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Neon lights in shop front at night. Shot by Amy Moore

Test: Fujifilm GFX100RF | Kompakte Mittelformatkamera

Veröffentlicht am 30. Juni 2025 von MPB

Was kommt raus, wenn man die Bildqualität einer Mittelformatkamera mit dem schlichten und tragbaren Design einer Kompaktkamera kreuzt? Die seit 2025 erhältliche, weltweit erste kompakte Mittelformatkamera mit festem Objektiv, Fujifilm GFX100RF. Mit 102 Megapixeln bietet sie geballte kreative Power, verpackt in einem überraschend schlichten Gehäuse von nur 735 g. Sie lässt dich ganz in den Moment eintauchen, anstatt ihn zu dominieren. So kommst du deinem Motiv körperlich und emotional ganz nah, ohne dabei groß aufzufallen – egal, ob du das Straßenleben in New York City dokumentierst oder Porträtaufnahmen in deinem Garten machst.

Neue Fujifilm GFX100RF auf Stein im Freien

Fujifilm GFX100RF

In unserem Videotestbericht zur Fujifilm GFX100RF zeigt Amy Moore von MPB, was die kompakte Mittelformatkamera so alles drauf hat. Und wenn du mehr über die technischen Daten, Funktionen und Stärken und Schwächen der GFX100RF erfahren und einige der großartigen Bilder sehen möchtest, die Amy damit gemacht hat, lies einfach weiter.

Technische Daten der Fujifilm GFX100RF

Sensor

Mittelformat

Sensorgröße

43,8 x 32,9 mm

Objektiv

35 mm f/4

Sensortyp

Rückseitig belichteter CMOS-Sensor

Megapixel

102

ISO (min.)

80

ISO (max.)

102.400

Autofokus

Kontrast, Phase, Gesicht, Augen

Verschlusszeit

120 s–1/16.000

Serienaufnahme

6 fps (mechanisch)

Neigbares Display

Ja

Touchscreen

Ja

Sucher

OLED, elektronisch, 5,76 Mio. Bildpunkte

Vergrößerung

Ca. 0,84x

Abdeckung

100 %

OLED

Ja

Video

Bis zu 8K, 30p

IBIS

Nein

Speicher

Dual UHS-II SD

Gewicht

735 g

Größe

130 x 80 x 93 mm

Veröffentlichung

2025

Stärken

  • Beeindruckender 102-Megapixel-Mittelformatsensor

  • Kompakt, unauffällig und durchdacht gestaltet

  • Einzigartiges Seitenverhältnis-Einstellrad für kamerainterne Bildkomposition

  • Hochwertiger elektronischer Sucher und Touch-Bedienelemente

  • Zentralverschluss mit Blitzsynchronisation bei allen Verschlusszeiten

Schwächen

  • Keine integrierte oder optische Bildstabilisierung

  • Festes Objektiv mit f/4-Blende

  • Große Dateien verursachen hohen Verwaltungsaufwand

  • Kein Hybrid-Sucher wie bei der X100-Serie

102-Megapixel-Sensor mit f/4-Festobjektiv

Schauen wir uns zunächst einmal an, was unter der Haube steckt. Die Fujifilm GFX100RF kommt mit Fujifilms 102-Megapixel-X-Trans-CMOS-II-Sensor, gepaart mit dem X-Prozessor 5. Das ist das gleiche Setup wie bei der für ihre außergewöhnliche Bildqualität bekannten Fujifilm GFX 100S II. Der entscheidende Unterschied bei der GFX100RF ist das Festobjektiv und ihr deutlich kleineres Gehäuse, was in der Welt der Fotografie eine echte Neuheit ist.

Das Objektiv hat eine Brennweite von 35 mm (entspricht 28 mm im Vollformat) mit einer maximalen Blende von f/4. Auch wenn dies angesichts der relativ eng bemessenen maximalen Blendenzahl zunächst vielleicht für Verwunderung sorgt, handelt es sich dabei um eine wohlüberlegte Wahl. Ein schnelleres Objektiv – zum Beispiel mit f/1.7 – ließe sich nämlich nicht als kompakte Reisekamera verpacken. Das Objektiv wurde speziell für diesen Sensor entwickelt und trägt mit seinem Zentralverschluss zusätzlich zum handlichen Format der GFX100RF bei. Und dank der Blitzsynchronisation bei allen Verschlusszeiten eignet sich diese Kamera perfekt, um Farbspritzer oder platzende Ballons zu fotografieren, sowie für kreative Aufnahmen im Freien oder bei schwacher Beleuchtung.

