
Test: Sony A7C II | Sonys beste Reisekamera?
Veröffentlicht am 18. Dezember 2025 von MPB
Wenn du dich als Reisefotograf:in für eine Sony-Kamera interessierst, solltest du unbedingt auf den Buchstaben C (für „compact“) im Namen achten. Die erste A7C war ein echter Durchbruch, denn mit einer Vollformatkamera mit Wechselobjektiv, die du dir leicht über die Schulter hängen und überallhin mitnehmen kannst, bist du einfach flexibler unterwegs als mit einer Reisekamera mit festem Objektiv.
Als Sony 2023 die A7C II herausbrachte, machten sich viele Fotograf:innen sofort an die Reiseplanung. Auch Connor Redmond und Justin Patricolo von MPB wollten wissen, wie sich die Kamera in freier Wildbahn schlägt, und nahmen sie mit auf eine zweiwöchige Pilgerreise durch Spanien nach Santiago de Compostela beziehungsweise auf die berühmte Mermaid Parade auf Coney Island.
Also zieh deine Sandalen an, schmeiß dich in Schale und freu dich auf einen ehrlichen Testbericht, in dem wir dir absolut nichts vorenthalten – Blasen an den Füßen und Glitzer im Gesicht inklusive.

Gebrauchte Sony A7C II
Sony A7C II: Technische Daten
Sensor | Vollformat | |
Megapixel | 33 | |
Auflösung | 7008 x 4672 | |
Max. Verschlusszeit (mech.) | 1/4000 | |
Max. Verschlusszeit (elek.) | 1/8000 | |
Serienaufnahmen | 10 Bilder pro Sekunde | |
ISO | 100–51.200 | |
ISO (erweitert) | 50–204.800 | |
IBIS | 5 Achsen, 7 Stufen | |
Objektivanschluss | Sony FE | |
Speichermedium | UHS-II SD | |
Max. Video | 4K 60p | |
Akku | NP-FZ100 | |
Akkulaufzeit (CIPA) | 540 Aufnahmen | |
Größe | 124 x 71 x 63 mm | |
Gewicht | 514 g | |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Stärken
Kompaktes und leichtes Design
Beeindruckende Auflösung (33 Megapixel)
Geschmeidiger Autofokus mit schneller, präziser Motivverfolgung
Effektive kamerainterne 5-Achsen-Bildstabilisierung (IBIS)
Starke Videoleistung und Stabilisierung für flüssigere Aufnahmen
Ideal für Fotos, Videos und Content Creator auf Reisen
Schwächen
Kein Autofokus-Joystick
Kleiner Griff und winzige Tasten
Nur ein SD-Kartensteckplatz
Kleiner elektronischer Sucher mit niedriger Auflösung
4K-60p-Video mit APS-C-Crop
Erster Eindruck
Die Sony A7C II ist womöglich die vielseitigste kompakte Reisekamera, die je hergestellt wurde. Ihr Funktionsumfang ist beeindruckend – sogar High-End-Tools wie S-log und 10-Bit 4:2:2 sind vorhanden. Außerdem profitierst du von Sonys führendem Autofokus und einer hervorragenden Low-Light-Performance. Und wenn du mich fragst, sind ihre 33 Megapixel der perfekte Kompromiss zwischen Auflösung und Geschwindigkeit/Leistung.

Gebrauchte Sony A7C II
Rückseitig belichteter 33-Megapixel-Sensor
Das Herzstück der A7C II bildet derselbe brillante 33-Megapixel-Vollformatsensor, den du auch in der Sony A7 IV findest. Er bietet eine wirklich gute Balance zwischen Auflösung und Leistung bei schwachem Licht, was ihn ideal für Hybridaufnahmen bei Dunkelheit voller Details und ohne übermäßiges Rauschen macht. Bei meinen Aufnahmen auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela hat er jedenfalls ganze Arbeit geleistet, denn alle meine Bilder waren unglaublich scharf.
Die A7C II hat einen großen Dynamikumfang (etwa 15 Blendenstufen im RAW-Format), und die Ergebnisse können mit viel größeren Kameras durchaus mithalten. Und warum sollte man eine schwerere Kamera mitschleppen, wenn die Bildqualität im Grunde die gleiche ist? Mir persönlich ist eine einfache Bedienung in der Regel wichtiger als eine besonders hohe Auflösung. Trotzdem ist es beeindruckend, dass Sony es geschafft hat, so viel Leistung in eine so kleine Kamera zu packen.

