
Ricoh GR IV: Was wir bisher wissen
Veröffentlicht am 1. September 2025 von MPB
Gerüchten zufolge soll die Ricoh GR IV Ende 2025 auf den Markt kommen. Als Teil der beliebten GR-Serie und angesichts des aktuellen Kompaktkamera-Booms wird die GR IV schon jetzt als eine der größten Kameraveröffentlichungen des Jahres 2025 gehandelt.
Als Ricoh im Mai die GR IV ankündigte, wurden bereits einige technische Daten bestätigt. In diesem Artikel erfährst du alles, was bisher über die GR IV bekannt ist, und wie sie sich im Vergleich zu früheren Modellen schlägt. Außerdem werfen wir einen Blick auf einige Alternativen mit ähnlichen Funktionen. Stand: August 2025
Bestätigte technische Daten der Ricoh GR IV
Sensor | APS-C |
Objektiv | 18,3 mm f/2.8 (28-mm-Äquiv.) |
Megapixel | 25,7 |
Auflösung | 6192 × 4128 |
ISO | 100–204.800 |
Max. Verschlusszeit | 1/4000 |
Autofokus | Phase, Kontrast, Auge, Gesicht |
IBIS | 5 Achsen |
Max. Video | 1080, 60p |
Interner Speicher | 53 GB |
Medien | MicroSD |
Anschluss | USB-C |
Akku | DB-120 |
Akkulaufzeit | ca. 250 Auslösungen |
WLAN | 2,5/5 GHz |
Größe | 109 × 61 × 33 mm |
Gewicht | 262 g |

Gebrauchte Ricoh GR III
Ricoh GR IV vs. GR III: Die technischen Daten im Vergleich
Wie wird sich die Ricoh GR IV im Vergleich zur Ricoh GR III schlagen? Wir werfen einen genaueren Blick auf die beiden Modelle.
Sensor und Bildverarbeitung
Die GR IV bekommt einen APS-C-Sensor mit 25,7 Megapixeln und bietet somit etwas mehr Auflösung als der 24,2-Megapixel-Sensor der GR III. Da die GR III bereits 2019 auf den Markt kam, ist die geringfügige Steigerung bei den Megapixeln etwas enttäuschend.
Der kamerainterne ISO-Bereich reicht von 100 bis 204.800, womit der maximale ISO-Wert der GR IV doppelt so hoch ist wie bei der Ricoh GR III. Die Schwachlicht-Performance war dank ihres APS-C-Sensors schon bei der GR III ziemlich gut, womit bei der GR IV eine noch bessere ISO-Leistung zu erwarten ist.
Außerdem wird gemunkelt, dass die GR IV einen besseren Prozessor – den Ricoh GR Engine 7 – erhält, der etwas schneller sein sollte als der der GR III.
Objektivdesign und optische Leistung
Wie bei der GR III ist auch für die GR IV ein 18,3-mm-Objektiv mit einer Blende von f/2.8 angekündigt. Mit dem APS-C-Sensor der Kamera entspricht das in etwa 28 mm im Vollformat. Schon bei der GR III war an der Qualität des Objektivs außer leicht aufgeweichten Ecken bei maximaler Blendenöffnung nichts auszusetzen. Es bleibt also zu hoffen, dass die GR IV sogar noch besser abschneidet.
Die Ricoh GR IIIx (2021) kommt mit einem 23-mm-Objektiv (40-mm-Äquivalent). Vielleicht gibt es in ein paar Jahren dann auch eine Ricoh GR IVx?
Autofokus
Für die Ricoh GR IV ist ein hybrider Phasenkontrast-Autofokus angekündigt, mit Fokusmodi wie Auto-Bereich, Zone, Auswahl, Punktgenau, Verfolgung, Kontinuierlich und Manuell. Außerdem wird es eine Gesichts- und Augenerkennung geben.
Auch der aus der GR III bekannte Snap Focus-Modus mit voreingestellten Entfernungen von 0,3 m, 1 m, 1,5 m, 2 m, 2,5 m, 5 m und unendlich, der bei vollständigem Drücken des Auslösers direkt auf die jeweilige Distanz fokussiert, bleibt erhalten.
Stabilisierung und Verwacklungsreduktion
Im Vergleich zu der kamerainternen Bildstabilisierung mit 3 Achsen (IBIS, oder bei Ricoh als Sensor-Shift-Stabilisierung bekannt) der GR III, bietet die GR IV ein Upgrade auf fünf Achsen. Wir können also davon ausgehen, dass die IBIS der GR IV uns in Verbindung mit dem erweiterten ISO-Bereich die Low-Light-Fotografie aus der Hand erleichtern wird.