Person, die im Schatten eines Baumes auf einer Klippe in Portugal sitzt. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm | f/6.4 | 1/1000 sec | ISO 200

Ein Nachteil der GFX100RF ist, dass du bei ihr ohne Bildstabilisierung im Gehäuse oder Objektiv auskommen musst. Das spielt bei guten Lichtverhältnissen keine große Rolle, erschwert aber das Fotografieren bei schwachem Licht, wenn du mit einer langsameren Verschlusszeit fotografieren möchtest, statt den ISO-Wert zu erhöhen (es sei denn, du verwendest ein Stativ oder hast extrem ruhige Hände). Wer diese Kamera kauft, möchte aber vermutlich damit herumlaufen und flexibel sein, anstatt ein Stativ zu verwenden. Auch bei schwachem Licht liefert die GFX100RF zwar immer noch gute Ergebnisse, ist aber nicht die beste Wahl für Fotograf:innen, die hauptsächlich unter solchen Bedingungen fotografieren.

Design und Handhabung

In Sachen Design und Handling gibt es an der RF nichts auszusetzen. Sie ist nicht nur eine der kleinsten Mittelformatkameras mit Objektiv, sondern auch wunderschön verarbeitet. Das Design ähnelt insbesondere in Bezug auf Stil und Bedienphilosophie den APS-C-Kompaktkameras der X100-Serie, die kantige Silhouette wirkt aber eher wie eine Hommage an das 4:3-Format des Sensors und die anderen Kameras der GFX-Reihe. Jedenfalls liegt die GFX100RF hervorragend in der Hand und fühlt sich robust und ausgewogen an.

Sonnenuntergang über dem Wasser in Porto, Portugal. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF |  35mm  | f/7.1 | 1/800 sec | ISO 200

Im Gegensatz zur X100VI hat die GFX100RF zwar keinen Hybridsucher, dennoch ist ihr elektronischer Sucher ausgezeichnet. Die Auflösung von 5,76 Millionen Punkten und ein Zoomfaktor von 0,84x sorgen dabei für ausreichend Helligkeit und einen klaren Durchblick. Verzögerungen oder Trübheit, über die man sich Sorgen machen müsste, sind hier Fehlanzeige. Der Sucher funktioniert einfach genau wie er sollte. Es gibt einen programmierbaren Schalter an der Vorderseite des Gehäuses, der dem der X100-Serie sehr ähnlich sieht und mit bis zu fünf verschiedenen Shortcuts belegt werden kann.

Es ist einfach großartig, wie viele Funktionen du direkt von der Gehäuseoberfläche der GFX100RF aus steuern kannst. Von Fujifilm haben wir zwar nichts anderes erwartet, aber es gibt hier ein ganz besonderes Extra: einen auffälligen Turm von Einstellrädern unter dem Auslöser. Ganz oben findest du den Ein-/Ausschalter, darunter ein wunderschön gefertigtes gerändeltes Rad mit hervorragendem Grip. Ganz unten befindet sich ein Wippschalter für den digitalen Telekonverter. Mit Bedienelementen wie diesen kommst du schnell zurecht, und sogar mit Handschuhen bieten die gerändelten Metalloberflächen und der großzügige Abstand ein großartiges haptisches Erlebnis.

Seitenverhältnis-Einstellrad

Das Seitenverhältnis-Einstellrad bei der GFX100RF ist eine echte Innovation, die bei modernen digitalen Kameras selten zu finden ist. Hier kannst du zwischen neun Optionen wählen: 4:3, 3:2, 16:9, 65:24, 17:6, 3:4, 1:1, 7:6 und 5:4. Egal, ob du Landschaftsaufnahmen im filmreifen 65:24-Format oder quadratische Porträtfotos machen möchtest, mit diesem Schalter findest du sofort die richtige Einstellung, ohne dich durch ein Menü klicken zu müssen.

Das mag sich zunächst vielleicht wie eine Spielerei anhören, aber wenn du dein bevorzugtes Motiv nicht ganz drauf bekommst, kannst du einfach mit dem Daumen durch die verschiedenen Optionen scrollen. Das erleichtert dir nicht nur die Wahl des richtigen Bildausschnitts, sondern sorgt auch für jede Menge kompositorische Flexibilität.

4:3-Zuschnitt von Dächern in Porto, Portugal. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

4:3 - Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm |  f/6.4 | 1/500 sec | ISO 160

65:24-Zuschnitt von Dächern in Porto, Portugal. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

65:24  - Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm | f/6.4 | 1/500 sec | ISO 160

Das Seitenverhältnis-Einstellrad ist aber auch perfekt für geplante Aufnahmen, bei denen du schon genau weißt, welches Format du brauchst. Wenn du zum Beispiel Fotos für ein Buch machen und eine bestimmte Anzahl an Seiten mit jeweils drei Bildern im X-Pan-Stil füllen willst, kannst du das Seitenverhältnis auf 65:24 einstellen, um dir die Komposition deiner Aufnahmen zu erleichtern.

