
Tipps für beeindruckende Luftaufnahmen von Chris Burkard
Veröffentlicht am 6. August 2025 von MPB
Wenn man als Fotograf:in hoch hinaus will, muss man manchmal auch buchstäblich über sich hinauswachsen. Wir können dir zwar nicht dabei helfen, die Lüfte zu erobern, aber wir können dir Tipps mit auf den Weg geben, mit denen dir erstklassige Luftaufnahmen gelingen.
Wir haben mit dem erfahrenen Luftbildfotografen, Abenteurer, Creative Director, Redner und Autor Chris Burkard gesprochen, um dir mit seinen Tipps für die Luftbildfotografie dabei zu helfen, deine Aufnahmen aus luftiger Höhe zu verbessern.

Chris Burkard | Sony ILCE-7RM3 | Sony E 10-18mm f/4 OSS | 16 mm | f/4 | 1/400 sec | ISO 100
Bevor du weiterliest, solltest du dir unbedingt unser Luftbildvideo ansehen, das wir mit Chris gedreht haben. Es lohnt sich!
Ausrüstung für Luftaufnahmen
Chris’ goldene Regel für die Luftbildfotografie lautet: „Weniger ist mehr!“
Entscheide dich für eine Kamera und ein Objektiv, nutze die Einstellungen und Funktionen deiner Kamera, um unterschiedliche Aufnahmen zu machen, und beschränke die Ausrüstung, die du mitnimmst, auf das Nötigste.
Das Letzte, was du willst, ist, zu viel Gepäck dabei zu haben und die perfekte Gelegenheit für ein Foto zu verpassen, weil du erst nach der passenden Kombination aus Kamera und Objektiv suchen musst.

Chris Burkard | Sony ILCE-7M2 | Sony FE 24-70mm f/4 ZA OSS | 37 mm | f/4 | 1/320 sec | ISO 200
Die richtige Kamera für Luftaufnahmen
Zum Glück gibt es hier eine gewisse Auswahl. Die meisten Kameras erfüllen zwar ihren Zweck, am besten wählst du aber ein Modell, das genau auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Chris schwört bei Luftaufnahmen auf eine Vollformatkamera und empfiehlt insbesondere zwei Spitzengeräte von Sony: die Sony A1 und die Sony A7R V. (Mehr über diese Kameras erfährst du in unserem Artikel über die 10 besten Sony-Kameras.)

Chris Burkard | Sony ILCE-7RM3 | 24 mm | f/2.8 | 1/320 sec | ISO 100
Sony A1

Gebrauchte Sony A1
Technische Daten
50,1-Megapixel-CMOS-Vollformat-Sensor
5-Achsen-Bildstabilisierung mit Sensor-Shift
Serienaufnahmen mit 10 Bildern pro Sekunde
Die Sony A1 ist eine echte Alleskönnerin. Mit 8K-Video, einer Bildrate von 30 fps bei Serienaufnahmen und einem 50-Megapixel-Vollformatsensor ist es schwierig, eine bessere Kamera zu einem vergleichbaren Preis zu finden. Außerdem bietet sie eine hervorragende Auflösung und maximale Flexibilität beim Zuschneiden und Neuarrangieren von Aufnahmen in der Nachbearbeitung.
Mit dieser leicht zu bedienenden Kamera lassen sich Einstellungen spontan anpassen, was für Aufnahmen aus der Luft besonders nützlich ist. Welche Motive auch immer du von oben festhalten möchtest, mit der Sony A1 gelingen dir atemberaubende Aufnahmen.
Sony A7R V