53 GB interner Speicher: Weniger als die 512 GB der Zeiss ZX1 (siehe Abbildung)
Speicher und Konnektivität
Ein interner Speicher ist praktisch, und die 53 GB der GR IV sind im Vergleich zu den mageren 2 GB der GR III ziemlich gut. Dennoch bieten andere Kompaktkameras deutlich mehr. Die Zeiss ZX1 (2021) verfügt zum Beispiel über 512 GB internen Speicher auf ihrer SSD.
Nichtsdestotrotz sollte der interne Speicher der GR IV für hunderte von RAW- und JPEG-Dateien reichen, wenn du zusätzlich microSD-Karten verwendest.
In Sachen Konnektivität erhält die GR IV mit Dual-Band-WLAN, das sowohl 2,4-GHz- als auch 5-GHz-Frequenzen (einschließlich des neuesten Wi-Fi 6 (802.11ax)-Standards) unterstützt, ein großes Upgrade. Dadurch dürfte sich die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit der drahtlosen Übertragung im Vergleich zum 2,4-GHz-Single-Band-WLAN der GR III erheblich verbessern.
Auch USB-C, das inzwischen Standard ist, wird für das Aufladen der Akkus, die Stromversorgung der Kamera und die Datenübertragung unterstützt.
Design und Bedienung
Die GR IV ist im Wesentlichen ähnlich gebaut wie ihr Vorgängermodell. Mit ihren etwas kompakteren Maßen (109 × 61 × 32,7 mm) und einem Gewicht von 262 g ist sie aber immer noch gut tragbar.
Der 3-Zoll-Touchscreen mit ca. 1,04 Millionen Bildpunkten auf der Rückseite bleibt fest (nicht neigbar).
Akku
Anscheinend erhält die Ricoh GR IV einen verbesserten Akku (DB-120), mit dem du 25 % mehr Fotos mit einer einzigen Akkuladung aufnehmen kannst. Wir können also mit knapp 250 Aufnahmen rechnen, was eine willkommene Verbesserung gegenüber den 200 Aufnahmen der GR III ist. Wenn du den ganzen Tag unterwegs bist, solltest du aber trotzdem noch ein paar Ersatzakkus einpacken.
Was fehlt?
Wie schon bei der GR III waren scheinbar auch bei der GR IV einige Kompromisse in Sachen Funktionsumfang notwendig, um die Kamera schön kompakt zu halten. Dabei handelt es sich zwar um keine Dealbreaker, aber wir wollten sie trotzdem erwähnen.
Kein integrierter Sucher: Du musst also den LCD auf der Rückseite verwenden, um den richtigen Bildausschnitt zu finden. Bei der GR III konnte man allerdings über den Blitzschuh einen Sucher anschließen, was wahrscheinlich auch bei der GR IV der Fall sein wird.
Kein neigbares Display: Ein Nachteil beim Fotografieren auf Hüfthöhe.
Kein Wetterschutz: Da die GR IV offiziell nicht gegen Staub oder Feuchtigkeit geschützt ist, solltest du sie lieber trocken halten.
Kein integrierter Blitz: Aber voraussichtlich wird es auch bei diesem Modell möglich sein, einen Aufsteckblitz über den Blitzschuh anzuschließen.
Kein 4K-Video: Um Überhitzung zu vermeiden, bieten die Kameras der GR-Serie kein 4K-Video. Aber auch wenn du für Videoaufnahmen wahrscheinlich ohnehin zu einer anderen Kamera greifen würdest, ist 4K mittlerweile Standard und wäre schön gewesen.
Sobald wir die GR IV in die Hände bekommen, werden wir sie eingehend mit anderen Kompaktkameras vergleichen. Bis dahin können wir nur vermuten, wie die GR IV im Vergleich zur Konkurrenz abschneiden wird, die voraussichtlich auch ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Alternativen zur Ricoh GR IV
Um dir eine starke Auswahl an Kameras zu bieten, die sich sowohl für die Streetfotografie als auch für die Reisefotografie eignen, haben wir eine Liste mit einigen Alternativen zur Ricoh GR IV zusammengestellt.