Das Clevere daran ist, dass du dich nicht sofort für den passenden Bildausschnitt entscheiden musst. Die GFX100RF speichert die vollständige RAW-Datei, sodass du in der Nachbearbeitung zu den ursprünglichen Sensorabmessungen deines Bildes zurückkehren kannst, wenn du möchtest. So kannst du unbesorgt mit verschiedenen Bildausschnitten und Kompositionen experimentieren.

Zuschneidemodi

Direkt unter dem Auslöser der GFX100RF findest du den Wippschalter für den digitalen Telekonverter. Diese Funktion simuliert auf dem 102-Megapixel-Sensor verschiedene Brennweiten und bietet dir drei Optionen:

Zuschneidegrad

Vollformat-Äquivalent (ca.)

45-mm-äquivalent

62 MP

63-mm-äquivalent

31 MP

80-mm-äquivalent

20 MP

Auch hier kannst du den Zuschnitt im Nachhinein ändern. Wenn du die RAW-Dateien in Lightroom oder Capture One importierst, sind die vollständigen Sensordaten noch vorhanden. So kannst du deine Originalaufnahme verwenden oder deine Bilder komplett neu gestalten – eine geniale Funktion, die nicht nur mehr Spielraum für spontane kreative Eingebungen bietet, sondern auch insgesamt für mehr Flexibilität sorgt.

Unbeschnittenes Bild der Stadt Porto. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm (unbeschnitten) | f/6.4 | 1/500 sec | ISO 160

Beschnittenes Bild der Stadt Porto (Zuschnitt, 45-mm-äquivalent). Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm (Zuschnitt, 45-mm-äquivalent) f/6.4 | 1/500 sec | ISO 160

Beschnittenes Bild der Stadt Porto (Zuschnitt, 63-mm-äquivalent). Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm (Zuschnitt, 63-mm-äquivalent) f/6.4 | 1/500 sec | ISO 160

Beschnittenes Bild der Stadt Porto (Zuschnitt, 80-mm-äquivalent). Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm (Zuschnitt, 80-mm-äquivalent) | f/6.4 | 1/500 sec | ISO 160

Leistung der Kamera

Insgesamt fand ich das Aufnahmeerlebnis echt beeindruckend. Die GFX100RF ist einfach eine tolle Kamera. Der Sucher mit 5,76 Millionen Bildpunkten ist superscharf und bietet den perfekten Durchblick. Aber obwohl sich der Winkel des Displays nach oben und unten verstellen lässt, wäre es noch besser, wenn man es auch nach links und rechts drehen könnte, um aus der Hüfte im Hochformat zu fotografieren.

Autofokus

Der Autofokus der GFX100RF ist schnell, präzise und vor allem leise. Er kommt mit einer gut funktionierenden Motiverkennung, einschließlich Gesichts- und Augenerkennung. Im Vergleich zu Vollformatkameras wie der Canon EOS R5 Mark II oder der Fujifilm X-T5 muss man hier zwar Abstriche machen, aber das ist angesichts der Sensorgröße und Auflösung keine Überraschung. Für die meisten Anwendungszwecke reicht der Autofokus der GFX100RF aber völlig aus.

Im Test hat sich der Autofokus unter verschiedenen Bedingungen wacker geschlagen. Es gab ein oder zwei kleinere Fehltritte, aber nichts Gravierendes. Sogar bei Einsatz der Dämmerung arbeitet der Autofokus schnell und sicher.

Schatten einer vorbeilaufenden Person auf einer roten Wand. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm | f/9 | 1/500 sec | ISO 200

Wenn du aus der professionellen Sport- oder Wildlifefotografie kommst, wirst du den Unterschied merken. Aber diese Kamera ist nicht für diese Zwecke gedacht. Für Dokumentar-, Reise-, Porträt- oder Streetfotografie ist sie bestens geeignet.

ISO- und Schwachlicht-Performance

Beim Testen der ISO- und Schwachlicht-Performance der GFX100RF sind mir einige Einschränkungen – aber auch positive Eigenschaften – aufgefallen. Wegen der fehlenden Bildstabilisierung und einer maximale Blende von f/4 ist diese Kamera nicht ideal für Nachtaufnahmen aus der Hand. Das soll aber nicht heißen, dass solche Aufnahmen mit ihr nicht möglich sind.

