
Test: Fujifilm X100F | Kompaktkamera für Reisefotografie
Veröffentlicht am 19. November 2025 von MPB
Die Fujifilm X100F kam 2017 als Nachfolgerin der beliebten Fujifilm X100T auf den Markt. Äußerlich sind sich die beiden sehr ähnlich, aber unter der Haube hat sich einiges getan. Das größte Upgrade ist der 24-Megapixel-X-Trans-Sensor, der auch in der X-Pro 2 und X-T2 verbaut ist. Die X100F hat also definitiv ihren Teil zur Beliebtheit der X100-Serie beigetragen.
Connor Redmond hat die Fujifilm X100F getestet und sich neben den technischen Daten und der Performance auch das Design und Handling genauer angesehen. Außerdem erfährst du, wie der einzigartige Hybridsucher und das 35-mm-Vollformatäquivalentobjektiv der Kamera in der Praxis abschneiden und wie die X100F in Sachen Bildqualität und Autofokus schlägt.
Als ich 2019 meine großartige, aber langweilige Sony A7 II gegen eine Fujifilm X100F eintauschte, wollte ich vor allem meinen Spaß an der Fotografie neu entdecken. Die X100F erschien mir dabei die richtige Wahl – und sie sieht auch noch gut aus. 10.000 Fotos später ist die X100F auch heute noch die Digitalkamera, die ich am häufigsten nutze.
Auch wenn ich mir manchmal ein anderes Objektiv oder einen größeren Sensor wünschen würde, fotografiere ich nach wie vor am liebsten mit meiner X100F. Schließlich fördern Einschränkungen die Kreativität, und ich habe noch keine Kamera gefunden, die meinen gewünschten fotografischen Stil aus mir herauskitzelt.

Gebrauchte Fujifilm X100F
Fujifilm X100F: Technische Daten
Objektiv | 23 mm f/2 | 1. Gen. | |
Vollformatäquivalent | 35 mm | |
Sensortyp | APS-C CMOS | |
Prozessor | X-Processor Pro | |
Megapixels | 24 | |
Filmsimulationen | 9 | |
ISO (Standard) | 200–12.800 | |
ISO (erweitert) | 100–51.200 | |
Autofokus | Kontrast, Phase, Tracking, Gesicht | |
Fokuspunkte | 325 | |
Serienaufnahmen | Max. 8 Bilder pro Sekunde | |
LCD | 3 Zoll | |
LCD-Punkte | 1,04 Mio. | |
Klappbares Display | Nein | |
Touchscreen | Nein | |
Rückseitiges D-Pad | Ja | |
Sucher | 2,36 Mio. Punkte | |
Vergrößerung | 0,5x | |
Abdeckung | 92 % |
Stärken
Einzigartiger Hybridsucher
Hochwertige JPEGs direkt aus der Kamera
Praktischer Autofokus-Joystick
Super nützlicher eingebauter Neutraldichtefilter (ND-Filter)
Zentralverschluss ermöglicht Blitzsynchronisationszeiten von 1/250 bis 1/4000
Stylisches klassisches Design
Großartige Filmsimulationen und „Filmrezepte“
Schwächen
Einschränkungen durch die Festbrennweite
Durchschnittliche Akkulaufzeit (Ersatzakku empfehlenswert)
Autofokus manchmal etwas träge
Schlechte Videoleistung
Erster Eindruck
Die Fujifilm X100F hat der X100-Serie den nötigen Schliff verliehen, der sie zum Kult gemacht hat. Ihre hervorragende Bildqualität kann mit moderneren Kameras nach wie vor mithalten und ist für die meisten Zwecke mehr als ausreichend. Die kompakte Größe und das fantastische 35-mm-Äquivalent-Objektiv der X100F eignen sich besonders für die Reise- und Streetfotografie, und ihr Preis-Leistungs-Verhältnis ist angesichts ihres Funktionsumfangs wahrscheinlich das beste der ganzen Serie.