Gebrauchte Sony A7R V
Technische Daten
61-Megapixel-BSI-CMOS-Vollformatsensor
5-Achsen-Bildstabilisierung mit Sensor-Shift
Serienaufnahmen mit 10 Bildern pro Sekunde
Die Sony A7R V sorgt mit ihrem 61-Megapixel-Vollformatsensor für atemberaubende Aufnahmen. Die 5-Achsen-Bildstabilisierung im Gehäuse sorgt in Kombination mit stabilisierten Objektiven für eine optimale Performance und verhindert Verwacklungen.
Mit ihrer Kompatibilität mit den Premiumobjektiven von Zeiss, ihrer hervorragenden Wetterfestigkeit und ihren Infrarotfunktionen ist die A7R V eine vielseitige und zuverlässige Wahl für Profis, die Wert auf Perfektion legen.
Objektive für Luftaufnahmen
Am besten nimmst du für den Einstieg ein 70–200-mm- oder ein 24–70-mm-Objektiv.
Mit diesen Objektiven kannst du zoomen und Details von oben erfassen. Wenn du aus einem Flugzeug fotografierst, kannst du ganz einfach an den Flügeln des Flugzeugs vorbeizoomen, die sonst im Bild wären.
Fortgeschrittene Luftbildfotograf:innen können es mit einem größeren Weitwinkelobjektiv versuchen. Ein 16–35-mm- oder ein 24–70-mm-Objektiv haben sich für erfahrene Fotograf:innen, die effektiv mit den Pilot:innen kommunizieren können, bewährt.
Mit einem Weitwinkelobjektiv gelingen dir atemberaubende Aufnahmen von weitläufigen Landschaften, egal ob du einen Sonnenuntergang oder das Umland fotografierst.

Chris Burkard | Sony ILCE-7RM3 | Sony FE 70-200mm f/2.8 GM OSS | 200 mm | f/2.8 | 1/200 sec | ISO 200
Zubehör für Luftaufnahmen
Wenn du bei deinen Luftaufnahmen noch bessere Ergebnisse erzielen möchtest, solltest du dir einen Polfilter zulegen. Diese Filter mindern Reflexionen und verstärken den Kontrast bei den Wolken an einem hellen, sonnigen Tag.
Ein zirkularer Polfilter eignet sich hervorragend, um unerwünschte Lichtreflexe zu reduzieren und die besten Details deiner Bilder hervorzuheben.
Nimm (möglichst leichte) Taschen & Koffer mit, wo eine Kamera und ein oder zwei Objektive Platz finden. Die Devise lautet zwar nach wie vor weniger ist mehr, aber eine Tasche ist praktisch, wenn du mit Ausrüstung unterwegs bist, da sich darin auch andere nützliche Dinge wie eine SD-Karte, Akkus & Ladegeräte, Objektivtücher und vieles mehr verstauen lassen.

Chris Burkard | Sony ILCE-7RM2 | Sony FE 16-35mm f/4 ZA OSS T* | 35 mm | f/5 | 1/320 sec | ISO 200
Sonstige unverzichtbare Ausrüstung
Der erste wichtige Ausrüstungsgegenstand ist laut Chris Burkard eine Jacke – am besten eine gefütterte Daunenjacke. Man kann sie zwar bei Bedarf während des Fluges ausziehen, sollte aber vorsichtshalber immer eine dabei haben.
Handschuhe, mit denen du deine Kamera und dein Smartphone bedienen kannst, sind ein weiteres Muss.
Auch ein Schal oder dergleichen ist empfehlenswert. Jedes Stück Stoff, das Hals und Mund bedeckt, bietet zusätzlichen Schutz vor der Kälte.
Luftaufnahmen gestalten sich schwierig, wenn die Sonne blendet. Pack also für den Flug eine Sonnenbrille ein, auch wenn sie beim Fotografieren vielleicht stört.

Chris Burkard | Sony A7R III | Sony FE 12-24mm f/4 G | 12 mm | f/6.3 | 1/160 sec | ISO 160
Kameraeinstellungen für Luftaufnahmen
Bei Luftaufnahmen ist es wichtig, dass du deine Kameraeinstellungen schnell an die Umgebungsbedingungen und wechselnden Lichtverhältnisse anpassen kannst. Mit diesen Tipps erzielst du die besten Ergebnisse:
Verschlusszeit: Halte deine Verschlusszeit möglichst kurz – etwa 1/1.000 Sekunde oder höher, um die durch die Bewegung des Flugzeugs verursachte Bewegungsunschärfe zu minimieren. Wenn du ein Objektiv mit längerer Brennweite verwendest, kann es notwendig sein, die Verschlusszeit noch weiter zu erhöhen.
Blende: Verwende eine relativ große Blendenöffnung (etwa f/2.8 bis f/6.3), um mehr Licht hereinzulassen und den Fokus beizubehalten, insbesondere wenn die Schärfentiefe keine große Rolle spielt.
ISO: Beginne mit einem niedrigen ISO-Wert (200–400), um das Rauschen zu minimieren, aber scheue dich nicht, ihn für kürzere Verschlusszeiten bei Low-Light-Aufnahmen zu erhöhen.
Bildstabilisierung: Aktiviere nach Möglichkeit die Bildstabilisierung, da Turbulenzen die Bildschärfe beeinträchtigen können.
Autofokus: Verwende einen kontinuierlichen Autofokus, um sich bewegende Motive scharf zu halten. Falls dir der Autofokus Probleme bereitet, versuche, den manuellen Fokus auf unendlich zu stellen.
Aufnahmen im RAW-Format: Nimm Filmmaterial im RAW-Format auf, um die Detailtiefe und den Dynamikumfang zu maximieren. Das gibt dir auch mehr Flexibilität bei der Nachbearbeitung.
Burst-Modus: Stelle deine Kamera auf die Serienbildfunktion mit hoher Geschwindigkeit, um mehrere Bilder aufzunehmen und deine Chancen auf scharfe Aufnahmen zu erhöhen.
Belichtungsmessung und Weißabgleich: Verwende für eine ausgewogene Belichtung die Mehrfeldmessung und lass den Weißabgleich auf „Automatisch“ eingestellt – insbesondere bei RAW-Aufnahmen.