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 50mm | f/8.0 | 1/125 sec | ISO 100
Bildqualität
In Sachen Fotos macht der Sony A7C II keine so schnell etwas vor. Sie sind voller Details, natürlicher Farben und bieten im RAW-Format eine Menge Spielraum für die Bearbeitung. Beim Basis-ISO-Wert von 100 sind die Details echt beeindruckend und die Bearbeitung der Fotos aus dieser Kamera macht wirklich Spaß.

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 50mm | f/2.8 | 1/2000 sec | ISO 100
Die A7C II arbeitet mit Sonys verbesserter JPEG-Engine, wodurch sie deutlich bessere Ergebnisse direkt aus der Kamera liefert als frühere Vollformatmodelle. Trotzdem kommt Sonys Farbwiedergabe im JPEG-Format meiner Meinung nach nicht an die lebendigen, kräftigen Farben von Fujifilm oder Canon heran. Die Sony-Dateien haben in der Regel einen ziemlich neutralen Ton und wirken direkt aus der Kamera nicht gerade beeindruckend. Aber viele Fotograf:innen sehen das sogar als Vorteil, weil es ihnen viel Spielraum bei der Bearbeitung bietet und sie so ihren eigenen fotografischen Stil besser zum Ausdruck bringen können. Ich selbst gehöre auch zu dieser Fraktion, da ich meine Fotos gerne bearbeite, um die Atmosphäre hervorzuheben.

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 24mm | f/8.0 | 1/50 sec | ISO 100
Hauttöne wirken natürlich, und das Standardfarbprofil bietet eine gute Balance zwischen Lebendigkeit und natürlichen Farben. Die JPEG-Rauschunterdrückung ist dezent und sorgt dafür, dass die Details bei mittleren ISO-Werten nicht zu stark verschwimmen – ein Vorteil für alle, die ihre JPEGs nicht so gerne aufwendig bearbeiten.
Die 14-Bit-RAW-Dateien bieten viel Anpassungsspielraum. In der Regel kannst du die Belichtung um fünf Blendenstufen oder mehr verändern, was für die Qualität des Sensors spricht. Die Farbtiefe und Tonalität im RAW-Format sind ausgezeichnet und bieten viel Raum für kreatives Grading.

Display auf der Rückseite der Sony A7C II
Design und Handhabung
Das Design der Sony A7C II erinnert an eine Messsucherkamera und liegt somit gerade wieder voll im Trend. Der elektronische Sucher befindet sich in der oberen linken Ecke statt in der Mitte des Gehäuses, was zum kompakten Format der Kamera beiträgt.
Die A7C II ist in zwei Ausführungen erhältlich: ganz in Schwarz oder in Schwarz-Silber. Trotz ihrer kompakten Größe für eine Vollformatkamera liegt sie mit ihrem gegen Feuchtigkeit und Staub geschützten Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung gut in der Hand.
Obwohl ihr Reisen und normale Outdoor-Bedingungen nichts ausmachen, ist sie nicht für raue Umgebungen oder starken Regen gemacht – ein Kompromiss, mit dem die meisten Reise- und Streetfotograf:innen leben können.

Sucher der Sony A7C II
Der Griff an der A7C II ist größer als man erwarten würde. Für meine eher kleinen Hände fühlt er sich genau richtig an, obwohl ich mir vorstellen kann, dass Fotograf:innen mit größeren Händen sich etwas mehr Platz wünschen würden. Auf jeden Fall ist er größer und komfortabler als bei der ursprünglichen A7C.
Es gibt eine Vertiefung für deinen Mittelfinger und eine ordentliche Daumenauflage auf der Rückseite, sodass sich die Kamera auch einhändig sicher bedienen lässt. Wenn du größere Hände hast oder schwerere Objektive wie mein Sony FE 24-50mm f/2.8 G verwenden möchtest, lohnt sich ein Blick auf Sonys optionale Grifferweiterung GP-X2. Sie wird an den Stativanschluss geschraubt und bietet einfach mehr Halt.
Insgesamt liegt die kompakte Vollformatkamera gut in der Hand – ähnlich wie ein APS-C-Gehäuse von Sony (z. B. das der Sony A6600, aber mit einem etwas tieferen Griff. Wenn du schon einmal eine Sony-Kamera bedient hast, wird dir die Tastenanordnung vertraut vorkommen, obwohl es ein paar durchdachte Anpassungen gibt, die für mehr Komfort sorgen als bei der ursprünglichen A7C.