Gebrauchte Fujifilm X100F
Design und Handhabung
Die Fujifilm X100F übernimmt das klassische Messsucher-Design, für das die X100-Serie bekannt ist. Ihr Retro-Look und das komplett aus Metall gefertigte Gehäuse und Objektiv machen einen soliden Eindruck.
Durch ihre kompakten Maße ist die Kamera ideal für die Street- oder Reisefotografie, wirkt aber trotzdem nicht fummelig. Die Position und das Vintage-Design der Drehschalter für Verschlusszeit, Blende und Belichtungskorrektur wirken genau wie bei ihrer Vorgängerin durchdacht. Zusätzlich gibt es bei der X100F aber auch noch einen eingebauten ISO-Drehschalter auf der Deckplatte, der an Analogkameras erinnert.
Insgesamt bietet die X100F ein großartiges Fotografieerlebnis. Besonders gefällt mir der nostalgische Look in Kombination mit einem schönen Lederband, das nicht nur gut aussieht, sondern sich auch so anfühlt.

Connor Redmond | Fujifilm X100F | 23mm | f/8.0 | 1/5000 sec | ISO 640
Was das Handling betrifft, hat Fujifilm im Vergleich zu früheren Modellen gleich mehrere Verbesserungen vorgenommen. Das 3-Zoll-Display auf der Rückseite ist nach links gerückt, sodass sich jetzt alle Tasten auf der rechten Seite befinden. Das macht es Leuten wie mir, die gerne einhändig fotografieren, leichter. Mit ihrem schönen Daumengriff bietet die X100F ein Point-and-Shoot-Erlebnis, das wirklich Spaß macht und wenn man, wie ich, gerne im Vorbeigehen fotografiert, auch wirklich nützlich ist.

Fujifilm X100F | 23mm | f/6.4 | 1/800 sec | ISO 200
Auch der Fokus-Joystick (oder Fokushebel) in der Nähe des Daumengriffs, den Fujifilm bei der X100F eingeführt hat, ist sehr praktisch. Mit ihm wird die Auswahl von Fokuspunkten schnell und intuitiv. Ich nutze diese Funktion wirklich ununterbrochen. Sie funktioniert unglaublich gut und ist ein willkommenes Upgrade gegenüber älteren X100-Modellen, die sie nicht hatten.
Tipp: Wenn du größere Hände hast, solltest du in einen Metallgriff investieren. Die Kamera ist ziemlich kompakt und dieser kleine zusätzliche Griff kann dir die Bedienung erleichtern.

Ian Howorth | Fujifilm X100F | f/4 | 1/4000 sec | ISO 250
Hybridsucher
Besonders bemerkenswert ist auch der Hybridsucher der X100F, der von Anfang an bei allen Modellen der X100-Serie zu finden ist. Dieses geniale System ermöglicht es dir, sowohl mit einem optischen als auch mit einem elektronischen Sucher zu arbeiten.
Der OVF-Modus (optischer Sucher) erinnert an einen klassischen Messsucher mit einem weiten Sichtfeld und hellen Rahmenlinien, mit denen du ungefähr abschätzen kannst, was du aufs Bild bekommst. Der optische Sucher ist klar und verzögerungsfrei, sodass du Bewegungen in Echtzeit sehen kannst, selbst wenn sie nicht ganz innerhalb des Rahmens stattfinden. Das erleichtert besonders bei Streetaufnahmen die Komposition und hilft dir abzuschätzen, welche Motive vielleicht auch noch mit im Bild sein werden. Auch bei schwachem Licht ist ein optischer Sucher ziemlich nützlich, da er nicht körnig oder dunkel wird, wenn das Licht abnimmt.
Über den Hebel an der Vorderseite kannst du vom OVF in den EVF-Modus (elektronischer Sucher) umschalten, mit dem du eine digitale Livevorschau deiner Bilder erhältst. Mit seinen 2,36 Millionen Bildpunkten ist der elektronische OLED-Sucher der X100F scharf und präzise genug, um dir ein Bild davon zu machen, wie die Belichtung und Farben auf deinen Fotos aussehen werden. Außerdem findest du hier hilfreiche Tools wie ein Histogramm, eine Wasserwaage oder Fokus-Peaking.
Was dieses System meiner Meinung nach aber wirklich einzigartig macht, ist seine Hybridoption. Im optischen Modus kannst du ein kleines elektronisches Unterfenster in der Ecke des Suchers aufrufen, um den Fokuspunkt zu vergrößern oder die Belichtung genauer abzuschätzen. Diese Ansicht ist auch als dualer optischer Sucher/elektronischer Entfernungsmesser (ERF) bekannt und bietet das Beste beider Welten.