Person, die gestapelte Kartons mit einer Sackkarre über eine Kopfsteinpflastergasse schiebt. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm | f/4 | 1/400 sec | ISO 400

Die ISO-Leistung der GFX100RF ist überraschend gut. Bei 1600 und 3200 sind die Aufnahmen immer noch klar und brauchbar. Ab ISO 5000 und darüber hinaus sieht man zwar Körnung, dabei handelt es sich aber um die Art von Körnung, die Fujifilm-Fotograf:innen oft schätzen: texturiert, natürlich und ohne übermäßig digitalen Look. Außerdem kann eine leichte Rauschreduzierung bei der Nachbearbeitung hier relativ einfach Abhilfe schaffen.

Neonlichter im Schaufenster bei Nacht. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm | f/5 | 1/100 sec | ISO 1000

Trotz der fehlenden kamerainternen Bildstabilisierung (IBIS) kannst du mit der GFX100RF zwischen 1/15 und 1/30 gut aus der Hand fotografieren und trotzdem scharfe Ergebnisse erzielen. Wenn du mit noch längeren Belichtungszeiten arbeiten möchtest, solltest du aber dein Stativ auspacken.

Die Stadt Porto bei Nacht. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm | f/7.1 | 5 sec | ISO 160

Für Schwachlichtaufnahmen gibt es durchaus Kameras, die besser geeignet sind, zum Beispiel die Luxuskamera Leica Q3 mit ihrem 28mm-äquivalenten f/1.7-Objektiv und IBIS (mehr dazu erfährst du in unserem Testbericht zur Leica Q3). Bei schwachem Licht würde ich eine Q3 der GFX100RF vorziehen, aber würde ich auch mit ihr verreisen? Kommt ganz darauf an! Die GFX100RF ist dank ihrer Größe und dem Retrodesign ohne roten Punkt eindeutig unauffälliger und leichter tragbar, aber die Leica Q3 bietet mehr Flexibilität, wenn es um Dinge wie Schwachlicht-Performance oder Bildstabilisierung geht. Welche Kamera eine bessere Reisebegleiterin ist, hängt also davon ab, was du brauchst und wie viel Platz zu im Gepäck hast.

Bildqualität

Die Einschränkungen bei der Schwachlicht-Performance macht die GFX100RF locker durch ihre Bildqualität wieder wett. Die Bilder, die sie liefert, sind einfach wunderschön und voller atemberaubender Details. Texturen springen perfekt ins Auge, die Farbübergänge sind stufenlos und die Farbwiedergabe ist satt, aber nicht übertrieben.

Der Fluss Douro in Porto, Portugal. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm | f/8 | 1/500 sec | ISO 200

Besonders viel Freude machen die Fujifilm-typischen Farbsimulationen: Classic Chrome, Pro Neg und Acros. Sie liefern direkt aus der Kamera fantastische Aufnahmen. Für alle, die gerne JPEGs aufnehmen oder schnell arbeiten, ist die kamerainterne Farbwiedergabe mehr als ausreichend. Und wenn du gleichzeitig im RAW- und im JPEG format fotografierst, hast du ohnehin jede Menge Spielraum, um nach deine Bilder nach deinem Geschmack zu bearbeiten und anzupassen.

Schwarz-Weiß-Aufnahme von Stufen, die zu einem Steg führen. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm | f/7.1 | 1/1250 sec | ISO 80

Der Sensor der GFX100RF überzeugt nicht nur durch seine Auflösung, sondern auch durch seinen Dynamikumfang. Die Schattenoptimierung ist stark, Spitzlichter verlaufen schön und du kannst auch leicht unterbelichten, um helle Bereiche gut einzufangen, da du die Schatten im Nachhinein aufhellen kannst.

Wohngebäude im Halbschatten in Porto, Portugal. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm | f/8 | 1/800 sec | ISO 500

Silhouette einer jonglierenden Person bei Sonnenuntergang. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm | f/7.1 | 1/800 sec | ISO 400

Was die Schärfentiefe betrifft, bedeutet der 35-mm-Mittelformatsensor mit f/4, dass sich Bildbereiche schwieriger voneinander abgrenzen lassen. Wenn das dein Ziel ist, solltest du dir vielleicht lieber eine GFX 100S II mit Wechselobjektiven zulegen, damit du dir je nach Umgebung das passende Setup zusammenstellen kannst.