Einstellräder auf der Oberseite der Sony A7C II
Die wichtigsten Veränderungen beim Design der A7C II sind das Einstellrad auf der Vorderseite und eine zusätzliche individualisierbare Taste, die beide bei der ursprünglichen A7C fehlten. Den Drehschalter auf der Deckplatte, der früher nur für die Belichtungskorrektur zuständig war, zuweisbares Rad, das du auf deine bevorzugte Einstellung – kannst du jetzt mit deinen bevorzugten ISO-, Blenden- und anderen Einstellungen belegen. Das macht dir das Fotografieren wesentlich leichter, weil du dich nicht mehr auf das personalisierbare Einstellrad auf der Rückseite verlassen musst.
Auf der Oberseite findest du außerdem einen neuen Drei-Wege-Moduswahlschalter (um das Moduswahlrad herum), mit dem du schnell zwischen Foto-, Video- und S&Q (Slow and Quick) wechseln kannst. Diese Ergänzung ist praktisch für Hybridfotograf:innen, weil sie den Wechsel zwischen dem Foto- und Filmmodus ermöglicht, ohne sich dabei durch das Menü klicken zu müssen.

Sony A7C II: Tasten und Einstellräder auf der Rückseite
Genau wie bei der ursprünglichen A7C gibt es auch bei der A7C II keinen dedizierten Autofokus-Joystick auf der Rückseite, was schade ist – ich habe mich bei meiner Fujifilm X100F so daran gewöhnt. Du kannst den Fokuspunkt zwar über den Touchscreen oder das Steuerkreuz bewegen, aber es fühlt sich nicht ganz so natürlich an.
Ansonsten ist die Rückseite der Kamera typisch Sony: ein Kombi-Drehschalter/Steuerkreuz, mehrere programmierbare Funktionstasten und eine logisch platzierte Menütaste. Die Tasten sind etwas klein (verständlich, angesichts der Größe der Kamera), aber griffig, haben einen angenehmen Widerstand und sind sinnvoll angeordnet.

Anpassbares Hauptmenü auf dem Display der Sony A7C II
Akkulaufzeit und Konnektivität
Die A7C II verwendet denselben hochkapazitiven Akku Sony NP-FZ100 wie die ursprüngliche A7C. Durch den neuen Prozessor (und den sekundären KI-Chip) hält der Akku bei der A7C II allerdings etwas kürzer – laut Herstellerangaben für ca. 510 Aufnahmen pro Ladung bei Verwendung des elektronischen Suchers bzw. für ca. 540 Aufnahmen bei Verwendung des Displays.
Auch wenn die Akkulaufzeit der A7C II nicht die beste ist, ist sie im Vergleich zu den meisten anderen spiegellosen Kameras solide. Wenn du mehr Ausdauer benötigst, kannst du einfach ein paar zusätzliche Z-Akkus mit einpacken, die locker in jede Tasche passen. Positiv ist, dass du die Kamera bei längeren Sessions auch über USB-C mit Strom versorgen und somit sogar mit einer Powerbank betreiben kannst. Das ist ein echter Vorteil auf Reisen, da du kein sperriges Ladegerät dabeihaben musst.
Die Sony A7C II in Aktion
MPB-Videograf Justin Patricolo hat die Sony A7C II bei der berühmten Mermaid Parade auf Coney Island in New York getestet.
Fotoleistung
Dank ihres aktualisierten Sensors, Prozessors und Stabilisierungssystems fühlt sich die A7C II schnell und reaktionsfreudig an. Sobald du sie eingeschaltet hast, kannst du praktisch direkt loslegen, und im Alltag kommt es nur selten zu Verzögerungen. Insgesamt ist das Aufnahmeerlebnis also sehr flott.

