Artistic sunset shot of the Eiffel Tower framed by blurred passers-by on a Paris bridge. Shot by Wesley Verhoeve on a Fujifilm XF10.

In Aktion: Fujifilm XF10 für Reisen

Veröffentlicht am 29. Dezember 2025 von MPB

Paris ist eine Stadt, die man am besten ohne festen Plan erkundet. Die stärksten Fotos entstehen oft dann, wenn du um die nächste Ecke biegst und plötzlich auf einem kleinen Platz stehst, einem Geräusch oder einem Duft folgst oder einfach das Licht einfängst, das auf das Fenster eines Cafés trifft.

Fotograf Wesley Verhoeve war mit der Fujifilm XF10 eine Woche in der Stadt der Liebe unterwegs, um herauszufinden, ob die Kamera gut für die Urlaubs- und Reisefotografie ist und welche Einstellungen man dabei am besten nutzt. Lies weiter, um zu erfahren, warum die XF10 nach wie vor zu Wesleys Lieblingskameras im Taschenformat gehört.

Vorderseite einer Fujifilm XF10 auf pinkem Hintergrund

Gebrauchte Fujifilm XF10

Fujifilm XF10: Technische Daten

Sensor

APS-C Bayer CMOS

Megapixel

24,2

IBIS

Nein

Objektiv

18,5 mm Festbrennweite mit f/2.8 (28-mm-Äquivalent)

ISO

200–12.800

ISO (erw.)

100–51.200

Max. Verschlusszeit

1/4.000s (mechanisch); 1/16.000s (elektronisch)

Blitz

Integrierter Aufklappblitz

Sucher

Keiner (nur 3-Zoll-LCD)

Touchscreen

3 Zoll, fest

Verschluss

Leiser Zentralverschluss

Max. Videoleistung

4K (15p) / 1080p (60p)

Speichertyp

SD/SDHC/SDXC

Gewicht

ca. 280 g

Akku

NP-95

Akkulaufzeit

ca. 330 Aufnahmen

Abmessungen

113 × 64 × 41 mm

Erscheinungsjahr

2018

Fujifilm XF10 von oben auf pinkem Hintergrund

Gebrauchte Fujifilm XF10

Stärken

  • Hervorragende Bildqualität und natürliche Farben dank 24-MP-APS-C-Sensor

  • Kompaktes und leichtes Design, ideal für lange Tage unterwegs

  • Scharfes 18,5-mm-Objektiv (28-mm-äquivalent), perfekt für Street- und Dokumentarfotografie

  • Wunderschöne JPEGs direkt aus der Kamera, besonders mit Classic Chrome

  • Leiser Zentralverschluss für diskretes Fotografieren in Cafés, Museen und bei intimen Straßenmomenten

Schwächen

  • Kein Sucher – nur ein LCD auf der Rückseite

  • Langsamer Autofokus bei schwachem Licht

  • Festbrennweite ohne Zoom beschränkt die Kompositionsmöglichkeiten

  • Begrenzte Videoleistung (4K nur mit 15p)

  • Unbewegliches Display

Detailansicht der berühmten Stahl- und Glaskuppel des Grand Palais, die die weitläufige Beaux-Arts-Architektur und die auffälligen geometrischen Muster zeigt. Aufgenommen von Wesley Verhoeve mit einer Fujifilm XF10.

Wesley Verhoeve | Fujifilm XF10 | 18.5mm | f/3.2 | 1/280 sec | ISO 200

Fujifilm XF10: Erste Eindrücke

Ich fotografiere seit Jahren mit Fujifilm-Kameras – von der X100-Serie bis hin zu hochwertigen Mittelformatmodellen wie der Fujifilm GFX 100S II – und was mich bei Fujifilm schon immer beeindruckt hat, ist das Zusammenspiel aus Form und Funktion. Die XF10 kam 2018 auf den Markt und hat sich seitdem bei Fotograf:innen, die Minimalismus und eine hervorragende Bildqualität in einem kompakten Gehäuse schätzen, echt einen Namen gemacht. Tatsächlich gehört sie zu den kleinsten Kameras mit großem Sensor, die noch in eine Manteltasche passen, und ist mit ihrem 24-Megapixel-APS-C-Sensor und einem festen 18,5-mm-f/2.8-Objektiv (28-mm-Äquivalent) die ideale Reisekamera für Menschen, die gerne dem Licht auf den Fersen sind.

Eine spontane Streetaufnahme in Paris, die mehrere Personen auf einem Zebrastreifen zeigt, darunter ein:e Rollerfahrer:in, ein:e Fußgänger:in und eine Person mit einem Einkaufswagen. Aufgenommen von Wesley Verhoeve mit einer Fujifilm XF10.