Beispielfotos mit der GFX100RF

Ein leerer Stuhl und ein kleiner Tisch auf dem Bürgersteig vor einer offenen Tür. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm | f/5.6 | 1/1250 sec | ISO 200

Person mit oranger Jacke vor einem weiß gestrichenen Gebäude in Porto, Portugal. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm | f/8 | 1/1600 sec | ISO 500

Die Dom-Luís-I-Brücke in Porto, Portugal, bei Nacht. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm | f/4 | 1/20 sec | ISO 2500

Blick auf eine weiße Kirchenfassade, hinter der die Sonne hervorscheint. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm | f/8 | 1/500 sec | ISO 200

Person, die in Porto, Portugal, neben Geländern in der Sonne steht, während der Vordergrund im Schatten liegt. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm | f/4 | 1/500 sec | ISO 100

Videofunktionen

Die GFX100RF erhebt keineswegs den Anspruch, eine Videokamera zu sein. Dennoch bietet sie Videofunktionen – und die sind ziemlich gut. Die Qualität der bewegten Bilder ist hoch, mit scharfen Details und schönen Farben direkt aus der Kamera. Filmemacher:innen sollten sich zwar eher nach einer anderen Kamera umsehen, aber für gelegentliche Clips oder Aufnahmen hinter den Kulissen reicht die GFX100RF mehr als aus.

Sie ist auch eine gute Wahl für Journalist:innen oder Dokumentarfotograf:innen, die gerne hochwertige Videos drehen, ohne ein separates System im Gepäck zu haben.

Fazit: Lohnt sich die GFX100RF?

Für wen eignet sich die GFX100RF also am besten? Für Sport- oder schnelle Eventaufnahmen gibt es eindeutig bessere Optionen (siehe zum Beispiel unseren Guide zu den 12 besten Kameras und Objektiven für die Sportfotografie). Wenn du aber Wert auf Tragbarkeit, Bildqualität und kreative Freiheit legst und deine Aufnahmen gerne planst, ist die GFX100RF vielleicht genau das, wonach du suchst.

Sie ist perfekt für Straßen-, Dokumentar- und Reisefotografie und unauffällig genug, um beim Fotografieren keine Aufmerksamkeit zu erregen, bietet aber gleichzeitig genügend Leistung, um deine Bilder in Plakatgröße ausdrucken zu können. Die GFX100RF macht nicht nur bessere Fotos, sondern fördert auch deine Kreativität.

Weinberg mit Blick auf die umliegende Landschaft in Porto, Portugal. Aufgenommen von Amy Moore mit der Fujifilm GFX100RF.

Amy Moore | Fujifilm GFX100RF | 35mm | f/6.4 | 1/800 sec | ISO 200

Der einzige Haken sind die riesigen RAW-Dateien, die die GFX100RF erzeugt. Auch wenn sie zwei SD-Kartensteckplätze zur Verfügung hast, brauchst du schnelle SD-Karten, viel Speicherplatz und einen Computer mit dem du hochauflösende Bilder bearbeiten kannst. Aber der Aufwand lohnt sich!.

Und da ist noch etwas: Das Erlebnis, das dir die GFX100RF beim Fotografieren bietet, fühlt sich von Anfang an einfach großartig an, denn sie bringt dich deinem Motiv näher – und zwar körperlich und emotional. Und ist es nicht genau das, worauf es bei guter Fotografie wirklich ankommt?

Alternativen zur GFX100RF

  • Leica Q3 – Vollformatkamera mit 28-mm-f/1.7-Objektiv und kamerainterner Bildstabilisierung. Fantastisch bei wenig Licht und wunderschön verarbeitet, aber teurer und möglicherweise nicht so unauffällig.

  • Fujifilm X100VI – APS-C, Hybrid-Sucher und 35-mm-äquivalentes Objektiv. Erschwinglicher und besonders gut tragbar. Ohne Mittelformatsensor, aber dennoch brillant. Erfahre mehr in unserem Testbericht zur Fujifilm X100VI.

  • Fujifilm GFX100S II – Gleicher Sensor und Prozessor, mit IBIS und Wechselobjektiven. Schwerer, aber flexibler bei verschiedenen Aufnahmestilen.

  • Hasselblad X2D 100c – Eine weitere kompakte Mittelformatkamera mit unglaublicher Bildqualität. Eher ein Luxusartikel mit langsamerem Aufnahmeerlebnis. Lies auch unseren Testbericht zur Hasselblad X2D 100C.

Welche Kamera solltest du also kaufen? Letztendlich kommt es bei deiner Kaufentscheidung ganz darauf an, was du fotografieren möchtest und wie. Einzig und allein anhand technischer Daten die richtige Entscheidung zu treffen, ist nämlich gar nicht so leicht.


Weitere Testberichte findest du auf dem MPB-Blog.

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