Justin Patricolo | Sony A7C II | Sony FE 24-70mm f/2.8 | 50mm | f/4.0 | 1/400 sec | ISO 800
Bei Serienaufnahmen schafft die A7C II bis zu 10 Bilder pro Sekunde mit vollem Autofokus und Belichtungsautomatik. Diese Aufnahmegeschwindigkeit ist mit der A7 IV vergleichbar, sodass du die A7C II neben einer größeren Sony-Kamera theoretisch auch problemlos als leichtere Zweitkamera für Sport- oder Actionaufnahmen nutzen kannst. Bei 10 Bildern pro Sekunde zeigt der Sucher allerdings keinen Live-Feed an (die Kamera wird kurz schwarz oder zeigt das letzte Bild zwischen den Aufnahmen). Oder anders gesagt: Bei voller Geschwindigkeit fehlt eine kontinuierliche Live-Ansicht, was die Verfolgung sehr schneller Motive etwas knifflig macht.
Der Puffer der A7C II arbeitet solide. In meinem Test hat er, je nach Einstellungen, knapp 44 RAW-Aufnahmen oder über 1000 JPEGs geschafft, bevor er langsamer wurde. Der RAW-Puffer kann weniger Aufnahmen verarbeiten als bei der ursprünglichen A7C (ca. 115 RAW-Bilder) – wahrscheinlich aufgrund der größeren 33-Megapixel-Dateien. Trotzdem entsprechen 44 RAW-Aufnahmen etwa vier bis fünf Sekunden Serienbild mit 10 fps, was für die meisten Serienaufnahmen mehr als ausreichend ist. Außerdem werden die gespeicherten Daten schnell auf eine UHS-II-Karte übertragen, wodurch man beim Fotografieren im JPEG-Format selten an Grenzen stößt.

Justin Patricolo | Sony A7C II | Sony FE 24-70mm f/2.8 | 33mm | f/3.2 | 1/400 sec | ISO 800
Kamerainterne Bildstabilisierung (IBIS)
Ein weiteres großes Upgrade ist die kamerainterne Bildstabilisierung. Sony hat das System bei der A7C II auf bis zu 7 Blendenstufen verbessert. Beim Vorgängermodell waren es nur 5.
In der Praxis bedeutet das, dass du bei langsameren Verschlusszeiten gut aus der Hand fotografieren und trotzdem scharfe Ergebnisse erzielen kannst. Mit einem Weitwinkelobjektiv gelingen beispielsweise scharfe Aufnahmen bei Belichtungszeiten von 1/4 oder sogar 1/2, was bei Nacht- oder Innenaufnahmen ohne Stativ unglaublich hilfreich ist.

Justin Patricolo | Sony A7C II | Sony FE 24-70mm f/2.8 | 70mm | f/2.8 | 1/125 sec | ISO 800
Bei Videoaufnahmen bietet die A7C II einen Stabilisierungsmodus namens „Active“, der die kamerainterne Bildstabilisierung mit einer elektronischen Bildstabilisierung kombiniert, um noch flüssigere Aufnahmen zu ermöglichen (allerdings werden die Aufnahmen dabei leicht gecroppt). Insgesamt verzeiht dir die Kamera bei wenig Licht und spontanen Aufnahmen durch das aktualisierte IBIS aber deutlich mehr.
Das leichte Gehäuse der A7C II macht es einfach, über längere Zeit aus der Hand zu fotografieren, egal ob du Straßenszenen einfängst oder wie ich deine Reisen vloggst. Außerdem musst du dir mit dieser liebenswerten kleinen Begleiterin weniger Gedanken darüber machen, die ganze Zeit mit einer hohen Verschlusszeit zu fotografieren.
Autofokus
Der Autofokus gehört zu den größten Stärken der Sony A7C II und trägt maßgeblich zum guten Preis-Leistungs-Verhältnis dieser Kamera bei. Du bekommst Sonys neuestes, „KI-gesteuertes“ Autofokussystem inklusive Objekterkennung – und der „KI“-Autofokus von Sony meiner Erfahrung nach der zuverlässigste.
In der Praxis funktioniert der Autofokus schnell und sicher. Er erfasst Motive sofort und verfolgt sie sogar bei schwierigen Lichtverhältnissen ohne langes Suchen. Im kontinuierlichen AF-C-Modus reicht ein einfaches halbes Drücken des Auslösers, damit dein Motiv im Fokus bleibt, während es sich bewegt.