Zentralverschluss
Die Entscheidung, für das Objektiv der X100-Serie einen Zentralverschluss zu wählen, war definitiv die richtige. So funktioniert die Blitzsynchronisation selbst bei einer Verschlusszeit von 1/4000, und du kannst auch bei hellem Licht einen Aufhellblitz verwenden, ohne auf die typische Synchronisationsgeschwindigkeit bei Schlitzverschlüssen (1/250) beschränkt zu sein.
Mit dieser Funktion kannst du zum Beispiel den Vordergrund des Bildes von einem hellen Himmel oder Sonnenuntergang abheben und so einen Look kreieren, der sonst nicht möglich wäre. Und das Beste ist: Wenn du offenblendig fotografieren möchtest, um eine gewisse Tiefenschärfe zu erzielen, und zusätzlich einen Aufhellblitz verwendest, ist das mit dem Zentralverschluss kein Problem. Bei einem herkömmlichen Schlitzverschluss hingegen wären deine Bilder überbelichtet. Außerdem ist der Zentralverschluss viel leiser als ein Standardverschluss, sodass er sich ideal für diskrete Street- oder Hochzeitsfotos eignet, bei denen Kamerageräusche stören könnten.
Der Fujifilm EF-20 TTL und der Fujifilm EF-X20 sind mit Abstand die besten Blitzgeräte für die X100F und die gesamte X100-Serie. Ich selbst habe einen EF-20, habe aber auch schon den teureren EF-X20 verwendet. Der EF-X20 lässt sich im Gegensatz zum EF-20 leider nicht nach oben und unten neigen, sodass du die Decke nicht als Reflexionsfläche nutzen kannst. Beide Blitze sind super kompakt, aber überraschend leistungsstark. Ich benutze sie gerne für ungewöhnliche Aufnahmen, sie eignen sich aber auch bestens als Aufhellblitze für Motive, bei denen der eingebaute Blitz einfach nicht ausreicht.

Connor Redmond | Fujifilm X100F | Fujifilm EF-20 TTL Flash | 23mm | f/5.6 | 1/2000 sec | ISO 200
Die Bilder oben und unten zeigen ein paar kreative Möglichkeiten, wie du die X100F in Kombination mit einem Blitz nutzen kannst. Das obere Bild ist so belichtet, dass der blaue Himmel hinter den Blumen und dem Baum gut rüberkommt, während der Blitz den Vordergrund ausleuchtet. So entstand ein ausgewogenes und interessantes Bild mit klar definiertem Vorder-, Mittel- und Hintergrund.
Beim nachfolgenden Bild wollte ich den Hintergrund verblassen lassen, um die Blumen auf dem Balkon hervorzuheben. Diesen Effekt erhältst du, indem du den Blitz auf volle Leistung stellst, sodass ein ausgewaschener Rahmen entsteht, wenn du nah genug am Motiv bist. Ich persönlich bin ein großer Fan dieses fast gespenstischen Looks.
Diese beiden Effekte lassen sich mit der Fujifilm X100F sehr einfach erzielen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich den Blitz verstanden habe, aber die TTL-Funktion macht es dir leicht.

