icon/midnight/@searchCreated with Sketch.
Buchenschleimrüblinge im Vordergrund, mit cremigem Bokeh, aufgenommen von Diana Klawitter mit der Sony A7R IV

Naturfotografie: Tipps für den Einstieg

Veröffentlicht am 1. August 2025 von MPB

Wie kann man die Natur am besten fotografisch festhalten? Wir haben Diana Klawitter, Mathias Faber, Sebastian Niendieker und Thilo Schröer auf dem Umweltfotofestival in Zingst getroffen und sie nach ihren Ratschlägen und empfohlener Kameraausrüstung für die Naturfotografie gefragt. 

Die Naturfotografie ist ein vielseitiges Genre, das Elemente aus der Tier-, Makro- und Landschaftsfotografie enthält – die technischen Anforderungen sind also oft ebenso vielfältig. 

Lies weiter, um mehr darüber zu erfahren, wie du deine Naturfotografie verbessern kannst, und sieh dir die Bilder von Diana, Mathias, Sebastian und Thilo an.

Sonnenuntergang hinter einem Steg auf dem Fahnen angebracht sind, aufgenommen von Thilo Schröer mit einer Panasonic GH5

Thilo Schröer | Panasonic DC-GH5 | Panasonic Leica 50-200mm f/2.8-4 ASPH Power OIS | f/3.9 | 1/800 sec |  ISO 100

Welche Kameraausrüstung benötige ich für Naturfotografie? 

Die Naturfotografie umfasst verschiedene Bereiche, wie Pflanzen- und Tierfotografie sowie Landschaftsfotografie. Einen wichtigen Teil macht ebenfalls die Makrofotografie aus. Ob Makro- oder Teleobjektiv, Vollformat oder APS-C-Kamera hängt ein wenig davon ab, welches Genre der Naturfotografie dir am meisten zusagt – dazu gleich mehr.

Pilzduo im Vordergrund, mit cremigem Bokeh, aufgenommen von Diana Klawitter mit der Sony Alpha A7R IV

Diana Klawitter | Sony A7R IV | Sony FE 90mm f/2.8 G OSS Macro | f/2.8 | 1/30 sec | ISO 320

Sollte ich ein Makro-Objektiv oder ein Teleobjektiv für Naturfotografie verwenden? 

Für die Makrofotografie ist ein Makro-Objektiv unerlässlich. Wie im oberen Bild von Diana Klawitter, mit der wir in Zingst gesprochen haben, deutlich wird, sorgt das Makro-Objektiv für eine geringe Schärfentiefe sowie ein cremiges Bokeh, die Pilze im Vordergrund sind gestochen scharf. Makro-Objektive bilden die Motive in der Regel im Maßstab 1:1 – manchmal auch 1:2 – ab, du kannst deine Motive also sehr detailgetreu und nah aufnehmen. 

Mit einem Teleobjektiv erhältst du in der Regel eine höhere Schärfentiefe und weit entfernte Objektive können näher herangeholt werden, du musst also selbst nicht so dicht an dein Motiv herangehen. Egal, ob Makro oder Tele – ein fotostative hilft dir in jedem Fall dabei, scharfe Aufnahmen zu schaffen und es ermöglicht dir, deine Verschlusszeit zu verlängern. 

Wenn du gerade auf der Suche nach einem passenden Makro-Objektiv bist, sieh dir gerne unsere Empfehlungen für Makro-Objektive an.

Mohnfeld von unten fotografiert, im Hintergrund blitzt die Sonne durch, fotografiert von Mathias Faber mit der Canon EOS 7D 

Mohnfeld von unten fotografiert, im Hintergrund blitzt die Sonne durch

Mathias Faber | Poppy Field | Canon EOS 7D | Sigma 24-105mm f/4 DG OS HSM EF | 24mm | f/22 | 1/125 sec | ISO 200

Orangeseitling im Vordergrund, mit cremigem Bokeh, aufgenommen con Diana Klawitter mit der Sony A1

Diana Klawitter | Sony A1 | Sony FE 90mm f/2.8 Macro | f/6.3 |  1/50 sec | ISO 500

Sollte ich Vollformat, APS-C oder Micro Four Thirds für Naturfotografie verwenden?

Vollformatkameras, wie die spiegellose Sony A1 oder die Canon EOS 5D Mark IV DSLR,  sind mit ihrer Sensorgröße toll dafür geeignet, weite Landschaften aufzunehmen, sind aber in der Makrofotografie durch die geringe Schärfentiefe auch dafür nützlich, dein Hauptmotiv in den Vordergrund zu rücken. 

APS-C-Kameras, wie die Fujifilm X-T4, vergrößern durch den Crop-Faktor im Gegensatz dazu kleine und weit entfernte Motive, was beispielsweise für die Tierfotografie nützlich sein kann. Sie sind außerdem kompakter als Vollformatkameras, was ebenfalls von Vorteil sein kann, wenn du länger unterwegs bist und verschiedene Objektive mitnehmen möchtest. Weitere Informationen über die X-T4 finden Sie in unserem Fujifilm X-T4 Testbericht.