Justin Patricolo | Sony A7C II | Sony FE 24-70mm f/2.8 | 60mm | f/3.2 | 1/400 sec | ISO 800
Die Motiverkennung ist ausgezeichnet. Du kannst der A7C II genau sagen, welche Art von Motiv du priorisieren möchtest: Mensch, Tier, Vogel, Insekt, Auto, Zug oder Flugzeug. Der KI-Prozessor verwendet anscheinend Deep-Learning-Algorithmen, um Augen, Gesichter und Formen zu erkennen und darauf zu fokussieren. Ich selbst habe die Motiverkennung nur mit Gesichtern getestet, fand aber, dass sie wirklich gut funktioniert und zu 99 % die Augen fixiert.
Insgesamt war der Autofokus sehr zuverlässig. Der Fokus ist auf jedem Bild nahezu perfekt und nicht nur bei guter Beleuchtung, sondern auch bei schlechten Lichtverhältnissen schnell. Die Autofokusempfindlichkeit bei schwachem Licht reicht etwa bis zu einem Belichtungswert von -4 (EV), und die Kamera stellt auch in dunklen Umgebungen konsequent scharf.
ISO- und Schwachlicht-Performance
Die A7C II hat einen großen ISO-Bereich von 100–51.200, der sich bei extrem schwachem Licht (mit einem etwas geringeren Dynamikumfang) auf bis zu 50–204.800 erweitern lässt. Tatsächlich performt die Kamera bei wenig Licht außergewöhnlich gut, was nicht zuletzt ihrem hochauflösenden 33-Megapixel-Sensor zu verdanken ist. Mit ihrem rückseitig belichteten Sensor und Sonys gut abgestimmter Rauschunterdrückung liefert die A7C II auch bei hohen ISO-Werten rauscharme Bilder.

Die Testaufnahmen oben wurden bei konstanter Beleuchtung gemacht und nur die ISO-Werte wurden verändert. Bei einem Wert von 6.400 wird eine leichte Körnung sichtbar. Bei 12.800 ist die Körnung schon deutlicher, lässt sich aber mit etwas Nachbearbeitung noch korrigieren.

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 38mm | f/4.0 | 1/40 sec | ISO 250
Sogar bei höheren ISO-Werten lassen sich Licht und Schatten mit der A7C II gut einfangen. Der Sensor bietet 14 bis 15 Blendenstufen Dynamikumfang, sodass du unter Idealbedingungen oft leicht unterbelichten und im Nachgang die Schatten anheben kannst, um Lichtquellen bei kontrastreichen Nachtaufnahmen gut zur Geltung zu bringen, ohne viel Rauschen hinzuzufügen.
Videoleistung
Die Videoleistung der A7C II ist beeindruckend und macht sie zu einer starken Hybridkamera für alle, die sowohl Fotos als auch Videos aufnehmen wollen. Im 4K-Modus schafft die Kamera bis zu 60 fps, im 60p-Modus kommt es allerdings zu einem Super-35-(APS-C)-Crop mit einem Faktor von ca. 1,5. Trotzdem bekommst du hier 4K-Aufnahmen, die ähnlich wie bei vergleichbaren Kameras von etwa 4,6K heruntergesampelt sind.

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 4k | 60p | H.264 4:2:2 Video Codec | Beispiel eines Frames
Wenn du Videos in voller Breite möchtest, kann die A7C II in 4K mit bis zu 30p aufnehmen und die Daten dann auf 3840 x 2160 heruntersampeln. Das übersampelte 4K-Material (bei 24 oder 30p) sieht scharf und detailreich aus. Das gecroppte 4K 60p-Material ist etwas weicher, da es Zeilen überspringt, um weniger Pixel auslesen zu müssen. Die Aufnahmen sehen aber immer noch sehr gut aus und bieten flüssigere Bewegungen oder mehr Flexibilität bei Zeitlupenvideos. Für schnelle B-Roll- oder Actionaufnahmen kannst du außerdem mit 1080p und bis zu 120 fps arbeiten.