Connor Redmond | Fujifilm X100F | Fujifilm EF-20 TTL Flash | 23mm | f/4.0 | 1/125 sec | ISO 2500
Aufnahmeerlebnis mit dem 23-mm-Objektiv der Fujifilm X100F
Genau genommen dreht sich bei der X100F alles um ihr kompaktes 23-mm-f/2-Festbrennweitenobjektiv, das auf dem APS-C-Sensor der Kamera 35 mm im Vollformat entspricht. Mit diesem Objektiv zu fotografieren ist ein einzigartiges Erlebnis. Im Zeitalter der Zoom- und Wechselobjektive hat es schon fast etwas Befreiendes, mit einer Festbrennweite zu fotografieren, denn damit lernt man am besten, wie man den richtigen Rahmen für seine Aufnahmen wählt und technische Einschränkungen zu kreativen Chancen macht.

Connor Redmond | Fujifilm X100F | 23mm | f/5.6 | 1/2000 sec | ISO 200
Glücklicherweise ist das 35-mm-Äquivalent eine sehr vielseitige Brennweite, die weit genug für Landschafts- und Streetaufnahmen, aber eng genug für Detailaufnahmen ist. Und genau das macht die X100F zu einer perfekten Kamera für unterwegs.

Connor Redmond | Fujifilm X100F | 23mm | f/5.6 | 1/40 sec | ISO 200
Die optische Leistung des Objektivs hat mich noch nie enttäuscht – trotz seines kompakten Formats. In meinem bevorzugten Brennweitenbereich von f/4.0 liefert es scharfe Ergebnisse, und selbst bei f/2.0 sind die Bilder beeindruckend. Bei offener Blende verschwimmen die Ecken erwartungsgemäß, aber das Motiv bleibt wunderbar scharf – mit einem schönen Unschärfeverlauf. Bei sehr kurzen Fokussierabständen (zum Beispiel bei Makroaufnahmen) kann es bei offener Blende (f/2) zu einer Aufweichung der Aufnahmen und einem gewissen Flare kommen. Bei normalen Entfernungen wird das eigentliche Motiv bei f/2 von der X100F aber perfekt scharf abgebildet.
Das eingebaute Objektiv der X100F verleiht deinen Bildern jede Menge Charakter und hat so einiges drauf. Es ist auch einer der Gründe, warum das Fotografieren mit dieser Kamera so verdammt viel Spaß macht.
Autofokus
Fujifilm hat beim Autofokus der X100F erhebliche Verbesserungen vorgenommen und damit die Leistung deutlich an andere spiegellose Kameras der Fujifilm X-Serie angenähert. Die X100F verwendet ein hybrides Autofokussystem, das Phasendetektionspixel mit einem Kontrastautofokus kombiniert. In der Praxis bedeutet das, dass du das Beste aus beiden Welten bekommst: Die Phasendetektion sorgt für eine schnelle Anfangsfokussierung bei gutem Licht, während die Kontrastdetektion den Fokuspunkt bestätigt, insbesondere in kontrastarmen oder schwach beleuchteten Szenen.

Connor Redmond | Fujifilm X100F | 23mm | f/5.6 | 1/40 sec | ISO 200
In Sachen Geschwindigkeit und Genauigkeit des Autofokus ist die X100F spürbar schneller als ihre Vorgängerinnen. Bei gutem Licht stellt die Kamera schnell scharf – bei statischen Motiven sogar fast sofort. Für Streetfotografie und Alltagsaufnahmen ist der Autofokus definitiv bestens geeignet.
Auch neue Fokusmodi wurden bei der X100F eingeführt, darunter ein Zonenautofokus und eine Weitwinkel-/Tracking-Funktion, die nützlich für die Verfolgung bewegter Motive sein können. Das heißt aber nicht, dass die X100F eine perfekte Sportkamera ist. Der kontinuierliche Autofokus hat einiges auf dem Kasten, ist aber nicht Klassenbester. Die größte Einschränkung ist der Fokusmotor des Objektivs, der trotz Verbesserungen noch immer nicht so schnell ist wie bei professionellen Wechselobjektiven. Bei der gelegentlichen Verfolgung von bewegten Motiven (zum Beispiel, wenn jemand langsam auf dich zukommt) funktioniert er zwar ganz gut, hat aber so seine Probleme mit schnellen oder unregelmäßigen Bewegungen.