Chris Burkard | Sony ILCE-7S | Sony FE 70-200mm f/4 G OSS | 70 mm | f/5.6 | 1/1250 sec | ISO 320
Planung und Kommunikation mit Pilot:innen
Kommunikation ist entscheidend – besonders in luftiger Höhe. Im Idealfall hast du ein Headset dabei, um mit Pilot:innen zu kommunizieren, während du in der Luft bist.
Der wichtigste Schritt ist aber die Vorbereitung. Wenn du ein Foto von einem bestimmten Ort aus machen möchtest, informiere die Pilot:innen im Voraus und kommuniziere genau, was du erreichen möchtest. Wenn du und deine Pilot:innen an einem Strang ziehen, gelingen dir deine Aufnahmen aus der Luft viel leichter.
Erkläre den Pilot:innen, welche Aufnahmen du gerne machen und wie du dabei vorgehen möchtest. Jede noch so kleine Information kann für alle Beteiligten hilfreich sein.

Chris Burkard | Sony ILCE-7RM4 | Sony FE 24-70mm f/2.8 GM | 59 mm | f/2.8 | 1/1600 sec | ISO 100
Komposition bei Luftaufnahmen
Für die Bildkomposition gibt es keine festen Regeln, aber folgende Tipps sind hilfreich als Orientierung:
Halte dich an die Drittel-Regel: Platziere wichtige Elemente, wie einen Berggipfel oder eine Stadtsilhouette, außerhalb der Mitte, um eine ausgewogene Komposition zu erzielen. Die meisten Kameras verfügen über eine Rasteroption, die dir dabei hilft, den Bildausschnitt auszurichten.
Wähle Führungslinien: Orientiere dich an Flüssen oder Küstenlinien, die den Blick der Betrachter:innen lenken und dem Bild Tiefe verleihen. Solche Linien lassen sich bei Luftaufnahmen oft auf reizvolle Weise hervorheben.
Gib deinem Motiv einen Rahmen: Verwende bestimmte landschaftliche Elemente, um andere einzurahmen. Bäume, die einen kreisrunden See umgeben, können beispielsweise einen natürlichen Rahmen bilden, der dem Bild Tiefe und Fokus verleiht.
Sorge für ein Gleichgewicht bei Negativräumen: Luftaufnahmen enthalten oft viel Negativraum wie Wasser oder Himmel. Belebte Bereiche durch minimale offene Bereiche auszugleichen, sorgt für harmonische Bilder.

Chris Burkard | Sony ILCE-7RM3 | Sony FE 24-70mm f/2.8 GM | 24 mm | f/2.8 | 1/640 sec | ISO 640
Fazit

Chris Burkard | Sony ILCE-7RM2 | Sony FE 24-70mm f/4 ZA OSS | 51 mm | f/4 | 1/250 sec | ISO 200
Das Wichtigste für atemberaubende Luftaufnahmen ist eine gute Planung und eine minimalistische Ausrüstung.
Vielleicht hast du ja auch schon einmal über Drohnenaufnahmen nachgedacht? Hier erfährst du, wie du deiner Ausrüstung mit First-Person-View-Drohnen ein Upgrade verleihen kannst.
Weitere Tipps und Techniken, Interviews und Testberichte findest du auf dem MPB-Blog.
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