Gebrauchte Ricoh GR III
Ricoh GR III oder GR IIIx
Das Offensichtlichste zuerst: Wenn du nach einer kompakten Kamera für Streetaufnahmen suchst, ist die Ricoh GR III mit ihren ähnlichen technischen Daten wahrscheinlich die erste Wahl. Sie ist taschenfreundlich und leicht (257 g), und du kannst mit ihr sowohl im RAW- als auch im JPEG-Format fotografieren, was sie äußerst vielseitig macht. Auch in Sachen Geschwindigkeit ist sie für die Streetfotografie gut geeignet. Vielleicht wird die GR IV etwas schneller, aber für die meisten Zwecke ist die GR III immer noch eine gute Alternative.

Ian Howorth | Ricoh GR III | f/9 | 1/80 sec | ISO 100
Für unseren ausführlichen Testbericht zur Ricoh GR III haben wir die Kamera nach Spanien und Portugal mitgenommen, und sie hat alles gemeistert, was wir ihr abverlangt haben – von Langzeitbelichtungen über Experimente mit dem manuellen Fokus bis hin zu Tests des Dynamikumfangs.
Da wir den ganzen Tag mit ihr unterwegs waren, mussten wir allerdings ein paar zusätzliche Akkus einpacken, was wahrscheinlich auch bei der Ricoh GR IV der Fall sein wird.

Gebrauchte Ricoh GR IIIx
Wenn du lieber mit einem 40-mm-Äquivalent fotografieren möchtest, gibt es da auch noch die Ricoh GR IIIx.

Connor Redmond | Ricoh GR IIIx | f/4.0 | 1/4250 sec | ISO 100
Abgesehen vom Objektiv sind die GR III und GR IIIx nahezu identisch (lies auch unseren ausführlichen Testbericht zur Ricoh GR IIIx. Auch die anderen Modelle der GR-Serie von Ricoh, wie die ursprüngliche Ricoh GR und die Ricoh GR II, sind durchaus eine Überlegung wert.

Gebrauchte Fujifilm X100VI
Fujifilm X100VI oder X100V
Wenn die Ricoh GR-Serie und die Fujifilm X100-Serie in den Ring steigen würden, wäre es ein knappes Rennen.
Die Fujifilm X100V und die GR IV unterscheiden sich deutlich im Design, in der Handhabung und in ihren Anwendungsbereichen, glänzen aber beide in ihrer jeweiligen Kategorie.