Connor Redmond | Fujifilm X100F | 23mm | f/5.6 | 1/60 sec | ISO 200
Es gibt bei der X100F zwar auch eine Gesichts- und Augenerkennung, diese ist aber recht unzuverlässig. Ich habe sie nur selten benutzt, da sie besonders bei schwachem Licht dazu neigt, das falsche Motiv zu wählen. Bei neueren Modellen hat Fujifilm hier ordentlich nachgebessert, aber bei der X100F funktioniert die Gesichtserkennung am besten, wenn dein Motiv klar erkennbar und die Szene nicht zu chaotisch ist.
Bei schwachem Licht ist der Autofokus der X100F ein wenig langsam, was aber durchaus den Erwartungen entspricht. Die Phasendetektionspixel der Kamera haben eine begrenzte Lichtschwelle. Darüber hinaus übernimmt die Kontrasterkennung und es kann kurz dauern, bis der Fokus fixiert wird. Die gute Nachricht ist, dass die X100F trotzdem bis zu einem Wert von etwa 1EV fokussieren kann. Außerdem hat die Kamera eine eingebaute Autofokushilfsleuchte, die beim Fokussieren auf kurze Distanzen im Dunkeln ein absoluter Lebensretter sein kann.
Insgesamt ist die Autofokusleistung im Vergleich zu früheren Modellen der X100-Serie deutlich besser, und für die meisten fotografischen Genres reicht der Autofokus der X100F völlig aus. Der Autofokus-Joystick ist hilfreich, um den Fokuspunkt genau dort zu platzieren, wo du ihn haben möchtest.

Connor Redmond | Fujifilm X100F | 23mm | f/4.0 | 1/210 sec | ISO 250
Bildqualität
Jetzt aber zum Wesentlichen. Die X100F liefert mit ihrem 24,3-Megapixel-X-Trans-CMOS-III-Sensor (APS-C-Größe) hervorragende Bilder.
Die Farben sind Geschmackssache, aber der Standard-Look von Fujifilm ist in der Regel lebendig und trotzdem naturgetreu. Wenn überhaupt, hat Fujifilm einen Hang zu einer analogähnlichen Ästhetik (daher die Filmsimulationen), mit einer Tiefe und Fülle, die ich besonders ansprechend für die Reise- und Porträtfotografie finde. Und wenn du einen anderen Look bevorzugst, findest du alle Farbdaten zur Bearbeitung in den RAW-Dateien.

Connor Redmond | Fujifilm X100F | 23mm | f/8.0 | 1/30 sec | ISO 640
Das Geheimnis der X100F und der gesamten X100-Serie ist die feine Abstimmung zwischen Objektiv und Sensor. Zusammen sorgen sie für eine ganz bestimmte Magie und trotz des kompakten Formats der Kamera für beeindruckend scharfe, lebendige Ergebnisse.
Dynamikumfang
Eine weitere Stärke der X100F ist ihr Dynamikumfang. Mit dieser Kamera bleiben insbesondere bei Basis-ISO-Werten viele Details erhalten – sowohl bei Aufnahmen von hellen Himmeln als auch in schattigen Bereichen kontrastreicher Szenen. Das gibt dir mehr Flexibilität bei der Nachbearbeitung.

Connor Redmond | Fujifilm X100F | 23mm | f/4.0 | 1/950 sec | ISO 400
Fujifilms kamerainterne Modi für den Dynamikumfang (DR100, DR200 und DR400) unterstützen dich dabei, im JPEG-Format Lichtpunkte einzufangen, indem sie die Tonkurve anpassen. Dabei wird das Bild zunächst unterbelichtet und dann werden die Schatten aufgehellt. Wenn du allerdings im RAW-Format fotografierst, hast du jede Menge Spielraum für die Wiederherstellung von Details.
ISO-Performance
Was die ISO-Leistung betrifft, spielt die X100F in ihrer Klasse ganz oben mit. Der Standard-ISO-Bereich liegt zwischen 200 und 12.800, der erweiterte zwischen 100 und 51.200. Im gesamten Standardbereich kommt es zu sehr wenig Rauschen. Ich konnte sogar kaum einen Unterschied zwischen ISO 800 und ISO 3200 feststellen.