Wesley Verhoeve | Fujifilm XF10 | 18.5mm | f/2.8 | 1/680 sec | ISO 200

XF10: Kameraeinstellungen für die Reisefotografie

Auf Reisen bin ich am liebsten mit einem minimalistischen Setup und einfachen Kameraeinstellungen unterwegs, und die Fujifilm XF10 macht mir meine Entscheidungen besonders leicht. Meine Grundeinstellung für die Streetfotografie bei Tageslicht war Snap Focus auf 2 Meter mit einer Blende von f/8. Damit erhältst du scharfe Ergebnisse aus Entfernungen von etwa einem Meter bis unendlich und kannst Straßenszenen und flüchtige Momente wunderbar einfangen. Die oft unterschätzte Snap-Focus-Funktion hat den großen Vorteil, dass du sofort abdrücken kannst, ohne auf den Autofokus warten zu müssen.

Wenn ich nur so in der Stadt unterwegs war, habe ich meistens mit Blendenpriorität zwischen f/2.8 und f/5.6 fotografiert und den ISO-Wert je nach Lichtverhältnissen manuell angepasst. Der mechanische Verschluss der Kamera reicht maximal bis 1/4000s, aber bei hellem Sonnenlicht kannst du problemlos auf den elektronischen Verschluss mit bis zu 1/16000s umschalten. Das hat mit einige Aufnahmen am Nachmittag entlang der Seine gerettet, bei denen die Spiegelungen auf dem Wasser besonders stark waren.

Eine spontane Straßenszene in Paris, mit Fußgänger:innen, langen Schatten und klarem Sonnenlicht vor buntem Herbstlaub und klassischer Stadtarchitektur. Aufgenommen von Wesley Verhoeve mit einer Fujifilm XF10.

Wesley Verhoeve | Fujifilm XF10 | 18.5mm | f/4 | 1/2000 sec | ISO 200

Ich habe fast nur im JPEG-Format fotografiert und mich hauptsächlich auf Fujifilms Classic Chrome-Filmsimulationen verlassen. Classic Chrome bietet eine wunderschöne, dezente Farbpalette, die perfekt zur bedeckten Lichtstimmung in Paris passte. Die Bildqualität der JPEGs ist hervorragend, und ich habe selten das Bedürfnis, meine Aufnahmen zu bearbeiten. Wenn du aber Farbe oder Kontrast im Nachhinein anpassen möchtest, bieten dir die RAW-Dateien der XF10 jede Menge Spielraum.

Bei Dunkelheit habe ich den ISO-Wert auf 1600–3200 erhöht, und auf diese Einstellung war in Kombination mit dem APS-C-Sensor absolut Verlass. Meine Aufnahmen blieben detailreich, ohne störendes Rauschen, und ich hatte nie das Bedürfnis, nach einer größeren oder schwereren Kamera zu greifen.

Eine verschwommene Person, die an einem leuchtend roten Pariser Café vorbeigeht. Eine filmische Straßenszene voller Farbe, Bewegung und klassischem urbanem Charme. Aufgenommen von Wesley Verhoeve mit einer Fujifilm XF10.

Wesley Verhoeve | Fujifilm XF10 | 18.5mm | f/10 | 1/12 sec | ISO 800

Handling der Fujifilm XF10 unterwegs

Das Erste, was dir am Fujifilm XF10 auffallen wird, ist ihr Gewicht. Mit knapp über 270 Gramm wiegt sie etwa so viel wie ein Croissant und ein Kaffee. Sie passt perfekt in deine Jackentasche oder einen kleinen Jutebeutel und ist somit ideal für eine Stadt wie Paris, wo jedes zusätzliche Gramm irgendwann zur Last wird.

Trotz des kompakten Bodys ist die Verarbeitung solide. Die Deckplatte aus Metall verleiht der Kamera einen hochwertigen Look und gibt dir das Gefühl, dass die Kamera so einiges wegstecken kann. Und mit ihrem leisen Zentralverschluss ist die XF10 perfekt, um in Museen, Kirchen oder Momenten auf der Straße zu fotografieren, in denen du dezent im Hintergrund bleiben möchtest. Sobald du die Pieptöne im Menü deaktivierst, ist diese Kamera so leise, wie es nur geht.

Rückansicht einer Fujifilm XF10 auf pinkem Hintergrund, die das Menü auf dem LCD-Display zeigt.

Gebrauchte Fujifilm XF10

Der 3-Zoll-Touchscreen ist auch bei Tageslicht hell und scharf, und obwohl er unbeweglich ist, habe ich ein schwenkbares Display hier nie vermisst. Auch der Fokuspunkt lässt sich über den Touchscreen leicht auswählen und du kannst dir deine Bilder direkt auf der Kamera ansehen und durch einfaches Wischen zwischen deinen Aufnahmen hin und her wechseln.