Der Sensor von MFT-Kameras, wie der Panasonic DC-GH5, ist noch kleiner als der von APS-C-Kameras. Aufgrund des kleineren Sensors eignen sich Micro Four Thirds weniger für weite Landschaftsaufnahmen, dafür aber besser für die Wildlife-Fotografie, da du kompaktere Teleobjektive verwenden kannst.

Weitere Informationen zur Kameraausrüstung für Wildtiere finden Sie in unserem Artikel über unsere besten Empfehlungen, einschließlich erschwinglicher Kameras für die Wildtierfotografie.

Drei Bäume vor blauem Himmel mit vereinzelten Wolken, von unten fotografiert von Sebastian Niendieker mit einer Fujifilm X-T4

Sebastian Niendieker | Fujifilm X-T4 | Fujifilm XF 16-55mm f/2.8 R LM WR | f/2.8 | 1/1250 sec | ISO 160

Tipps für die Naturfotografie

1. Mach dir einen Plan

Überlege dir vorher, welche Motive du fotografieren möchtest und sieh dir den Wetterbericht für den Tag an – davon ist abhängig, welche Ausrüstung du mitnehmen solltest. Google Earth kann dir dabei helfen, dich mit der Umgebung vertraut zu machen, bevor du dich selbst dorthin begibst. 

2. Nimm nur das Nötigste mit

Wenn du draußen unterwegs bist, ist es wichtig, die richtige Balance zwischen dem Gewicht deiner Fototasche und benötigten Equipment zu finden. Verschiedene Brennweiten, von Weitwinkel- bis Teleobjektiv, ermöglichen es dir, auf alles vorbereitet zu sein. Überlege aber vorher genau, was du wirklich brauchst, da dir zusätzliches Gewicht auch den Spaß verderben kann. Auf zusätzliche Speicherkarten und Batterien solltest du allerdings in keinem Fall verzichten.

Zwei Möwen auf Holzpfählen, die aufgereiht im Wasser stehen, aufgenommen von Thilo Schröer mit der Panasonic Lumix DC-GH5

Thilo Schröer | Panasonic DC-GH5 | Panasonic Leica 50-200mm f/2.8-4 ASPH Power OIS | f/4 | 1/500 sec | ISO 100

3. Nutze die natürlichen Lichtverhältnisse

Achte darauf, zu welcher Tageszeit du die Fotos aufnehmen kannst, die du dir vorstellst. Die goldene Stunde taucht deine Umgebung beispielsweise in ein warmes Licht. Frühmorgens kannst du hingegen Wassertropfen auf Pflanzen wunderschön fotografieren.

Landschaftsaufnahme eines Sees, im Vordergrund Gräser, im Zentrum ein Boot auf dem Wasser, fotografiert von Sebastian Niendieker mit der Leica M10.

Sebastian Niendieker | Leica M10 Silver | Leica 28mm f/2.8 Elmarit-M ASPH | f/4.0 | 1/500 sec | ISO 200

4. Halte den ISO-Wert möglichst niedrig

Um Bildrauschen zu vermeiden, ist es von Vorteil, den ISO-Wert deiner Kamera möglichst niedrig zu belassen. Allerdings bist du in der Natur, wie in schattigen Wäldern, häufig von schwachem Licht umgeben. Hier lohnt es sich, ein Stativ dabei zu haben, damit du die Verschlusszeit etwas verlängern kannst, und so das Licht länger auf den Sensor deiner Kamera fällt. 

Waldlandschaft mit Sonnenlicht, aufgenommen von Mathias Faber mit einer Canon EOS 5D Mark IV

Mathias Faber | Hutewald Halloh | Canon EOS 5D Mark IV | Sigma 14-24mm f/2.8 DG HSM EF | 14mm | f/22 | 1/50 sec | ISO 500

5. Passe die Verschlusszeit an das Motiv an

In der Naturfotografie gibt es sehr viele verschiedene  Motive, von Pflanzen und Bäumen bis zu Wildtieren und Vögeln. Je nach der Bewegtheit deiner Motive ist es notwendig, deine Verschlusszeit anzupassen. 

Bei Tieren in Bewegung solltest du die Verschlusszeit so kurz wie möglich halten. Für die Makrofotografie von Blumen oder Sonnenuntergängen lohnt es sich hingegen, mit einem Stativ zu arbeiten und die Verschlusszeit ein wenig zu verlängern.

Buchenschleimrüblinge im Vordergrund, mit cremigem Bokeh, aufgenommen von Diana Klawitter mit der Sony A7R IV

Diana Klawitter | Sony A7R IV | Sony FE 90mm f/2.8 Macro | f/5.8 | 1/25 sec | ISO 100

Sieh dir auch unsere Tipps für umweltbewusste Landschaftsfotografie und unseren Leitfaden für die Waldfotografie an. Weitere Artikel findest du auf dem MPB-Blog.