Connor Redmond | Fujifilm X100F | 23mm | f/2.0 | 1/60 sec | ISO 2000
Aufnahmen mit hoher ISO-Empfindlichkeit sind in der Regel farbtreu und kontrastreich, und ein leichtes Rauschen lässt sich bei Bedarf in der Nachbearbeitung gut reduzieren. Bei ISO 12.800 ist das Rauschen zwar deutlicher und der Dynamikumfang nimmt ab, aber bemerkenswerterweise produziert die JPEG-Engine der X100F für den Hausgebrauch immer noch brauchbare Bilder.
Im erweiterten ISO-Bereich (25.600 und 51.200) zeigt der Sensor der Kamera, was er im Notfall wirklich kann. Allerdings kannst du bei diesen Werten nur im JPEG-Format fotografieren, da die Bildqualität hier merklich leidet. Du siehst ausgewaschene Farben und feinere Details, die durch die Rauschunterdrückung am oberen Ende verwischt werden. Das nachfolgende Bild habe ich bei ISO 8000 aufgenommen. Besonders in den Schattenbereichen ist hier ein starkes Rauschen sichtbar.

Connor Redmond | Fujifilm X100F | 23mm | f/2.0 | 1/60 sec | ISO 8000
Eingebauter 3-Stufen-ND-Filter
Bei hellem Licht ist der eingebaute 3-Stufen-ND-Filter der X100F sehr nützlich. Er reduziert das einfallende Licht um drei Blendenstufen, was bei offenblendigen Aufnahmen (f/2) bei hellem Tageslicht, oder wenn die Kamera sonst überbelichten würde, äußerst hilfreich ist.
Stell dir vor, du bist mittags am Strand und möchtest ein Porträt mit f/2 aufnehmen. In der Regel kommt es hier sogar bei 1/1000 s zu einer Überbelichtung. Mit aktiviertem ND-Filter hast du fast das Gefühl, mit einer Belichtungszeit von 1/8000 s zu fotografieren.

Connor Redmond | Fujifilm X100F | 23mm | f/8.0 | 1/2500 sec | ISO 640
Bei Langzeitbelichtungen kannst du den ND-Filter auch kreativ nutzen. Der reduzierte Lichteinfall um drei Blendenstufen hilft dir, Bewegungen zu verwischen, sodass du mit langsameren Verschlusszeiten zum Beispiel bei Wasserfällen einen milchigen Effekt erzielen oder vorbeiziehende Wolken einfangen kannst, ohne deine Fotos überzubelichten. Und weil der ND-Filter in die Kamera integriert ist, kannst du ihn im Handumdrehen ein- und ausschalten.
Fujifilm X100F: Beispielbilder

Links: Fujifilm X100F | 23mm | f/5.6 | 1/1100 sec | ISO 200 Rechts: Fujifilm X100F | 23mm | f/11 | 1/950 sec | ISO 1600