Es gibt zwar nur wenige Bedienelemente – zwei Einstellräder, einen Ring zur Objektivsteuerung und einen kleinen Joystick zur Steuerung des Autofokuspunkts – aber die Anordnung ist optimal. Schon nach wenigen Minuten hatte ich das Gefühl als würde ich schon ewig mit der XF10 fotografieren.

Eines Nachmittags lief ich zu Fuß vom Marais nach Montmartre, fotografierte Straßenszenen, kleine Läden und Menschen in Cafés und machte sogar Bilder vom Rücksitz eines Taxis. Dabei hatte ich kein einziges Mal das Gefühl, dass mich die Kamera ausbremst, und auch ein Sucher oder ein größeres Gehäuse hat mir nicht gefehlt.

Blick auf den Pariser Verkehr bei Sonnenuntergang durch die Heckscheibe eines Taxis, mit dem Louvre, der in goldenem Licht erstrahlt, und dem Riesenrad in der Ferne. Aufgenommen von Wesley Verhoeve mit einer Fujifilm XF10.

Wesley Verhoeve | Fujifilm XF10 | 18.5mm | f/7.1 | 1/120 sec | ISO 200

Autofokus und Reaktionsfähigkeit

Der Autofokus gehört aus heutiger Sicht nicht zu den größten Stärken der XF10, arbeitet aber gleichmäßig und zuverlässig. Bei guter Beleuchtung fokussiert er präzise, in schwach beleuchteten Ecken von Cafés oder engen Gassen sucht er aber manchmal ein wenig. Die Lösung: Wechsle einfach in den Snap Focus-Modus. Sobald ich mit dem Rhythmus der Kamera vertraut war, gelang es mir eigentlich immer ganz gut, im richtigen Moment abzudrücken. Und wenn auf meinen Aufnahmen Bewegungsunschärfe zu sehen ist, dann absichtlich.

Für meine Art der Fotografie (Dokumentationen, Porträts und stille Beobachtungen) ist die XF10 definitiv schnell genug. Wenn du Aufnahmen von Sportler:innen oder Kindern, die durch Springbrunnen rennen, machen willst, solltest du dir eine schnellere Kamera suchen. Bei der Reise- und Streetfotografie kannst du dich aber auf die kleine Fujifilm verlassen.

Ein entspannter Moment in einem Pariser Café mit zwei Menschen, die inmitten von warmen Sonnenstrahlen, sanften Schatten und einem schlichten, modernen Interieur an einem Holztisch plaudern. Aufgenommen von Wesley Verhoeve mit einer Fujifilm XF10.

Wesley Verhoeve | Fujifilm XF10 | 18.5mm | f/8 | 1/55 sec | ISO 200

Bildqualität

Die Dateien der XF10 sind einfach unglaublich! Der 24-MP-APS-C-Sensor erzeugt scharfe, detailreiche Bilder und nutzt dabei Fujifilms berühmte Farbtechnologie. Die JPEGs direkt aus der Kamera liefern mühelos sanfte Kontraste und natürliche Farben und geben dir selten das Gefühl, nochmal Hand anlegen zu müssen.

Bei hellem Licht wirken die Bilder dreidimensional, mit gerade genügend Mikrokontrasten, um ihnen eine gewisse Tiefe zu verleihen. Nachts erhältst du Aufnahmen mit natürlichen Farben, ohne viel Körnung und mit einer Struktur, die mich an 400er-Film erinnert.

Zwei Fußgänger:innen, die in warmem Winterlicht und mit historischen Gebäuden und lebhaften Details durch ein helles Pariser Viertel schlendern. Aufgenommen von Wesley Verhoeve mit einer Fujifilm XF10.

Wesley Verhoeve | Fujifilm XF10 | 18.5mm | f/5.6 | 1/400 sec | ISO 200

Ich habe sogar mehrere Aufnahmen aus Paris in A3 ausgedruckt und war beeindruckt von der Detailtreue. Die Hauttöne sehen sauber aus, die Tonwertabstufung des Himmels ist gleichmäßig und die Schatten liefern selbst bei ISO 3200 ausreichend Informationen.

Außerdem bietet die XF10 einen großen Dynamikumfang, und überbelichtete Bereiche lassen sich im RAW-Format überraschend gut korrigieren. Die einzige wirkliche Einschränkung ist die feste Brennweite von 18,5 mm. Manchmal hätte ich mir einen kleineren Bildausschnitt gewünscht, aber so musste ich eben in Bewegung bleiben und mir Gedanken über die Bildkomposition machen, was beim Fotografieren grundsätzlich eine gute Übung ist. Mit einem 35-mm-Objektiv würde mir diese Kamera noch besser gefallen, aber das ist nur eine persönliche Vorliebe, weil ich mit dieser Brennweite am meisten Erfahrung habe.

