert das Motiv die Darstellung seiner selbst an diesem Ort. Ihre Handlungen sind nicht mehr echt, der Moment ist nicht mehr offen und das Bild ist keine Straßenfotografie mehr. Es gibt zwar für alles Ausnahmen, aber manchmal erfordern Definitionen Grenzen – und Ehrlichkeit ist eine dieser Voraussetzungen.

Was sind die Regeln der Streetfotografie?

Du brauchst nicht immer Menschen. Du kannst in Farbe fotografieren. Du kannst etwas anderes als ein 35mm-Objektiv verwenden. Der eingefangene Moment muss ehrlich sein.

Schwarz-Weiß-Bild einer Person, die in einem Lichtstrahl zwischen Wolkenkratzern steht

Connor Redmond | Ricoh GR III | f/4.0 | 1/2000 sec | ISO 200

Lass dich inspirieren: Interviews mit Streetfotograf:innen

Entdecke die folgenden Interviews mit dem deutschen Streetstyle-Fotografen Nick Leuze und der preisgekrönten Street-Fotografin Polly Rusyn.

3 Männer in Cowboy-Kostümen posieren für eine Kamera

Nick Leuze

Die Straßen der Stadt sind die wahren Laufstege. Für den Streetstyle-Fotografen Nick Leuze war die Modefotografie schon immer ein Teil seines Lebens. In diesem Interview sprechen wir mit Nick über seine Ausrüstung, Mode und Streetstyle.

Lies unser Interview mit Nick Leuze.

Polly Rusyn

Fujifilm X100V | 23mm | f/16 | 1/1000 sec | ISO 1600

Polly Rusyn

Polly Rusyn ist eine preisgekrönte Streetfotografin mit Sitz in London, Großbritannien. Ihre Arbeit ist geprägt von Farben und der Lebendigkeit von Orten und Menschen. Sie nutzt die Welt als eine sich ständig verändernde Leinwand und stellt mit Humor, Licht und der Gegenüberstellung von Objekten und Elementen das alltägliche Leben dar.

Lies unser Interview mit Polly Rusyn.


Vielen Dank, dass du den MPB Leitfaden zur Streetfotografie gelesen hast. Wir hoffen, dass du einen umfassenden Überblick über die Erstellung von Streetfotos, Kameraempfehlungen und Ratschlägen erhalten hast sowie von den Interviews mit Expert:innen inspiriert wurdest.

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