Connor Redmond | Fujifilm X100F | 23mm | f/5.6 | 1/15 sec | ISO 1000

Connor Redmond | Fujifilm X100F | 23mm | f/2.0 | 1/90 sec | ISO 250

Ian Howorth | Fujifilm X100F | f/2.8 | 1/1250 sec | ISO 400

Ian Howorth | Fujifilm X100F | f/8 | 1/320 sec | ISO 200

Ian Howorth | Fujifilm X100F | f/5.6 | 1/350 sec | ISO 320

Connor Redmond | Fujifilm X100F | 23mm | f/2.0 | 1/30 sec | ISO 320

Connor Redmond | Fujifilm X100F | 23mm | f/5.6 | 1/30 sec | ISO 400
Vergleich: Fujifilm X100F und X100V
Die X100F-Nachfolgerin Fujifilm X100V brachte einige Verbesserungen mit. Die wichtigsten davon hier im Vergleich:
Objektiv: Wie bei ihren Vorgängerinnen ist bei der X100F dasselbe 23-mm-f/2-Objektiv verbaut. Die X100V hingegen erhielt ein neues 23-mm-f/2-Objektiv. Wir haben die beiden Objektive in unserem Testbericht zur Fujifilm X100V unter die Lupe genommen und festgestellt, dass es ab f/5.6 praktisch keine Unterschiede gibt. Bei f/2 und f/2.8 liefert das neuere Objektiv in bestimmten Situationen allerdings kontrastreichere und schärfere Ergebnisse.
Sensor- und Bildqualität: Die X100V hat den neueren 26,1-Megapixel-X-Trans-IV-Sensor von der Fujifilm X-Pro 3 und der Fujifilm X-T4 geerbt. Mehr dazu erfährst du in unserem Testbericht zur Fujifilm X-Pro 3 und unserem Testbericht zur Fujifilm X-T4. Der 24,3-Megapixel-X-Trans-III-Sensor der X100F und der Sensor der X100V sind in Sachen Auflösung kaum zu unterscheiden. Der Unterschied beträgt gerade einmal 1,8 Megapixel, und beide Kameras liefern detailgenaue Bilder.
Autofokus und Geschwindigkeit: Die X100V verwendet den X-Prozessor 4 und einen besseren Autofokusalgorithmus, die zusammen für deutlich mehr Phasendetektionspunkte über das gesamte Bildfeld hinweg sorgen. Ihr Autofokus ist besser für Action- oder spontane Aufnahmen geeignet, obwohl die X100F für den allgemeinen Gebrauch und statische Motive sehr zuverlässig ist.
Video: Wenn dir die Videoqualität wichtig ist, ist die X100V definitiv die bessere Wahl. Mit ihr kannst du 4K-Videos und Zeitlupenaufnahmen mit 120 fps machen. Die Videofunktionen der X100F sind weitaus eingeschränkter und stehen hier nicht im Vordergrund.
Weitere Funktionen: Die X100V kommt mit einigen Verbesserungen bei der Bedienung. Ihr kippbares Display auf der Rückseite erleichtert zum Beispiel das Fotografieren aus der Hüfte oder über Kopf. Außerdem ist sie mit einem optionalen Adapterring und Filter wetterfest. Die X100F hingegen hat ein festes Display und bietet keinen Schutz vor Regen oder Staub.
Im Vergleich zur X100F ist die X100V insgesamt eher eine Weiterentwicklung als eine Revolution. Auf dem Papier und in der Praxis ist sie aber definitiv die bessere Kamera, auch wenn die Verbesserungen in der Alltagsfotografie kaum ins Gewicht fallen.
Für Fotograf:innen mit einem kleineren Budget ist die X100F deutlich erschwinglicher als die X100V, bietet aber dennoch einen hervorragenden Autofokus, eine großartige Bildqualität und eine starke Performance für die Streetfotografie und den allgemeinen Gebrauch.

Gebrauchte Fujifilm X100F
Fazit: Ist die Fujifilm X100F die richtige Kamera für dich?
Die Fujifilm X100F ist eine Kamera, mit der du deine Leidenschaft für die Fotografie neu entfachen kannst. Wenn du dich, wie ich, in jeder Menge Profiausrüstung verloren hast, bringt dir die X100F die Freude an der Fotografie zurück.
Bei dieser Kamera steht das Aufnahmeerlebnis im Vordergrund. Die Festbrennweite und die manuellen Bedienelemente sprechen besonders Fotograf:innen an, die am liebsten wie mit einer Analogkamera fotografieren. Wenn du deine Kameraeinstellungen lieber selbst auswählst und dich gerne bewegst, um das perfekte Bild zu bekommen, wird die X100F wahrscheinlich genauso gut gefallen wie mir.
Die X100F überzeugt durch ihre Bildqualität, wunderschöne Farben, ein Objektiv mit einem einzigartigen Charme und Dateien, die viel Spielraum für die Nachbearbeitung bieten. Sie ist ideal für Street- und Reisefotograf:innen – oder für alle, die eine alltagstaugliche Zweitkamera suchen.