Amy Moore | Fujifilm X100VI | f/7.1 | 1/320 sec | ISO 125
Stärken der Fujifilm X100VI
Integrierter hybrider Sucher (optisch/elektronisch)
Größere Blende von f/2 für mehr Lichtdurchlässigkeit
35-mm-äquivalente Brennweite
4K-Video
Wetterschutz durch Filteradapter möglich
Filmsimulationsmodi
Stärken der GR IV
Deutlich kleiner und leichter (262 g ggü. 478 g)
Kompaktes Format
Größeres Sichtfeld (28 mm)
Snap Focus für schnellere Aufnahmen
Deutlich niedrigerer Preis als erwartet
Einfache Bedienung
Wenn du eine tragbare Kamera suchst, die in jede Tasche passt, ist die GR IV womöglich die beste Wahl. Wenn du aber eher auf eine robustere Kamera mit fortschrittlicheren Videofunktionen aus bist, lies auch unseren ausführlichen Testbericht zur Fujifilm X100VI und entscheide selbst.

Gebrauchte Fujifilm X100V
Eine weitere Alternative bietet die Fujifilm X100V mit vielen ähnlichen Funktionen wie die X100VI und nur wenigen Kompromissen.

Connor Redmond | Fujifilm X100V | f/8 | 1/170 sec | ISO 160
Lies auch unseren ausführlichen Testbericht zur Fujifilm X100V oder unseren Leitfaden zu den Kompaktkameras der X100-Serie mit weiteren APS-C-Kameras von Fujifilm.

Fujifilm X half
Fujifilm X half
Die Fujifilm X half bietet einen ähnlichen Preis und eine ähnliche Größe wie die Kameras der Ricoh GR-Serie. Allerdings ist dieses Modell bei vielen Fotograf:innen umstritten.
Die X half hat einen viel kleineren 1-Zoll-Sensor und kann in puncto Bildqualität nicht mit der GR-Serie mithalten. Dennoch gelingen mit dieser superkompakten Kamera einige gute Fotos.

Amy Moore | Fujifilm X half | 10.8mm | f/6.3 | 1/800 | ISO 200
Wenn du also nach einer ebenso handlichen Alternative zur GR IV suchst, lies auch unseren ausführlichen Testbericht zur Fujifilm X half.

Gebrauchte Leica Q3
Leica Q3
Die Leica Q3 richtet sich an eine andere Zielgruppe als die GR-Serie. Wenn du ultimative Bildqualität suchst und dir der Preis nicht so wichtig ist, ist die Leica Q3 eine gute Premium-Option.
Die Leica Q3 hat einen Vollformatsensor, der viel größer ist als der APS-C-Sensor der GR-Serie. Auch die Q3 selbst ist viel größer.

Ian Howorth | Leica Q3 | 28mm | f/8 | 1/125 | ISO 200
Stärken der Leica Q3
Bildqualität im Vollformat und Leistung bei schwachem Licht
Besonders lichtstarke f/1.7-Blende
Integrierter elektronischer Sucher mit hoher Auflösung
Wetterfest
Videoaufnahmen in 8K/4K
Hochwertige Verarbeitung
Stärken der GR IV
Ein Drittel des Gewichts
Absolut taschenfreundlich
Viel, viel günstiger
Genaueres erfährst du in unserem Testbericht zur Leica Q3.

Gebrauchte Sony RX100 VII
Sony RX 100 VII
Die Sony RX100 VII bietet ein Zoomobjektiv und einen integrierten elektronischen Sucher, hat aber einen viel kleineren 1-Zoll-Sensor, der nicht mit der Bildqualität oder der Schwachlicht-Performance der GR mithalten kann.

Connor Redmond | Sony RX100 VII | 13mm | f/11 | 1/250 sec | ISO 100
Als eine der besten kompakten Reisekameras ist die RX100 VII für dich vielleicht eine gute Option.
FAQs
Lohnt sich ein Upgrade auf die Ricoh GR IV?
Wenn du schon eine Ricoh GR III hast, ist die GR IV zwar kein großer Schritt nach vorne, aber du könntest die Verbesserungen bei Autofokus, ISO und internem Speicher zu schätzen wissen. Genaueres wissen wir erst, wenn wir sie in die Hände bekommen.
Weitere Testberichte findest du auf dem MPB-Blog.