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 4k | 60p | H.264 4:2:2 Video Codec | Beispiel eines Frames
Eine der größten Verbesserungen im Vergleich zum Vorgängermodell A7C ist die kamerainterne 10-Bit-4:2:2-Aufnahme. Das ist, ehrlich gesagt, ein echter Game Changer. Die A7C II kann intern 10-Bit-Videos in Formaten wie XAVC S-I und XAVC HS aufnehmen, was eine viel größere Farbtiefe und Flexibilität beim Grading bietet als die 8-Bit-Videos ihrer Vorgängerin.
Wenn du in Profilen wie S-Log3 (für maximalen Dynamikumfang) aufnimmst oder HLG für HDR verwendest, hast du bei der Nachbearbeitung viel mehr Daten zur Verfügung. Das Ergebnis: sanftere Übergänge, mehr Spielraum für Farbkorrekturen und ein geringeres Risiko von Streifenbildung (Banding). Die Videoleistung der A7C II ist auf einem modernen Standard und kann mit Kameras wie der Sony A7S III und sogar der Sony FX3 durchaus mithalten.
Und wenn du lieber ohne Grading arbeitest, ist Sonys cineastisches Farbprofil S-Cinetone ein willkommener Zusatz, der für wunderschönes Filmmaterial direkt aus der Kamera mit weichen Highlights und satten Farben sorgt. So lassen sich auch Projekte unter Zeitdruck wunderbar umsetzen.

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 4k | 60p | H.264 4:2:2 Video Codec | Beispiel eines Frames
Videoautofokus
Der Videoautofokus dieser Kamera ist nicht weniger beeindruckend als der für Fotos. Sämtliche Vorteile der Motivverfolgung bleiben im Filmmodus erhalten. Augen und Motive werden in Echtzeit getrackt, was es einfach macht, sich während des Filmens auf eine bewegte Person oder ein Tier zu konzentrieren. Du kannst den Fokus durch Tippen verschieben, und die Übergänge sehen glatt und professionell aus. Ich würde dieses kleine Feature aber trotzdem nur selten und unter den richtigen Bedingungen nutzen.
Videostabilisierung
Die A7C II übernimmt mehrere fortschrittliche Videofunktionen aus Sonys höherwertiger Produktreihe, darunter die Minimierung von Focus Breathing beim Nachfokussieren, die Focus-Mapping-Anzeige und flexible Belichtungstools wie Fokus Peaking, Zebras und ein Histogramm.
Im „Active“-Modus wird die Bildstabilisierung zusätzlich digital korrigiert, um stabile Aufnahmen zu erzeugen – fast wie mit einem Gimbal, aber mit einem leichten Crop. In Kombination mit einem stabilisierten Objektiv erhältst du also auch beim Filmen aus der Hand im Gehen durchgehend flüssige Ergebnisse.

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 4k | 60p | H.264 4:2:2 Video Codec | Beispiel eines Frames
Die Kamera verfügt über Mikrofon- und Kopfhöreranschlüsse, unterstützt mit einem XLR-Adapter digitales Audio über den Blitzschuh und bietet einen 8-Bit-4:2:2-HDMI-Ausgang für externe Aufnahmegeräte. Für die meisten Zwecke ist die kamerainterne 10-Bit-Aufnahme aber mehr als ausreichend.

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 4k | 60p | H.264 4:2:2 Video Codec | Beispiel eines Frames
Für ihre Größe ist die A7C II eine sehr leistungsfähige Videokamera. Im Wesentlichen entsprechen ihre Videofunktionen denen der Sony A7 IV (übersampeltes 4K, 10 Bit, Profile). Die einzigen Kompromisse sind der 60p-Crop und das kleinere Gehäuse (ein Vorteil fürs Vloggen auf Reisen oder für Hybridfotograf:innen, die eine Kamera für Fotos und Videos möchten).
Rolling Shutter und Überhitzung
Bei 4K/24p hat die A7C II den Rolling Shutter gut unter Kontrolle, aber wenn du die Kamera zu schnell bewegst, wirst du leichte Verwackelungen feststellen, weil der Sensor versucht, das Bild zu schnell auszulesen. Dieser Effekt ist nicht schlimmer als bei anderen Kameras dieser Klasse, aber es ist etwas, das du im Hinterkopf behalten solltest.