Connor Redmond | Fujifilm X100F | 23mm | f/4.0 | 1/70 sec | ISO 400
Wenn du allerdings lieber mit unterschiedlichen Brennweiten und einem schnelleren Autofokus arbeitest, ist die X100F wahrscheinlich nicht die richtige Wahl für dich. Ihr Vollformatäquivalent von 35 mm ist zwar sehr vielseitig, aber sie ist keine Universalkamera und du musst dich bei ihr mit dem Gedanken anfreunden, dich viel zu bewegen. Bei ungewöhnlichen Kompositionen musst du kreativ werden, und die X100F ist mit ihren eingeschränkten Videofunktionen definitiv keine Videokamera.
Wenn du aber gerne ungeplante Aufnahmen bei langen Spaziergängen machst, hat die X100F einiges zu bieten: ein tragbares, aber solides Gehäuse, einen herausragenden APS-C-Sensor, ein schnelles Festbrennweitenobjektiv und einzigartige Funktionen wie den Hybridsucher und die High-Speed-Blitzsynchronisation. Die X100F ist mehr als die Summe ihrer Funktionen. Sie ist eine Kamera, die dich dazu ermutigt, einfach loszuziehen und neue Techniken auszuprobieren.

Connor Redmond | Fujifilm X100F | 23mm | f/2.0 | 1/600 sec | ISO 200

Gebrauchte Fujifilm X100F
FAQs
Lohnt sich die X100F noch?
Auf jeden Fall! Die Fujifilm X100F ist besonders für Street- und Reisefotograf:innen nach wie vor eine hervorragende Kamera. Ihre Bildqualität, ihr klassisches Design und der Hybridsucher ziehen sowohl Hobby- als auch Profifotograf:innen an.
Wie alt ist die Fujifilm X100F?
Die Fujifilm X100F kam offiziell im Januar 2017 auf den Markt und ist (Stand 2025) acht Jahre alt.
Wird die X100F noch hergestellt?
Nein. Fujifilm hat die Produktion der X100F Anfang 2020 eingestellt und sie durch die X100V ersetzt. Die X100F ist aber nach wie vor gebraucht bei MPB erhältlich.
Lohnt sich ein Upgrade von der X100F auf die X100V?
Wenn du Wert auf einen schnelleren Autofokus, schärfere Nahaufnahmen, einen ausklappbaren Touchscreen, Wetterbeständigkeit (mit Adapter) und 4K-Videos legst, lohnt sich ein Upgrade auf die X100V definitiv. Für Fotograf:innen, die hauptsächlich statische Aufnahmen machen und mit der Bildqualität und den Bedienelementen der X100F zufrieden sind, bleibt die X100F aber eine solide Wahl.
Ist die Fujifilm X100F eine gute Kamera für den Einstieg?
Die X100F ist nicht speziell für Anfänger:innen gedacht. Mit ihren manuellen Einstellungen und ihrem Festbrennweitenobjektiv ist sie aber ein ideales Tool, um das Fotohandwerk zu erkunden.
Wie lange hält der Verschluss der Fujifilm X100F?
Es gibt keine offiziellen Angaben von Fujifilm zur Lebensdauer des Verschlusses der X100F. Die Lebensdauer von Zentralverschlüssen ist aber in der Regel besonders hoch.
Weitere Testberichte findest du auf dem MPB-Blog.

Leitfaden: Kompaktkameras der Fujifilm X100-Serie
Lies unseren Leitfaden zur gesamten Fujifilm X100-Serie und vergleiche die beliebten Modelle X100, X100S, X100T, X100F, X100V und X100VI.

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