Atmosphärischer Blick auf den Eiffelturm zur goldenen Stunde, fotografiert aus einem ungewöhnlichen Winkel durch ein Brückengeländer an der Seine. Aufgenommen von Wesley Verhoeve mit einer Fujifilm XF10.

Wesley Verhoeve | Fujifilm XF10 | 18.5mm | f/5 | 1/60 sec | ISO 200

Ist die Fujifilm XF10 eine gute Reisekamera?

Definitiv! Die Fujifilm XF10 bietet eine seltene Balance aus professioneller Bildqualität und einem taschentauglichen Body. Als Reisekamera ist sie nicht nur unauffällig und schnell genug, sondern auch leicht zu bedienen.

Besonders wenn du länger unterwegs bist und nicht viel herumschleppen möchtest, ist die XF10 eine ideale Begleiterin. Dank Fujifilms Filmsimulationen ist sie eine der wenigen Kameras in dieser Größe, die eine so gute Farbwiedergabe bieten. Die Menüs sind leicht zu bedienen, der Akku hält bei gelegentlichen Aufnahmen den ganzen Tag und die Dateien sind sogar ganz ohne Nachbearbeitung mehr als brauchbar.

Obwohl du bei der XF10 mit gewissen Einschränkungen vorliebnehmen musst (kein Sucher, begrenzte Videofunktionen und ein kompetenter aber nicht bahnbrechender Autofokus) macht diese Kamera das Fotografieren leicht. Mit ihr kannst du dich ganz darauf konzentrieren, zu beobachten und im richtigen Moment abzudrücken – und genau das ist es, was eine Reisekamera meiner Meinung nach leisten muss.

Ein Modeplakat an einem eingerüsteten Gebäude, fotografiert durch das Fenster eines Busses. Durch Schatten entsteht eine vielschichtige, filmische Komposition. Aufgenommen von Wesley Verhoeve mit einer Fujifilm XF10.

Wesley Verhoeve | Fujifilm XF10 | 18.5mm | f/7.1 | 1/250 sec | ISO 200

Alternativen zur Fujifilm XF10

Wenn du über den Kauf einer XF10 nachdenkst, habe ich hier noch ein paar vergleichbare Alternativen für dich:

Nahaufnahme der goldenen Pegasus-Statue auf der Pont Alexandre III im Abendlicht vor tiefblauem Pariser Himmel.

Wesley Verhoeve | Fujifilm XF10 | 18.5mm | f/7.1 | 1/140 sec | ISO 200

Jede oben genannten Alternativen erfüllt einen leicht unterschiedlichen Zweck, und die XF10 ist und bleibt die puristischste Wahl, die einfach perfekt in der Hand liegt und es dir ermöglicht, dich aufs Fotografieren zu konzentrieren.

Noch unsicher, welche du nehmen sollst? Vielleicht hilft dir dieser umfassende Leitfaden zu den besten kompakten Reisekameras weiter.

Pflanze in Herbstfarben, die in der Sonne eine Wand hinaufklettert. Eine Mischung aus warmen Tönen, Details und natürlichen Texturen. Aufgenommen von Wesley Verhoeve mit einer Fujifilm XF10.

Wesley Verhoeve | Fujifilm XF10 | 18.5mm | f/5.6 | 1/550 sec | ISO 200

Fazit

Die Fujifilm XF10 mag zwar schon sieben Jahre alt sein, kann aber auch 2025 noch mühelos mit anderen Reisekameras mithalten. Während viele moderne Kameras den Anspruch erheben, alles zu können, bleibt die kleine Fujifilm ihrer einzigen Bestimmung, wunderschöne Fotos zu machen, treu.

Als ich mit ihr von frühmorgens in Bäckereien bis spätabends in der Metro Paris unsicher machte, wurde mir erst richtig klar, wie schön es eigentlich ist, eine Kamera zu haben, die dich nicht ausbremst, sondern kompakt, leise, leistungsstark und jederzeit griffbereit ist.

Wenn du nicht viel mit dir herumschleppen und trotzdem mit lebendigen Fotos nach Hause kommen willst, ist die XF10 nach wie vor eine gute Wahl. Mit ihr kannst du einfach losziehen, auf Motivsuche gehen und hast trotzdem immer eine Hand frei für das nächste Croissant.


Weitere Testberichte findest du auf dem MPB-Blog.

Mehr über Wesley Verhoeve und seine Arbeit erfährst du auf Instagram unter @wesley.

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