Justin Patricolo | Sony A7C II | Sony FE 24-70mm f/2.8G | 4k | 24p | H.264 4:2:2 Video Codec | Beispiel eines Frames
Zu Überhitzung kam es in unseren Tests nie. Die Kamera nimmt lange Sequenzen in 4K/30p ohne Probleme auf, und selbst bei 4K/60p hält sie ziemlich lange durch. Sony macht hierzu keine verbindlichen Angaben, berichtet aber, dass die A7C II bei moderaten Temperaturen über 30 Minuten mit 4K/60p aufnehmen kann, bevor eine Warnung erscheint. Wir finden das ganz schön beeindruckend (mehr dazu in den FAQs).
Sony A7C II: Beispielbilder

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 24mm | f/5.6 | 1/200 sec | ISO 100

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 24mm | f/8.0 | 1/200 sec | ISO 100

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 28mm | f/2.8 | 1/2000 sec | ISO 100

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 50mm | f/8.0 | 1/2000 sec | ISO 100

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 24mm | f/4.0 | 1/1000 sec | ISO 100

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 24mm | f/5.6 | 1/30 sec | ISO 200

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 42mm | f/5.6 | 1/100 sec | ISO 100

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 50mm | f/5.6 | 1/200 sec | ISO 100

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 50mm | f/2.8 | 1/800 sec | ISO 100

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 50mm | f/8.0 | 1/100 sec | ISO 100

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 50mm | f/11 | 1/125 sec | ISO 100
Alternativen zur Sony A7C II
Die Sony A7 IV bietet eine ähnliche Sensorauflösung und Videofunktionen wie die A7C II, hat aber zwei Speicherkartenslots, eine bessere Ergonomie und einen größeren elektronischen Sucher. Sie ist eine gute Wahl, wenn du mehr Wert auf ein gutes Handling, professionelle Bedienelemente und längere Serienaufnahmen als auf Kompaktheit legst. Mehr dazu in unserem Testbericht zur Sony A7 IV für die Videografie.
Die Sony A7CR hat das gleiche kompakte Gehäuse wie die A7C II, kommt aber mit einem 61-Megapixel-Sensor, der perfekt für die Landschafts-, Architektur- und Studiofotografie ist. Die Detailwiedergabe ist außergewöhnlich, bei der Autofokusabdeckung und der Serienbildgeschwindigkeit hinkt sie im Vergleich zum A7C II allerdings etwas hinterher. Lies auch unseren Testbericht zur Sony A7CR.
Die Sony A6700 ist eine gute APS-C-Alternative mit hervorragender Autofokusleistung, einem kleineren Formfaktor und exzellenten Videofunktionen, die denen der A7C II sehr ähnlich sind. Ihre Auflösung (26 Megapixel) und Schwachlichtperformance können zwar nicht mit dem Vollformatpendant mithalten, dafür ist sie aber auch deutlich leichter, kleiner und erschwinglicher.
Eine interessante Alternative ist auch die Fujifilm X-T5 mit 40-Megapixel-APS-C-Auflösung, robuster Ergonomie, klassischen manuellen Bedienelementen und einer herausragenden Farbwiedergabe. Ihr Autofokus und IBIS sind ausgezeichnet, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau der A7C II. Die technischen Daten und die Leistung bei schwachem Licht sind ebenfalls nicht ganz so stark. Trotzdem ist diese Kamera ideal für alle, die Wert auf Touch-Bedienelemente und einen unverwechselbaren Bildstil legen. Mehr dazu erfährst du in unserem Testbericht zur Fujifilm X-T5.
Und wenn du eine reisetaugliche Retrokamera suchst, schau dir auch die Nikon Zf an. Sie kommt mit einem 24-Megapixel-Vollformatsensor, einer erstklassigen Bildstabilisierung und klassischen Einstellrädern und Bedienelementen. Ihr Autofokus und ihre Videofunktionen sind nicht ganz so fortschrittlich wie die von Sony, aber sie bietet ein einzigartiges Handling und eine solide Bildqualität für Fotofans, die den Vintage-Look lieben.

Connor Redmond | Sony A7C II | Sony FE 24-50mm f/2.8G | 24mm | f/11 | 1/40 sec | ISO 100
Sony A7C oder A7C II: Welche ist die Richtige für dich?
Die Sony A7C II ist im Vergleich zur ursprünglichen A7C ein echter Quantensprung. Sie hat einen Sensor mit höherer Auflösung (33 Megapixel), ein intelligenteres Autofokussystem und deutlich bessere technische Daten.
Der neue Sensor erfasst mehr Details und bietet einen größeren Dynamikumfang. Gleichzeitig fehlten bei der Vorgängerversion Videofunktionen mit kamerainterner 10-Bit-4:2:2-Aufnahme und 4K 60p.
Beide Kameras sind gleichermaßen kompakt, aber die A7C II wirkt etwas ausgereifter. Sie hat einen größeren Sucher (0,70-fach statt 0,59-fach), ein zusätzliches Einstellrad auf der Vorderseite und einen leicht verbesserten Griff.
Die Sony A7C II wird den meisten Hobbyfotograf:innen gerecht, insbesondere Hybridfotograf:innen, die großartige Fotos und Videos mit einem Gerät machen wollen. Wenn dir diese Upgrades für deine Foto- und Videoaufnahmen wichtig sind, ist die A7C II definitiv den Aufpreis wert.

Gebrauchte Sony A7C II mit Sony FE 24-50mm f/2.8G
Fazit
Die Sony A7C II bietet eine hervorragende Bildqualität, einen leistungsstarken Autofokus und überdurchschnittliche Videofunktionen im Vollformat und ist trotzdem kompakt genug, um sie überallhin mitzunehmen. Sie ist eine hervorragende Reisebegleitung – sogar auf dem Jakobsweg.
Ich hatte sie auf dem Camino de Santiago dabei, wo sie ihre Vielseitigkeit immer wieder unter Beweis gestellt und mich wirklich beeindruckt hat. Ich kann mir ehrlich gesagt kaum eine bessere Reisebegleiterin vorstellen als diese kompakte und leistungsstarke Hybridkamera.
Allerdings ist die A7C II nicht wirklich taschentauglich. Wenn du also eine Kamera suchst, die in jede Tasche passt, solltest du dich nach anderen Modellen umsehen. Aber auch wenn sie nicht die kleinste Reisekamera ist, die es gibt, wirst du froh sein, dass du sie mitgenommen hast.
FAQs
Überhitzt die A7C II leicht?
Nein. Unter normalen Bedingungen hat die A7C II keine großen Überhitzungsprobleme. In der Regel wird ihr nur bei anspruchsvollen Videoaufnahmen etwas warm. Bei längeren Aufnahmen von 4K/60p-Videos kann das Gehäuse überhitzen. Du solltest also versuchen, dich bei längeren durchgehenden Sequenzen auf ca. 30 Minuten zu beschränken.
Was ist der Unterschied zwischen der Sony A7C und der A7C II?
Die Sony A7C II bietet im Vergleich zur ursprünglichen A7C ein Upgrade auf einen hochauflösenderen 33-Megapixel-Sensor (A7C: 24 Megapixel), einen besseren Autofokus und eine höhere Videoleistung, einschließlich kamerainterner 10-Bit-4K-Aufnahmen mit bis zu 60 fps. Auch die Ergonomie wurde verbessert. Es gibt ein zusätzliches Einstellrad auf der Vorderseite, einen größeren elektronischen Sucher und einen verbesserten Griff.
Lohnt sich die A7C II?
Die Sony A7C II ist definitiv ihr Geld wert, wenn du eine Vollformatkamera mit fortschrittlichem Autofokus und starken Videofunktionen in einem kompakten, reisetauglichen Gehäuse suchst. Sie bietet Funktionen, die normalerweise nur in größeren Profikameras zu finden sind, zu einem Preis, der Hobbyfotograf:innen, Reisenden und Foto- und Videograf:innen gefallen dürfte.
Ist die A7C II besser als die Sony A7 IV?
Ob die A7C II besser ist als die Sony A7 IV, hängt ganz davon ab, wofür du sie nutzen möchtest. Beide haben denselben 33-Megapixel-Sensor und hervorragende technische Daten, aber die A7 IV bietet eine überlegene Ergonomie, zwei Kartenslots und einen größeren elektronischen Sucher. Die A7C II punktet hingegen mit ihrer Kompaktheit und ihrem fortschrittlicheren KI-Autofokus. Wenn du deine Kamera also überallhin mitnehmen möchtest, entscheide dich für die A7C II. Für ein professionelleres Handling und längere Aufnahmen ist die A7 IV wohl die bessere Wahl.
Weitere Testberichte findest du auf dem MPB-Blog.

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